Branchenmeldungen 18.07.2023

Zahnistipendium: Aktion gegen den Zahnärztemangel

Zahnistipendium: Aktion gegen den Zahnärztemangel

Foto: mnirat – stock.adobe.com

Um junge Menschen während des Zahnmedizinstudiums zu unterstützen und den Nachwuchsregional zu binden, gibt es in Sachsen-Anhalt das „Zahni-Stipendium“. Im Wintersemester wird die Förderung von monatlich 500 Euro wieder an zehn Studierende vergeben, die sich dann für eine Assistenzzeit in der Regionverpflichten. Ein Student, der den Zuschuss schon jetzt erhält, ist Julian Scharfenberg. Wie er davon erfuhr – das und mehr verrät der Student im Interview.

Julian, du bist Stipendiat des Zahni-Stipendiums – wie kam es dazu und was musstest du für die Bewerbung tun?

Von dem Stipendium habe ich durch einen Freund erfahren. Da die Bewerbungskriterien mit keinem Nachteil verbunden waren, habe ich mich einfach beworben. Hierfür wurdenein Lebenslauf, alle relevanten Zeugnisnachweise undein Motivationsschreiben verlangt. Das Motivations-schreiben empfand ich als eine gute Gelegenheit, mich mit meinen beruflichen Zukunftsvorstellungen auseinanderzusetzen. Nach dem Einreichen der Unterlagen wurde man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, was in meinem Fall auch online möglich war. Das Gespräch verlief sehr ungezwungen und angenehm. Wenige Wochen später habe ich dann die Zusage bekommen, dass ich mich auf die zukünftige Unterstützung der KZV Sachsen-Anhalt freuen darf.

Wofür nutzt du die finanzielle Unterstützung?

Ich habe das große Glück, dass meine Eltern mich bei der Finanzierung meiner Wohnung und dem Lebensunterhalt unterstützen. Jedoch käme ich für meineFreizeit- und Feriengestaltung um einen Nebenjob nicht drum herum. Durch das Stipendium muss ich mir dahingehend keine Sorgen mehr machen. Der Zuschuss hilft mir, mich komplett auf mein Studium konzentrieren und auch noch etwas Freizeit genießen zu können.

Das Stipendium verpflichtet dich, deine Assistenzzeit in der Region zu absolvieren – ist das ein großerKompromiss für dich?

Die Verpflichtung, meine Vorbereitungszeit von zwei Jahren in Sachsen-Anhalt zu absolvieren, empfinde ich nicht als Einschränkung. Ich habe mir hier mittlerweile ohnehin meinen engsten Freundeskreis aufgebaut und meine zukünftige Frau gefunden. Es gefällt mir in Halle und der Region so gut, dass ich gerne hierbleiben will.

Was hast du für berufliche Ziele nach dem Studium?

Zum Start möchte ich in einer Praxis arbeiten, in der manEinblick in alle unterschiedlichen Bereiche der Zahnmedizin bekommt. Langfristig kann ich mir dann aber schon eine Fachzahnarztausbildung in der Kieferorthopädie oder Oralchirurgie vorstellen.

Wem empfiehlst du das Stipendium und warum?

Das Stipendium kann ich grundsätzlich allen empfehlen, die in Sachsen-Anhalt bleiben oder später hier arbeiten wollen. Jedoch kann ich es auch allen ans Herz legen, die sich eventuell noch unsicher sind oder einfach noch keine konkrete Vorstellung haben, wo es sie mal hin verschlägt. Die Region hat viele schöne Orte und Gegenden, die es zu erkunden gilt. Außerdem ist die hohe Nachfrage an jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten meiner Meinung nach eine gute Gelegenheit, in Sachsen-Anhalt einen gesicherten Job zu finden oder sich hier etwas Eigenständiges aufzubauen.

Dieser Beitrag ist in der dentalfresh 02/2023 erschienen.

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