Branchenmeldungen 21.02.2011
Schon Kinderzähne leiden unter Knirschen
Besonders bei Fünfjährigen steigt die Zahl der Kariesschäden an Milchzähnen durch Zähneknirschen
Schon mit etwa zehn Monaten beginnt ungefähr die Hälfte aller Babys, mit den Zähnen zu knirschen. Dies ist ganz natürlich, denn die nach und nach einwachsenden Milchzähne müssen sich aufeinander „einschleifen“. Erst mit steigendem Alter wird dieser Reflex zur verstärkten Belastung für das kindliche Gebiss. Immer häufiger lassen sich bei Kindern im Alter von fünf Jahren Milchzahnschäden durch Zähneknirschen feststellen. Und bei jedem zweiten 12-Jährigen finden sich bereits Veränderungen im Mundraum, die auf bedenklich erhöhte Muskelbewegungen hindeuten. Zähnepressen und Zähneknirschen passieren hauptsächlich in der Nacht und sind ein Spiegel des Stresses, dem heute bereits die Kleinen im Alltag ausgesetzt sind. An den Problemen beißen sie sich dann im wahrsten Sinne des Wortes fest. Die Ursache für Knirschen beseitigen heißt, den Belastungsdruck von den Kindern weg zu nehmen und ihnen aktive Entspannungsmöglichkeiten anzubieten.
Leichte Formen des Knirschens nutzen zunächst die Eckzähne, stärkere Ausprägungen dann alle Frontzähne und im Laufe der Zeit auch die Backenzähne ab. Weitere Folgen können eintreten, z.B. Kopfschmerzen, chronische Zahnschmerzen, lockere Zähne, dauerhafte Schäden am ganzen Kausystem. Gehen Kinder regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle, werden dort die ersten Anzeichen von Zähneknirschen bemerkt. Eltern sollten jedoch auch beobachten, ob ihr Nachwuchs im Schlaf die Zähne zusammenpresst. Zur Schonung von Zähnen und Kiefergelenk empfehlen Experten das Einschleifen der Zähne und eine "Knirscherschiene". Ob das notwendig ist, muss der Zahnarzt im Einzelfall feststellen. Die Schiene wird aus metallverstärktem Kunststoff angefertigt und über Nacht wie eine Schutzkappe auf die Zähne gestülpt.
Quelle: Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten (IME), 05.01.2009