Branchenmeldungen 21.02.2011
Pass für gesunde Kinderzähne
Zahnvorsorge beginnt mit dem ersten Milchzahn. Bei ihren Bemühungen um die Zahngesundheit ihrer Kinder können Eltern in Thüringen jetzt auf einen überarbeiteten zahnärztlichen Kinderpass zurückgreifen.
Der von der Landeszahnärztekammer herausgegebene und in den rund 1700 Thüringer Zahnarztpraxen erhältliche Pass dokumentiert Zahnarztbesuche, -behandlungen und Prophylaxemaßnahmen und gibt von Ernährung bis Zahnpflege praktische Tipps zur Gesunderhaltung der Kinderzähne. Zusätzlich enthält er einen Röntgenpass. „Eltern haben damit alle wichtigen Informationen zur Mundgesundheit ihrer Kinder in der Hand“, sagte Kammerpräsident Dr. Andreas Wagner.
Der Pass ergänzt den ärztlichen Kinderpass, in dem alle Früherkennungsuntersuchungen bei Kleinkindern durch die Kinderärzte aufgelistet sind. Diese achten bei den Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 auch darauf, dass die Zähne der Kinder gesund sind. Mit dem ersten Zahndurchbruch sollten Kleinkinder zudem einem Zahnarzt vorgestellt werden. Das ist nach einer Studie der Universitätszahnklinik Jena aus dem Jahr 2008 in Thüringen nur bei etwa der Hälfte der Kinder der Fall. Vom zahnärztlichen Kinderpass versprechen sich die Zahnmediziner auch ein stärkeres Bewusstsein für die Risiken von Karies im Milchzahngebiss. Die so genannte frühkindliche Karies macht den Zahnärzten seit Jahren Sorgen. Nach Daten der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Thüringen müssen im Freistaat 11 Prozent der Zwei- bis Dreijährigen wegen Karies behandelt werden, weitere 12,2 Prozent gehören zur für die Erkrankung besonders anfälligen Risikogruppe.
Eltern erhalten den zahnärztlichen Kinderpass kostenlos in der Praxis ihres Zahnarztes. Darüber hinaus ist er auch bei den Frauen- und Kinderärzten, in Geburtskliniken und Geburtshäusern erhältlich. Bei der Entwicklung des zahnärztlichen Kinderpasses wurde die Landeszahnärztekammer von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Thüringen e. V., dem Universitätsklinikum Jena und der Sparkasse Mittelthüringen unterstützt.
Quelle: Landeszahnärztekammer Thüringen