Branchenmeldungen 21.02.2011
Parodontitis-Vorsorgewoche in Sachsen-Anhalt vom 20. bis 24. April 2009
Risiko-Bestimmung in jeder Praxis und am 22. April auch in der Zahnärztekammer
Fast jeder Erwachsene ist betroffen, aber viele wissen es nicht. Parodontitis, die Erkrankung des Zahnfleisches und Zahnhalteapparates, ist eine Volkskrankheit wie die Karies; anders als das Loch im Zahn, entwickelt sie sich aber weitgehend schmerzlos und bleibt darum lange unbemerkt. Das kann fatale Folgen haben: Mit zunehmendem Alter der Patienten gehen mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies. Gegen diesen Automatismus von Nicht-Wissen, Nicht-Erkennen und zu spät Behandeln wollen die Zahnärzte in Sachsen-Anhalt etwas tun.
Landesweit veranstalten sie vom 20. bis 24. April 2009 eine Parodontitis-Vorsorgewoche, während der die Aufklärung und Beratung der Patienten in den Praxen zu diesem Thema verstärkt und – soweit nicht in zurückliegender Zeit geschehen – die Kontrolle des Zahnfleisches durchgeführt werden. Mit Hilfe eines parodontalen Screening-Indexes, der von den gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre bezahlt wird und bei dem keine Krankenkassengebühr anfällt, kann die Behandlungsbedürftigkeit des Zahnhalteapparates ermittelt werden.
Diese Untersuchung bieten alle Zahnarztpraxen an - und natürlich nicht nur während dieser Vorsorgewoche. Alle Zahnarztpraxen des Landes sind aber aufgerufen in der Woche vom 20. bis 24. April besonders auf die Volkskrankheit Parodontitis aufmerksam zu machen und ihre Patienten verstärkt aufzuklären. Am 22. April 2009 kann man sein individuelles Risiko für eine Parodontitis-Erkrankung auch nachmittags zwischen 15 und 17 Uhr im Reichenbachinstitut der Zahnärztekammer in Magdeburg ermitteln lassen (Große Diesdorfer Straße 162, am Westfriedhof).
Warum gerade jetzt das Thema Parodontitis?
Als zahnmedizinisches Problem ist die Parodontitis den Zahnärzten schon lange bekannt. Jetzt aber hat die Mundgesundheitsstudie des Instituts der Deutschen Zahnärzte nachgewiesen, dass die Zahl der erkrankten Patienten in den zurückliegenden zehn Jahren teils sehr stark angestiegen ist: Bei den 35- bis 44-Jährigen nahmen die schweren Zahnbetterkrankungen um 26 Prozent zu, bei den Senioren um 24 Prozent. Diesen Prozess aufzuhalten ist das erklärte Ziel der Zahnärzte; dies umso mehr, als die Parodontitis in Wechselwirkung mit anderen Krankheiten (Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Frühgeburten) steht. Sie kann aber vermieden oder durch entsprechende Behandlungsmethoden aufgehalten werden. Erreicht werden kann das nur, wenn alle Patienten besser über die Zusammenhänge Bescheid wissen. Dafür soll mit der Vorsorgewoche der Auftakt gegeben werden. Alle Patienten sind aufgefordert, das Angebot der Beratung und Untersuchung anzunehmen.
Quelle: Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, 17.04.2009