Branchenmeldungen 21.02.2011

„Wie schutzlos sind Patienten?“

„Wie schutzlos sind Patienten?“

Foto: © ZDF / Svea Pietschmann

TV-Kolumne auf FOCUS online

„Wie schutzlos sind Patienten?“, fragte letzten Donnerstag im ZDF Maybrit Illner ihre Runde, und es fielen wunderbare Sätze: „Wir leisten uns ein sehr gutes medizinisches System“, beschwört Daniel Bahr (FDP), Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium. Was natürlich nicht heißen soll, dass es keinen Verbesserungsbedarf gibt: Mehr Transparenz, mehr Effizienz und dass man als langjährig Versicherter auch „die Leistungen erhält, für die man eingezahlt hat“, mahnt Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) an. Mehr „menschliche Zuwendung“ und Honorierung der „sprechenden Medizin“ fordert Verbal-Anästhesist Söder, und nun: Ruhe sanft, kleiner Kassenpatient.

Die Fakten, ach, sprechen eine andere Sprache. Dass die Schere zwischen gezahlten Beiträgen und erhaltenen Leistungen immer weiter auseinander klafft. Dass der Deutsche 18 Mal im Jahr zum Arzt geht und doppelt so oft in den Kernspin geschoben wird wie der Schwede, aber dennoch früher stirbt. Dass in unserem System der Arzt belohnt wird, der seine Patienten ratzfatz durchs Behandlungszimmer schleust und mit einem Rezept in der Hand aus der Praxis schiebt. Sieben Minuten dauert der Arzt-Patienten-Kontakt im Schnitt, 14 Minuten braucht der Doktor aber für die Dokumentation und Abrechnung der Instant-Behandlung. Und vor Quartalsende muss er stets zwei Wochen Urlaub machen, damit das Budget nicht überlastet wird. „Schutzlos“ ist noch ein Euphemismus für das, was gesetzlich Versicherte inzwischen fühlen.

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf:

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/maybrit-illner-rette-uns-wer-kann_aid_475339.html

Quelle: FOCUS online, 05.02.2010


Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper