Marketing 11.04.2023

12 Regeln für den Umgang mit sozialen Medien

12 Regeln für den Umgang mit sozialen Medien

Foto: Irina Strelnikova – stock.adobe.com

BÄK will für die Probleme im Netz sensibilisieren

Die Nutzung sozialer Medien ist für viele Menschen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Patienten informieren sich bei gesundheitlichen Beschwerden und Krankheitssymptomen im Netz. Nach einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom bereiten sich 62 Prozent der befragten Internetnutzerinnen und -nutzer online auf einen Arztbesuch vor. Dabei können soziale Medien das direkte Arzt-Patient-Gespräch sinnvoll ergänzen. Für die Mediziner ist es jedoch wichtig, bei ihrer Nutzung beispielsweise die ärztliche Schweigepflicht und den Datenschutz stets im Blick zu halten.

Vertraulichkeit muss gewahrt bleiben

Vor diesem Hintergrund hat die Bundesärztekammer (BÄK) ihre Handreichung für Ärztinnen und Ärzte in den sozialen Medien aktualisiert. Sie will Behandelnde sowie Medizinstudierende für die Probleme im Umgang mit sozialen Medien sensibilisieren.

„Werden die Regeln beachtet, spricht nichts gegen eine breitere Nutzung sozialer Medien – im Gegenteil. Ärztinnen und Ärzte werden ihr Kommunikations- verhalten sicherlich ihren Patientinnen und Patienten anpassen müssen“, so Erik Bodendieck, Co-Vorsitzender des BÄK-Ausschusses „Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung“.

Auch wenn die neuen Kommunikationskanäle für die gesundheitliche Versorgung der Menschen zunehmend bedeutsamer werden, stehe das direkte Arzt-Patient-Gespräch noch immer im Zentrum, „da es den Patienten ein Höchstmaß an Vertraulichkeit garantiert“, so Bodendieck weiter. Dieses Vertrauen auch künftig zu bewahren, sei eine große Herausforderung für die Ärztinnen und Ärzte. Denn der Austausch über soziale Medien könne das Patient-Arzt-Verhältnis auch ungünstig beeinflussen und juristische Fragen aufwerfen. Dessen müssten sich die User stets bewusst sein.

Klare Regeln für die Nutzung

Um Probleme zu vermeiden, nennt die Handreichung zwölf Punkte, die es für Ärztinnen und Ärzte in den sozialen Medien zu beachten gilt:

  • Ärztliche Schweigepflicht beachten,
  • keine Kollegen diffamieren – „Netiquette“ beachten,
  • Grenzen des Arzt-Patient-Verhältnisses nicht überschreiten,
  • Grenzen der Fernbehandlung beachten,
  • Zurückhaltung hinsichtlich öffentlicher Diskussion medizinischer Themen auf sozialen Plattformen,
  • keine berufswidrige Werbung über soziale Medien,
  • Verantwortung wächst mit Reichweite,
  • Datenschutz und Datensicherheit beachten,
  • kein Bereitstellen von Approbationsurkunden, Zeugnissen und anderen Urkunden,
  • Selbstoffenbarung von Patienten verhindern,
  • Zurückhaltung bei produktbezogenen Aussagen,
  • Haftpflichtversicherung checken.

Anhand konkreter Beispiele werden zu den einzelnen Punkten Fallstricke aufgezeigt und Lösungsvorschläge angeboten. Denn gerade in den sozialen Medien „wird oft unterschätzt, wie schnell sich einzelne Informationen verbreiten und diese absichtlich falsch verstanden oder noch nach Monaten und Jahren einen sogenannten Shitstorm auslösen können“, warnt PD Dr. Peter Bobbert, ebenfalls Co-Vorsitzender des BÄK-Ausschusses.

Handreichung im Netz zum Download.

Dieser Beitrag ist im BZB plus erschienen.

Autor: Redaktion BLZK

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