Branchenmeldungen 23.06.2015

Zahnschmelz aus der Tube draufputzen – geht das überhaupt?



Zahnschmelz aus der Tube draufputzen – geht das überhaupt?

Foto: © aleximagestudio – Fotolia

Was wissen wir über künstlichen Zahnschmelz? Den Fragen und Antworten zum Thema Hydroxylapatit geht eine aktuelle Artikelsammlung auf den Grund.

Kann man kleine Erosionen im Zahnschmelz einfach wegputzen? Die Meinungen zum Thema „künstlicher Zahnschmelz“ sind differenziert und driften oft auseinander. Erst kürzlich nahm ein bekanntes Nachrichtenformat das Thema eher spöttisch unter die Lupe, lieferte jedoch keine klaren Aussagen.

Fakt ist: Unser Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper. Er besteht zu 98 Prozent aus Hydroxylapatit. Jedoch können Säuren, wie wir sie jeden Tag mit der Nahrung aufnehmen, aus dem Zahnschmelz Calcium und Phosphat herauslösen. Dieser Säureangriff geht den Zähnen an die Substanz und führt zu einem Verlust von Zahnschmelz (Erosion), da eine Remineralisierung aufgrund der geringen Calcium- und Phosphat-Konzentrationen im Speichel begrenzt ist. Fluoridhaltige Zahnpasten und Mundspullösungen können zwar vor weiterer Erosion durch Säuren schützen, verlorengegangene Zahnsubstanz können sie jedoch nicht wiederherstellen.

Damit entsteht ein kurzfristiger Schutz vor weiterer Erosion. Ein langfristiger Nutzen im Sinne einer regenerativen Maßnahme (Neo-Mineralisation) besteht aber nicht. Für die Regeneration des Zahnschmelzes müssen daher entweder Bestandteile des Zahnschmelzes aus dem Speichel freigesetzt werden oder als synthetische, biokompatible Substanzen von außen zugeführt werden. Hier versprechen Zahnpasten mit Hydroxylapatit Abhilfe: Denn beim Zähneputzen mit einer Zahnpasta mit künstlichem Zahnschmelz können mikrofeine Defekte in der Oberfläche des Zahnschmelzes geschlossen und die Oberfläche dadurch repariert werden. Eine umfassende Studie von Lelli et al. belegt, dass sich darüber hinaus eine Schutzschicht gegen erosive Angriffe ausbildet.

Der aktuellen Literatur wurde auf den Zahn gefühlt und im Rahmen des ZWP online-Themas „Was wir heute über künstlichen Zahnschmelz wissen“ werden interessierten Lesern zahlreiche wissenschaftliche Befunde in kompakter Form zur Verfügung gestellt.

Verschaffen Sie sich selbst einen Überblick.

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