Branchenmeldungen 29.06.2015

PZR im Test: Nichts mit blitzeblank und lupenrein?



PZR im Test: Nichts mit blitzeblank und lupenrein?

Foto: © freshidea – Fotolia

„Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb“, lautet ein Sprichwort. Im konkreten Fall der Stiftung Warentest waren es wohl zehn faule Äpfel, die auf Gründlichkeit bei der durchzuführenden Professionellen Zahnreinigung der Patienten pfiffen und der Zahnärzteschaft in den Medien mal wieder schlechte Publicity bescheren. Wird bei der PZR wirklich geschlampt?

Beurteilt man die neuesten Testergebnisse der Stiftung Warentest, muss es wohl so sein. Leider, muss man an dieser Stelle wirklich eingestehen, sprechen doch die neuesten Zufriedenheitswerte hinsichtlich der Patientenbehandlung eine ganz andere Sprache. Laut den Umfrageergebnissen des Internetportals ‚Weisse Liste‘, welches auch von der Bundeszahnärztekammer als solide Plattform bewertet wird, bestätigten viele Patienten, woran Zahnärzte und Praxisteams jahrelang arbeiten: ein positives Image und eine gute Behandlung. Dank der Tester scheint dieses Bild nun zu bröckeln.

Wie effektiv Zahnbeläge im Rahmen einer PZR tatsächlich entfernt werden, wollte die Stiftung Warentest wissen und entsandte zehn Probanden „undercover“ in Zahnarztpraxen und auf Prophylaxe spezialisierte Zentren, um sich den hartnäckigen Belag von Profis entfernen zu lassen. Das Fazit der Tester fiel ernüchternd aus: Bei hohen Kosten lieferten nur wenige Zahnärzte bzw. ZFAs ein akzeptables Ergebnis ab. Vor allem bei der Gründlichkeit haperte es gewaltig, beurteilten zurate gezogene Experten im Nachgang der erfolgten Testbehandlung.

Die unter die Lupe genommenen Fachkräfte, wie die Zahnmedizinischen Fachangestellten, schnitten bei der Untersuchung noch am besten ab. Viele Zahnärzte hingegen versagten. Ablagerungen und Schmutz in den Zahnzwischenräumen wurden laut Testbericht oftmals nur unzureichend entfernt. Auch die in Anspruch genommene Zeit für die PZR variierte stark von Praxis zu Praxis. Die kürzesten Behandlungen lieferten demnach auch die schlechtesten Ergebnisse – ärgerlich, da die Kosten für eine Professionelle Zahnreinigung nicht gerade günstig ausfallen. Auch hier gab es laut test große Unterschiede (73–150 Euro) zu verzeichnen.

Quelle: Stiftung Warentest

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Prophylaxe nur von Fachkräften

Eine professionelle Zahnreinigung sollten nur speziell ausgebildete Fachkräfte durchführen. Ansonsten leidet die Qualität, und das Vertrauensverhältnis von Patient und Zahnarzt wird gestört.

Bei einer professionellen Zahnreinigung (PZR) mangele es oft an der Gründlichkeit. Das ergab unter anderem eine Befragung der Stiftung Warentest, die Ende Juni 2015 veröffentlicht wurde.

Ein Zustand der nicht sein muss. In gut organisierten Praxen gibt es Prophylaxekräfte, die die PZR durchführen. Der Zahnarzt delegiert diese Aufgabe also an speziell ausgebildete Fachkräfte. Selbstverständlich ist der Zahnarzt immer greifbar, wenn beispielsweise der Patient über die PZR hinaus Fragen hat. Besonders auch für Fragen zu Zahnschäden, die im Rahmen einer PZR festgestellt werden, steht der Zahnarzt zur Verfügung.

Professionelle Zahnreinigung ist wichtig

Dass eine gründliche professionelle Zahnreinigung wichtig ist, bleibt unbestritten. Leiden doch mehr als die Hälfte der Erwachsenen an der Volkskrankheit Parodontitis. Auslöser der chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates ist der bakterielle Zahnbelag – auch Plaque oder Biofilm genannt. Eine Parodontitis kann zu Zahnverlust und weiteren erheblichen Beeinträchtigungen der Gesundheit führen. Risiken für Diabetes, Bluthochdruck, Gefäßerkrankungen, Gelenkbeschwerden, rheumatische Arthritis und Frühgeburten können steigen.

„Um die Risiken für eine Parodontitis zu senken, muss der bakterielle Zahnbelag regelmäßig entfernt werden. Die Professionelle Zahnreinigung, ist ein zentraler Bestandteil individueller und risikoorientierter Prophylaxekonzepte. Bei der goDentis-Prophylaxe wird das persönliche Risiko für Parodontitis und Karies bei jedem Patienten bestimmt“, sagt goDentis-Geschäftsführer Dr. Björn Eggert. „Speziell ausgebildete Fachkräfte führen die Vorsorgemaßnahmen nach definierten Standards durch, ausgerichtet am individuellen Risiko des Patienten. Sinnvolle Intervalle für professionelle Zahnreinigungen und andere ergänzende Maßnahmen sorgen für den anhaltenden Erfolg der Behandlung“, ergänzt der Zahnarzt und Gesundheitsökonom.

Zu einem erfolgreichen Prophylaxekonzept gehören auch die Aufklärung und die Beratung der Patienten in der Praxis. Sie erhalten Anleitungen zur häuslichen Mundhygiene und Informationen zur zahngesunden Lebensweise. Präventive Maßnahmen sind ein entscheidender Faktor bei der Verbesserung der Mundgesundheit in Deutschland.

Quelle: Kirsten Gregus, goDentis

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