Branchenmeldungen 28.02.2011

Pilotprojekt: Alterszahnheilkunde - Zahnärzte können jetzt zu den Senioren kommen

Pilotprojekt: Alterszahnheilkunde - Zahnärzte können jetzt zu den Senioren kommen

Foto: © Shutterstock.com

In Schwerin können Bewohner von stationären Altenpflegeeinrichtungen erstmals direkt in ihren Pflegeheimen zahnmedizinisch behandelt werden. Das Pilotprojekt „Alterszahnheilkunde“ haben am heutigen Freitag der Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Dietmar Oesterreich, sowie der Geschäftsführer der SOZIUS Pflege- und Betreuungsdienste gGmbH und des Augustenstifts, Frank-Holger Blümel, im SOZIUS-Haus „Am Mühlenberg“ gemeinsam der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Angebot richtet sich vor allem an Senioren, die in ihrer Mobilität zu sehr eingeschränkt sind, um noch selbst den Zahnarzt aufzusuchen. Dank zweier sogenannter „Mobilen Dentalstationen“ sind die am Pilotprojekt beteiligten Patenschaftszahnärzte nunmehr in der Lage, die Senioren sowohl in allen sechs SOZIUS-Häusern als auch im Augustenstift zu Schwerin jeweils an Ort und Stelle zu behandeln.

Maßgeblich initiiert hat die Idee der Referent für präventive Zahnheilkunde, Alterszahnheilkunde und zahnärztliche Behindertenbehandlung der Zahnärztekammer MV, Dr. Holger Kraatz. Das Ministerium für Soziales und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern hat die Anschaffung der zahnmedizinischen Geräte mit mehr als 15.000 Euro finanziell gefördert.

„Ich finde es großartig, dass unsere Bewohner von Fachärzten nun direkt in unseren Häusern betreut werden können und sich dadurch gleichzeitig die Prophylaxe verbessert“, sagte Frank-Holger Blümel. Der SOZIUS- und Augustenstift-Geschäftsführer dankte den Zahnärzten und dem Sozialministerium für das Engagement und äußerte die Hoffnung, dass das Pilotprojekt im Bestreben nach einer besseren medizinischen Versorgung im stationären Altenpflegebereich als Vorbild zur Nachahmung anregt.

„Dieses Pilotprojekt dient dazu, die Versorgung der immobilen Patienten zu verbessern. Gleichzeitig wollen wir entsprechende Schlussfolgerungen aus der Durchführung ziehen, um entsprechende gesundheitspolitische Rahmenbedingungen einzufordern. Alternden Menschen soll die Möglichkeit gegeben werden, an der zahnmedizinischen Versorgung unter einem präventionsorientierten Ansatz teilzunehmen“, sagte Dr. Dietmar Oesterreich. Dazu gehöre die zugehende regelmäßige zahnmedizinische Betreuung der Heimbewohner in ihrem gewohnten Umfeld durch Patenschaftszahnärzte des Heimes. „Durch die rechtzeitige Behandlung z. B. von Karies und Parodontalerkrankungen sowie entsprechender prothetischer Versorgung wird die Lebensqualität multimorbider oder behinderter Senioren deutlich verbessert“, unterstrich Dr. Oesterreich.

Quelle: Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, 13.03.2009

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