Wissenschaft und Forschung 19.04.2011

Entdeckung revolutioniert Diabetes-Therapie

Entdeckung revolutioniert Diabetes-Therapie

Foto: © Shutterstock.com

Für Diabetiker wäre es eine Revolution: kein Insulin mehr spritzen und keine Blutzuckerwerte mehr messen. Was nach Utopie klingt, könnte eventuell bald Wirklichkeit sein. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die bei Mäusen beobachtete Entdeckung von Robert Unger vom Touchstone Center of Diabetes Research in Dallas auch für Menschen bewahrheitet.

Der Forscher hat laut eines Berichtes der Zeitschrift "Geo" festgestellt, dass Mäuse keine Diabetes-Anzeichen zeigen, wenn man ihnen sowohl das Insulin als auch dessen biochemischen Gegenspieler Glucagon entzieht. Glucagon setzt normalerweise Glukose aus der Leber frei und erhöht so den Zuckeranteil im Blut; Insulin hingegen führt den Körperzellen Zucker zu. Durch das Gleichgewicht von Insulin und Glucagon bleibt der Blutzuckerspiegel auf dem gleichen Niveau. Werden beide Substanzen ausgeschaltet, erhält man anscheinend dasselbe Resultat. Zudem bleibt der Stoffwechsel in Gang - warum das so ist, muss noch geklärt werden.

Wenn diese Entdeckung auf den Menschen übertragbar sein sollte, würde dies das Leben der Diabetiker entscheidend verändern. Statt wie bisher Insulin zu spritzen und den Blutzuckerwert regelmäßig zu kontrollieren, könnte es reichen, mit Tabletten die Produktion des Glucagon zu hemmen. Theoretisch wären Diabetiker dann beschwerdefrei, praktisch muss dies aber erst noch in einigen Studien erforscht und weiter belegt werden.

Quelle: Yahoo News

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