Branchenmeldungen 21.02.2011
Weniger Zeit für Patienten
Zahnärzte protestieren massiv gegen geplante Gebührenordnung GOZ
Münster. Die Zahnärzte in Westfalen-Lippe haben am Samstag, 6. Dezember 2008 in Münster massiv gegen die geplante neue Gebührenordnung für Zahnärzte –GOZ- protestiert.
Dazu wurde die Kammerversammlung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄKWL) von rund 200 Zahnärzten unterbrochen, die gemeinsam mit ZÄKWL-Vorstand und -Delegierten ihre scharfe Kritik an der geplanten GOZ äußerten. Der derzeitige Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums treffe unabhängig von der Art ihrer Versicherung alle Patienten und gefährde die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland. Die Zeit für eine individuelle, präventions- und qualitätsorientierte Behandlung von Patienten werde dem Zahnarzt zukünftig fehlen.
Die Sprecher aller zahnärztlichen Gruppierungen in Westfalen-Lippe warnten davor, dass mit dieser neuen Gebührenordnung eine moderne und wissenschaftlich hoch entwickelte Zahnmedizin nicht mehr möglich sein werde. Das Niveau der Patientenversorgung werde nachhaltig sinken, da durch diesen Entwurf einer Gebührenordnung die zur Behandlung notwendige Zeit nicht mehr zur Verfügung stehe. Jeder Patient werde zudem in seinen Rechten beschnitten, da er nicht mehr zusammen mit seinem Zahnarzt die für ihn beste Therapie auswählen könne. Die Zahnärzte lehnten dies einhellig ab und kritisierten weiter, dass die Bürokratie in den Praxen weiter zunehmen werde.
Die geplante GOZ werteten die Zahnärzte als schweren Angriff gegen ihren Berufsstand. Sie verabschiedeten einstimmig Resolutionen, in denen sie den Entwurf in seiner Gänze ablehnten und forderten einen völlig neuen Ansatz für eine zeitgemäße Gebührenordnung. Damit folgten sie der Position der Bundeszahnärztekammer, die auch von der Bundesärztekammer unterstützt wird.
Quelle: Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, 07.12.2008