Branchenmeldungen 07.10.2008

Bundesärztekammer: Tabakabhängigkeit als Krankheit anerkennen

Bundesärztekammer: Tabakabhängigkeit als Krankheit anerkennen

Foto: © Shutterstock.com

Die Bundesärztekammer fordert Tabakabhängigkeit als Krankheit anzuerkennen und die Raucherberatung zu stärken. „Eine Bewertung als Lifestyle-Problem, das durch reine Willenanstrengungen oder Gruppengespräche zu beheben wäre, wird dem Problem nicht gerecht“, heißt es in der Stellungnahme zur heutigen Expertenanhörung im Bundesgesundheitsministerium zu den Nationalen Aktionsprogrammen zur Tabak- und Alkoholprävention. Mit der Anerkennung der Tabakabhängigkeit als Krankheit müsse der Gemeinsame Bundesausschuss die entsprechenden vergütungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Behandlung schaffen. Bei der Mehrzahl der Raucher handele es sich um „Abhängigkeitserkrankte“.

Nichtraucherkurse seien regional kaum verfügbar und erreichten überwiegend Versicherte mittlerer und höherer Schichten, in denen es weniger Raucher gebe. Besonders großen Handlungsbedarf gebe es bei der Prävention an Haupt- und Berufsschulen. Zudem werde in den Aktionsprogrammen weder auf konkrete Zeitpläne, noch auf die benötigten finanziellen Mitteln und erforderliche Koordination eingegangen. Darüber hinaus sollte ein umfassender Schutz vor Tabakrauch am Arbeitsplatz ohne Ausnahmemöglichkeiten gewährleistet sein und die Arbeitsstättenverordnung entsprechend novelliert werden. Zur Alkoholprävention fordert die BÄK eine bessere Aufklärung vor den Gefahren eines gleichzeitigen Konsums von Alkohol und Medikamenten.

Quelle: Bundesärztekammer, 15.09.2008

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper