Branchenmeldungen 23.01.2013
Jeder zweite Arbeitnehmer achtet zu wenig auf seine Gesundheit
56 Prozent der Arbeitnehmer in
Deutschland achten nach Einschätzung ihres Arbeitgebers zu wenig auf
eine gesunde Ernährung. Bester Beleg: Seit Jahren rangiert die
Currywurst trotz gesunder Alternativangebote auf der Liste der
beliebtesten Kantinenessen ganz oben. Auch die Bereitschaft, die zu
sich genommenen Kalorien wieder abzutrainieren, hält sich offenbar
in Grenzen. Die Unternehmen attestieren nur gut jedem zweiten
Mitarbeiter, sich regelmäßig zu bewegen. Das sind Ergebnisse der
Studie "Gesundheit im Unternehmen" der Süddeutschen
Krankenversicherung und der mhplus Krankenkasse in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut.
"Auch wenn die Beschäftigten
natürlich in erster Linie selbst für ihre Gesundheit verantwortlich
sind, sollten diese Beobachtungen jeden Arbeitgeber alarmieren",
sagt Klaus Henkel, Vorstandsvorsitzender der Süddeutschen
Krankenversicherung (SDK). "Wirken sich der Gesundheitszustand
und das Wohlbefinden der Mitarbeiter doch direkt auf deren
Leistungsfähigkeit und auch auf die Kultur und das Image eines
Unternehmens aus."
Hinzu kommt, dass vier von zehn
Mitarbeitern bei einer Erkrankung dennoch im Betrieb erscheinen - mit
allen Risiken für die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Qualität
der dort gefertigten Produkte oder erbrachten Dienstleistungen. Von
diesem gefährlichen Präsentismus sind kleine und mittlere
Unternehmen besonders betroffen. Denn während bei größeren
Unternehmen etwa jeder dritte Arbeitnehmer trotz Erkrankung den
Dienst antritt, verzeichnen sie eine Anwesenheitsquote erkrankter
Arbeitnehmer von 43 Prozent. "Die zurecht als Stärke des
Mittelstands angeführte Loyalität der Mitarbeiter kann auf diese
Weise auch negative Effekte haben", gibt Winfried Baumgärtner,
Vorstand der mhplus Krankenkasse, zu bedenken.
Eine Möglichkeit, den hohen
Identifikationsgrad der Mitarbeiter buchstäblich in gesunde Bahnen
zu lenken, ist die Einführung eines betrieblichen
Gesundheitsmanagements (BGM). Ein Engagement, das sich auszahlt: So
ziehen bei Mittelständlern mit BGM gut 54 Prozent der Belegschaft
bei gesundheitsfördernden Maßnahmen mit. Unternehmen, die bisher
auf Einzelmaßnahmen setzen, können hingegen nur knapp 37 Prozent
ihrer Mitarbeiter in Sachen Gesundheit motivieren.
Hintergrundinformationen:
Seit Beginn des Jahres 2009 kooperieren
SDK als private und mhplus als gesetzliche Krankenversicherung eng
miteinander. Besondere Angebote im Bereich der privaten
Zusatzversicherung für gesetzlich Versicherte sind ein Bestandteil
dieser Kooperation. Darüber hinaus nutzen die Kooperationspartner
gemeinsam den unternehmerischen Spielraum zur aktiven Gestaltung des
Gesundheitsmarktes über die Kernleistung Versicherung hinaus. Ein
weiterer fester Bestandteil der Kooperation ist darum seit 2011 eine
enge Zusammenarbeit im Bereich des betrieblichen
Gesundheitsmanagements. Für den "Themenkompass 2012:
Gesundheit im Unternehmen" wurden im Auftrag der Süddeutschen
Krankenversicherung und der mhplus Krankenkasse durch das
Marktforschungsinstitut forsa insgesamt 100 für das Thema Gesundheit
verantwortliche Entscheider aus mittelständischen Unternehmen (50
bis 500 Mitarbeiter) der Branchen Handel und Dienstleistungen
befragt.
Quelle: Süddeutsche Krankenversicherung, mhplus