Wissenschaft und Forschung 08.07.2025
Mehr Biss, mehr Bruch? Hohe Beißkraft erhöht Frakturrisiko
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Das Forscherteam um Birgitta Häggman-Henrikson hat dafür 51 implantatprothetisch versorgte Patienten untersucht, die bereits vor Jahren als wahrscheinliche Bruxer oder Nicht-Bruxer eingestuft worden waren. Für die aktuelle Auswertung wurden sie klinisch erneut untersucht. Die maximale Okklusionskraft wurde im Prämolarenbereich gemessen, Frakturen an Zahnhartsubstanz und Verblendkeramiken gezählt und ins Verhältnis zur Zahl der vorhandenen Zähne und prothetischen Einheiten gesetzt. Die Bruxer brachten es auf eine mittlere maximale Beißkraft von 618 Newton, die Kontrollgruppe erreichte 486 Newton. Die Werte unterschieden sich signifikant. Auch bei den Frakturen zeigte sich ein deutlicher Unterschied. Absolut betrachtet hatten die Bruxer häufiger Schäden, gemessen an der Anzahl der Zähne und Einheiten fiel der Unterschied noch deutlicher aus. Alter und Geschlecht spielten in dieser Untersuchung keine Rolle. Die maximale Kraft unterschied sich hier nicht zwischen Männern und Frauen und auch nicht über die Altersgruppen hinweg. Die Forscher empfehlen, vor einer implantatgetragenen Versorgung genauer hinzusehen. Bruxismus und Okklusionskraft sollten von Anfang an erfasst werden, um das Risiko späterer Frakturen einschätzen zu können. Hohe Kräfte belasten nicht nur die keramischen Verblendungen, sondern auch die verbliebene Zahnhartsubstanz. Wer das ignoriert, riskiert vermeidbare Schäden.