Branchenmeldungen 21.02.2011
Zahnlücken erhöhen Risiko für Herzinfarkt
Mit Zahnlücken kaut es sich nicht nur schlechter. Eine Studie aus Schweden fand jetzt heraus, dass Menschen, die nur noch wenige Zähne haben, eher an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems leiden als gleichaltrige Menschen mit vollem Gebiss. Schuld daran sind Infektionen im Mundraum.
Wie die Zeitschrift „Die Welt“ in ihrer Online-Ausgabe berichtete, haben Menschen die unter Zahnverlust leiden, einer schwedischen Studie zufolge ein erhöhtes Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen und besonders Erkrankungen der Herzkranzgefäße hängen eng mit der Zahl der Zähne zusammen“, berichten die schwedischen Wissenschaftler.
Ein Mensch, der nur noch weniger als zehn eigene Zähne im Mund hat, hat demnach ein sieben Mal höheres Risiko, an einem Herzproblem zu sterben, als ein gleichaltriger Mensch mit vollem Gebiss.
In den vergangenen Jahren wiesen mehrere Studien bereits einen Zusammenhang zwischen Zahnhygiene und Herzkrankheiten nach, die schwedische Studie stellt aber als erste eine Verbindung mit der Zahl der Zähne her.
Erreger könnten bei Infektionen im Mundraum in den Blutkreislauf gelangen und schließlich zu einer chronischen Entzündung führen, erklären die Forscher den Zusammenhang. Dies sei wiederum ein Risikofaktor für Herzkrankheiten. Die Wissenschaftler betonen jedoch auch, dass die Studie sozio-ökonomische Faktoren sowie andere Risikofaktoren für Herzerkrankungen weitgehend unberücksichtigt ließ.
Für die schwedische Studie waren über einen Zeitraum von durchschnittlich zwölf Jahren 7.674 Männer und Frauen beobachtet worden, die mehrheitlich an Zahnfleischerkrankungen litten. Die Wissenschaftler untersuchten dabei die Todesursache der 629 Menschen, die während der Untersuchung starben. In 299 Fällen waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Ursache.
Herzkrankheiten sind weltweit die häufigste Todesursache: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben an ihnen mehr als 17 Millionen Menschen pro Jahr – Tendenz steigend.
Quelle: WELTonline, KZV Nordrhein 09.05.2010