Branchenmeldungen 21.02.2011

Wenn nicht jetzt,wann dann?

Wenn nicht jetzt,wann dann?

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Zahnärzte fordern Abschaffung der Budgetierung

Die geplante Beitragserhöhung verschafft den gesetzlichen Krankenkassen finanziellen Handlungsspielraum. Diesen muss die Bundesregierung nach Ansicht der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) nutzen, um wenigstens ein Versprechen des Koalitionsvertrags umzusetzen: die Abschaffung der Budgetierung für zahnärztliche Leistungen.

Die Budgetierung wurde 1993 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer eingeführt. Seitdem dürfen die Ausgaben der Kassen für zahnmedizinische Behandlungen nicht stärker zunehmen als die Grundlohnsumme. Da die Praxiskosten weitaus schneller steigen, müssen die Zahnärzte jedes Jahr versteckte Honorareinbußen hinnehmen. Hinzu kommt: Ist das Budget einer Krankenkasse für zahnerhaltenden Maßnahmen aufgebraucht, sinkt der vereinbarte Punktwert um bis zu zwei Drittel. Die KZVB reagiert darauf mit der Festsetzung sogenannter Puffertage. „Schwarz-Gelb hat uns im Koalitionsvertrag das Ende der Budgetierung in Aussicht gestellt. Wenn die Versicherten schon stärker zur Kasse gebeten werden, muss sich dies auf der Leistungsseite bemerkbar machen. Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragt KZVB-Chef Dr. Janusz Rat.

Auch die angekündigte Nullrunde für Zahnärzte müsse sofort revidiert werden. „Unser Berufsstand leistet seit 17 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Mit unseren Präventionserfolgen sind wir weltweit führend. Unser Anteil an den GKV-Ausgaben ist massiv gesunken. Wir sind sicher nicht die Kostentreiber im System. Wir fordern auch keine unrealistischen Honorarzuwächse, sondern nur den Ausgleich der allgemeinen Kostensteigerungen“, so Rat.

„Wenn die Beiträge erhöht werden, ohne dass mehr Geld für die Patientenversorgung zur Verfügung steht, wird die bisherige Enttäuschung über Schwarz-Gelb schnell in Wut umschlagen“, warnt der KZVB-Chef.

Quelle: KZVB, 10.07.2010


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