Branchenmeldungen 15.07.2024

Neuer Studienstandort: Zahni sein in Brandenburg



Neuer Studienstandort: Zahni sein in Brandenburg

Foto: Luca Dittrich

Im April 2024 wurden die ersten Zahnmedizinstudierenden an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) feierlich immatrikuliert. Als erste Universität im Land Brandenburg bietet die MHB seit dem Sommersemester ein Studium der Zahnmedizin an. Studienort ist Brandenburg an der Havel. Der Modellstudiengang ist modular aufgebaut und orientiert sich von Anfang an an der klinischen Praxis und den Patientenbedarfen. Wie es sich so anfühlt, einer der ersten Zahnis in Brandenburg zu sein, verrät uns der Studierende Luca Dittrich.

Luca, was hat dich zu einem Studium in Brandenburg motiviert?

Ich bin seit dem Jahr 2016 im Bereich der Zahnmedizin tätig und habe seit dem Start meiner Ausbildung als ZFA den Wunsch gehegt, irgendwann selbst auf der anderen Seite des Behandlungsstuhls zu sitzen. Das Arbeitsfeld der Zahnmedizin ist so unglaublich vielseitig. Für mich war ab da klar, ich möchte Zahnarzt werden! Mein Abitur ist jedoch nicht so gut ausgefallen, dass ich mir große Chancen auf einen Platz errechnet hatte. Deshalb zunächst die Ausbildung, ich wollte schon mal eine Grundlage schaffen. Als dann im Jahr 2023 die Nachricht bekannt gemacht wurde, dass in Brandenburg eine Universität einen neuen Studiengang anbietet und dieser nicht als Maßstab den Numerus clausus setzt und auch zusätzlich praktische Erfahrungen ab Semester eins anbietet, wusste ich, ich setze jetzt alles auf diese „eine Karte“.

Was hast du dir von einem neu implementierten Studiengang konkret gewünscht?

Nachdem klar war, dass ich es tatsächlich geschafft hatte, einen der Plätze zu ergattern, wollte ich einfach nur noch loslegen. Ich hatte keine großen Erwartungen im Kopf. Im Vorfeld hatte mich jedoch die Art und Weise der Konzeptionierung des Studiengangs überzeugt. Der BMZ (Brandenburgischer Modellstudiengang Zahnmedizin) stellte sich vollkommen anders dar, als ich das vom staatlichen Curriculum kannte. Das Verweben der einzelnen Lern- und Fachgebiete und so die Verknüpfung der unterschiedlichen Themen zueinander klar zu machen, um so nachhaltiges Wissen und Lernen zu garantieren, kam mir einfach nur sinnvoll und zeitgemäß vor. Und es ist tatsächlich so, das kann ich nach den vergangenen Wochen jetzt schon bestätigen.

Welche Reaktionen am Standort hat der neue Studiengang hervorgerufen?

Man spürt sehr deutlich, dass die Uni, die Stadt und die Region großes Interesse am neuen Studiengang haben. Wir hatten eine tolle Immatrikulationsfeier und haben eine für die Region typische Havelfahrt mit Kommilitonen und Dozenten unternommen, bei der auch Vertreter aus der Politik und Verantwortliche aus dem Uniklinikum dabei waren. Außerdem wurde auch eine Veranstaltung der Landeszahnärztekammer Brandenburg (LZÄKB) für uns organisiert. Wir haben hier also nicht klammheimlich das Studium begonnen, sondern sehr sichtbar, und gehören jetzt fest auf die Landkarte der Lehrstandorte. Dass die Vernetzung gleich zu Beginn sehr stark im Fokus steht, gefällt mir.

Was sind deine Highlights der ersten Monate und wo klemmt esvielleicht noch?

Zu meinen persönlichen Highlights gehören: das Modellieren der ersten eigenen Zähne und die Tatsache, dass ich zum ersten Mal im Leben Chemie verstehe! Das liegt für mich auch daran, dass aufgrund der Praktika in kleinen Gruppen das Lernen und Verstehen auf einem anderen Level passiert. Direkte Defizite sind mir noch nicht aufgefallen, zumindest nichts, was nicht angesprochen und behoben wurde. Die Verantwortlichen legen sehr viel Wert auf Feedback der Studierenden und sind stets bemüht, Lösungen und Kompromisse zu finden.

Hier geht’s um Persönlichkeit & Motivation

Der staatlich anerkannte Brandenburgische Modellstudiengang Zahnmedizin erstreckt sich über zehn Semester und deckt in einer engen, integrierten Verzahnung von theoretischen Grundlagen und praxisnahen Anwendungen sowohl den vorklinischen als auch den klinischen Teil ab. Ein Beginn des Studiums ist immer zum Sommersemester möglich. Es stehen 48 Studienplätze zur Verfügung. Die Auswahl der Studierenden findet nicht nach einem notenbasierten Numerus clausus statt, sondern nach Persönlichkeit, Motivation und beruflicher Vorerfahrung. Weitere Infos zum neuen Studiengang gibt es auf: www.mhb-fontane.de/de

Dieses Interview ist in der dentalfresh erschienen.

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