Branchenmeldungen 05.07.2012
Praxiserfolg: Mit klaren Zielen durch stürmische Zeiten
Das Motto des diesjährigen SSO-Kongresses in Bern, „Langzeiterfolge versus Langzeitmisserfolge“, lässt sich wunderbar auf die betriebswirtschaftliche Seite der Praxisführung ummünzen. Allerdings nur der erste Teil des Satzes. Denn im Geschäft gibt es nur Langzeiterfolge. Langzeitmisserfolge können gar nicht eintreten, weil erfolglose Unternehmen ganz einfach vom Markt verschwinden. Da stellt sich auch keine Garantiefrage, da jeder Unternehmer für sein Schicksal selber verantwortlich ist. Interessant am Kongressmotto ist insbesondere der Begriff „Langzeit“. Weil er impliziert, dass sich kurzfristiges Denken nicht auszahlen kann. Weder wenn es um zahnmedizinische Behandlungen, noch um die Praxisführung geht. Vorausschauen, zukünftige Szenarien antizipieren und sich mit entsprechenden Massnahmen darauf einstellen ist alles. In bewegten Zeiten sowieso.
Von den Turbulenzen in der Wirtschaftswelt bleibt auch die Branche der Zahnmedizin nicht verschont. Die Konsumenten, die als Privatpersonen grossmehrheitlich auch Zahnarztrechnungen aus der eigenen Tasche bezahlen, verhalten sich unberechenbar.
In manchen Gebieten der Schweiz nimmt der
Konkurrenzdruck unter den Zahnarztpraxen zu. Klagen über Umsatzrückgänge sind längst
keine Seltenheit mehr. Kommt hinzu, dass Kundentreue zu einem Fremdwort
geworden ist. Den Zahnarzt wechseln? Warum nicht, wenn die Brücke oder das
Implantat in der anderen Zahnarztpraxis oder jenseits der Landesgrenze
günstiger zu haben ist? In der Tat ist das Geschäft härter geworden. Und wird
es voraussichtlich bleiben. Also bleibt der Zahnarztpraxis, die sich in
stürmischeren Zeiten erfolgreich weiterentwickeln will, nur eine Option: Sie
muss etwas tun und sich dazu einige Leitsätze ins Strategiepapier schreiben.
Leitsatz Nr. 1
„Wir wollen innovativ sein.“
Geht nicht? Geht doch. Die innovative
Zahnarztpraxis versteht es zum Beispiel, Errungenschaften der zahnmedizinischen
Forschung in marktfähige Behandlungsleistungen umzusetzen. Sie sucht
möglicherweise nach lukrativen Marktnischen oder sie überrascht ihre Patienten
mit Nachfeierabend- und Wochenendpiketts.
Leitsatz Nr. 2
„Wir wollen mit Service-Exzellenz auftrumpfen.“
Geht nicht? Geht doch. Die kundenorientierte Zahnarztpraxis
setzt zum Beispiel alle ihre Kräfte ein, um im Sinne der wirkungsorientierten Praxisführung
ihre Patienten tadellos zu betreuen und den Zahnarztbesuch zu einem positiven
Erlebnis zu machen. So sichert sie sich in den Köpfen der Patienten eine
„First-in-Mind“-Position und macht sich für Wettbewerber unangreifbar.
Leitsatz Nr. 3
„Wir wollen die Steuerung der Liquidität unserer Zahnarztpraxis langfristig auf eine solide Basis stellen.“
Geht nicht? Geht doch. Die Zahnarztpraxis, die auf Nummer sicher gehen will, nimmt zum Beispiel keine Behandlung ohne vorgängige Bonitätsprüfung in Angriff, sorgt für einen zeitgerechten Versand der Honorarnoten, praktiziert ein strukturiertes Mahnwesen und sichert sich mit einem effizienten Kreditmanagement wirksam gegen Debitorenverluste ab.
Niemand sagt, dass die vorausschauende Zahnarztpraxis alles selber machen muss. Aber sie muss handeln. Denn die Zukunft beginnt jetzt.
Kontakt
Thomas Kast
Geschäftsführer der Zahnärztekasse AG
Tel.: +41 43 477 66 66