Branchenmeldungen 21.02.2011

Weltdiabetestag: Mundgesundheit und Diabetes

Weltdiabetestag: Mundgesundheit und Diabetes

Foto: © Shutterstock.com

Diabetes, eine chronische Krankheit des Stoffwechsels, wirkt sich auch auf die Mundgesundheit aus. Diabetiker haben ein höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Wunden heilen langsamer. Behandlungen in der Mundhöhle und die tägliche Zahnpflege erfordern besondere Sorgfalt. Wer an Diabetes erkrankt ist, sollte seinen Zahnarzt darüber informieren. Dies gilt auch für alle Medikamente, die eingenommen werden müssen. Dann hat der Zahnarzt die Möglichkeit, im Beratungsgespräch auf die besonderen Bedürfnisse des Diabetespatienten einzugehen.

Diabetiker müssen nicht nur auf ihre Ernährung und ausreichend Bewegung achten. Gute Mundgesundheit ist für sie besonders wichtig. Diabetiker sollten ihre Zähne zweimal täglich drei Minuten mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen. Um die Zahnzwischenräume zu reinigen, sollten nach dem Zähneputzen Zahnseide oder Interdentalbürstchen verwendet werden. Eine Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt empfiehlt sich zweimal im Jahr.

„Jeder Diabetiker sollte unbedingt regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolluntersuchung gehen und den Zahnarzt über den Krankheitsverlauf sowie seinen Blutzuckerspiegel informieren“, rät Christian Berger, Vizepräsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer. Besonders vor chirurgischen Behandlungen muss der Zahnarzt über die Erkrankung Bescheid wissen, um sie bei lokaler Anästhesie und eventuell verlangsamter Wundheilung zu berücksichtigen.

Neben der Parodontitis sind Diabetiker auch besonders anfällig für Soor und Mundtrockenheit. Soor ist eine Infektion im Mund, die durch einen Pilz ausgelöst wird, und schwere Erkrankungen auslösen kann. Mundtrockenheit kann zu Wundheit, Aphthen oder Karies führen. Beide Krankheiten können durch eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels, den Verzicht auf Zigaretten sowie eine gute Mundpflege vermieden werden.

Die Wechselwirkungen zwischen Mund- und Allgemeingesundheit waren auch Thema beim 49. Bayerischen Zahnärztetag im Oktober 2008 in München. Zwar kann der Zusammenhang zwischen Diabetes und Parodontitis (zahn-)medizinisch als erwiesen gelten. Vollständig etabliert im Versorgungsalltag von Ärzten und Zahnärzten ist dieses Wissen jedoch noch nicht. „Allgemein- und Zahnmediziner müssen zum Wohl der Patienten noch stärker zusammenarbeiten“, betont Christian Berger anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November 2008.

Quelle: Bayerische Landeszahnärztekammer, 14.11.08


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