Branchenmeldungen 03.03.2014
Praxisnahe Parodontologie in Hamburg
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Vom 22.–24. November 2013 fand die zweite curriculäre Fortbildung 2013 im Bereich der operativen und ästhetischen Parodontologie der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und des Berufsverbandes Deutscher Oralchirurgen statt. Erneut trafen sich parodontologisch interessierte Kollegen zur beruflichen Fort- und Weiterbildung und zum kollegialen Austausch. Den teilnehmenden Oral- und Kieferchirurgen bot sich ein abwechslungsreiches Programm aus unterschiedlichen Bereichen der Parodontologie, für die erneut namhafte Referenten aus Deutschland gewonnen werden konnten.
Zunächst referierte Priv.-Doz. Dr. Michael Stimmelmayr/Cham über das Hart- und Weichgewebsmanagement in der Implantologie. Dabei zeigte er anhand von detailliert dokumentierten Fällen, dass zu einer erfolgreichen implantologischen Versorgung nicht nur der Aufbau des Hartgewebes und die korrekte Positionierung des Implantates gehören, sondern auch die chirurgische und vor allem prothetische Ausformung des Weichgewebes von entscheidender Bedeutung ist.
Dr. Sonja Sälzer/Kiel bot den Teilnehmern einen Überblick, wie Parodontologie in der Praxis in ein systematisches Behandlungskonzept integriert werden kann und zeigte von der Diagnostik über die nicht chirurgische bis zur chirurgischen Therapie das Vorgehen zur Behandlung der Parodontitis.
Die medizinisch-zahnmedizinische Problematik der antiresorptiven Therapie mit Bisphosphonaten und Denosumab und ihren Einfluss auf insbesondere chirurgische Parodontitistherapien zeigte Prof. Dr. Dr. Knut Grötz aus Wiesbaden. Dabei betonte er, dass die mit diesen Medikamenten assoziierten Kiefernekrosen auch ohne chirurgische Interventionen bei starken Entzündungen, zum Beispiel auf dem Boden einer schweren chronischen Parodontitis, entstehen können. Daher ist eine sorgfältige Parodontitistherapie und -prophylaxe bei diesen Patienten von großer Wichtigkeit.
„Zahnerhalt oder Implantat“ – mit dieser Frage setzte sich Dr. Jochen Tunkel/Bad Oeynhausen in seinem Vortrag auseinander. Dabei stellte er anhand von Fallbeispielen die verschiedenen parodontologischen und implantologischen Therapiemöglichkeiten dar und versuchte anhand von Langzeiterfolgsdaten die Therapieentscheidungen gegeneinander abzuwägen. Gleichzeitig stellte er Behandlungsmethoden vor, wie Implantate beim Parodontitispatienten vorhersagbar inseriert werden können.
Am letzten Fortbildungstag zeigte Dr. Raphael Borchard aus Münster aktuelle Konzepte der plastischen und periimplantären Parodontalchirurgie. Dabei betonte er, dass im Zuge der Implantologie die klassischen parodontalchirurgischen Maßnahmen wie chirurgische Kronenverlängerung und bindegewebiger Kammaufbau nicht außer Acht gelassen werden sollten, da gerade im Frontzahnbereich oft ästhetisch ansprechendere Ergebnisse erreicht werden können.
Die jeweils über drei Stunden erfolgten Vorträge gaben nicht nur vertiefte Einblicke in die aktuelle parodontologische Wissenschaft, sondern zeigten auch praxisnahe Therapiekonzepte, die Impulse zu weiterführenden kollegialen Gesprächen gaben. Im Dialog mit den anwesenden Kollegen wurde deutlich, dass viele gerade diesen Austausch mit Freunden, Bekannten und anderen Kollegen besonders schätzen und auch das Wochenende für ein gemeinsames Zusammensein über den Fortbildungskurs hinaus nutzen.
Termine 2014
Wir freuen uns daher auch, an den kommenden Wochenenden in Düsseldorf (28.–30.03.2014) und Hamburg (21.–23.11.2014), viele Kollegen zum Eintauchen in die Welt der Parodontologie und Implantologie begrüßen zu dürfen.
Kontakt
BDO – Berufsverband Deutscher
Oralchirurgen e.V.
Bahnhofstraße 54
54662 Speicher
Tel.: 06562
9682-15
Fax: 06562 9682-50
www.oralchirurgie.org