Branchenmeldungen 16.10.2023
Pre‐ und Postbiotika in der täglichen Zahnpflege
Mit zunehmenden Erkenntnissen über das orale Mikrobiom wird deutlich, dass nicht einzelne Keime für Karies, Parodontitis und Periimplantitis verantwortlich sind, sondern ein in seiner Gesamtheit gestörtes Mikrobiom: Die Symbiose aus gesunden Bakterien und der Mundhöhle ist aufgehoben, es kommt zu einer sogenannten Dysbiose mit den bekannten Folgen.
In einem Artikel auf nature.com1 stellen die Autoren fest, dass spätestens durch neue Techniken wie dem „Next Generation Sequencing“ klar wurde, dass eine komplexe Dysbiose den Erkrankungen vorausgeht, eine Störung des gesamten oralen Mikrobioms.2
Aus Nitrat wird Nitrit
Gesunde Bakterien unterstützen nicht nur die Mundgesundheit. Sie verwandeln das Nitrat, das wir über Obst und Gemüse aufnehmen, in Nitrit, das dann wiederum in Stickstoffmonoxid umgewandelt wird. Der Stoff hilft dabei, den Blutdruck zu regulieren. Der Mensch hat – wie viele andere Säugetiere – im Lauf seiner Entwicklung die Aufgabe der Nitritherstellung offenbar an die im Mund lebenden Mikroben ausgelagert. Wir verlassen uns voll und ganz auf unser orales Mikrobiom. Antiseptische Mundspülungen können nützliche Mikroben im Mund vernichten und diesen wichtigen Prozess stören. Bisher herrschte in der Zahnmedizin die Meinung, man müsse die Mundhöhle sauber halten und dafür so viele Mundbakterien wie möglich beseitigen. Das gilt heute als falsch. Eine Studie aus dem Jahr 20203 hat gezeigt, dass sich das Speichelmikrobiom von gesunden Menschen, die ihren Mund mit Chlorhexidin-Lösungen spülten, erheblich veränderte. Der Säuregehalt in ihrem Mund erhöhte sich, ihrem Körper stand weniger Nitrit zur Verfügung, und sie tendierten zu einem höheren Blutdruck.
Gezielte Förderung gesunder Bakterien
Auch wenn die Ursachen einer Dysbiose vielfältig sein können, ein wesentlicher Einflussfaktor ist die tägliche Zahnpflege. Ein moderner Ansatz zielt nun auf eine gezielte Förderung der gesunden und auf eine spezifische Verdrängung der schädlichen Bakterien. Die Präventivmediziner Sanderink, Renggli und Saxer fordern in ihrem neuesten Kompendium „Orale Präventivmedizin“4 daher: „Dringend erforderlich ist auch die Entwicklung von oralprophylaktischen Präparaten mit probiotischer Wirkung. Es ist bemerkenswert, dass die Industrie noch keine wirksamen probiotischen Zahnpasten und Spüllösungen entwickelt hat und stattdessen immer noch auf antimikrobielle Präparate setzt.“
OraLactin zur Stabilisierung der gesunden Mundflora schon beim Zähneputzen
Spezielle Probiotika (lebende Mikroorganismen) können die Mundflora unterstützen. Sie reduzieren krankheits- oder Mundgeruch verursachende Bakterien und stabilisieren das orale Mikrobiom. Sie können z. B. regelmäßig als Pulver oder Kautabletten eingenommen werden. Cumdente ist es mit OraLactin gelungen, Pre‐ und Postbiotika auch in der täglichen Zahnpflege verfügbar zu machen. Spezielle Prebiotika (bakterienfördernde Ballaststoffe) und Postbiotika (inaktivierte Lactobazillen und Signalstoffe) fördern das Wachstum der gesunden Keime und hemmen Krankheitserreger selektiv. Eine kleine Menge Nitrat unterstützt zusätzlich die für die Blutdruckregulation wichtigen nitratreduzierenden Bakterien, vor allem auf der Zunge. L‐Arginin stabilisiert den pH‐Wert in den nachwachsenden Biofilmen. OraLactin Zahncreme enthält weiterhin das bewährte Fluorid in Kombination mit dem von ApaCare bekannten flüssigen Zahnschmelz. OraLactin Mundspülung enthält zusätzlich Hyaluronsäure, um Entzündungen und Mundtrockenheit vorzubeugen.
Weitere Informationen zu Unternehmen und Produkt unter: www.cumdente.com
Autor: Dr. Frank Schynowski
Dieser Beitrag ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.