Personalmanagement 09.03.2011

Monatstipp April 2011: Gehen oder bleiben?

Monatstipp April 2011: Gehen oder bleiben?

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Loyalität zum Unternehmen oder ständige Jobwechsel?

Loyale Mitarbeiter und der Zusammenhalt sind für ein Unternehmen und dessen Erfolg unerlässlich. Betriebstreue ist ein ungeschriebenes Gesetz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Doch wo endet die Loyalität eines Mitarbeiters, damit er in seiner Karriere weiterkommt? Jobwechsel helfen oftmals entscheidende Schritte auf der Karriereleiter zu vollziehen und auch Gehaltserhöhungen durchzusetzen. Zu häufiges Job-Hopping kann jedoch karrierehemmend sein. Das richtige Mittelmaß zu finden ist nicht immer leicht.

1.     Die Ein-Unternehmens-Karriere

Sie sind heute selten. Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss übernommen in einer Abteilung, endet hier häufig das Vorankommen, den Mitarbeitern fehlt die Perspektive und sie landen in der Sackgasse. Für die Ein-Unternehmens-Karriere gilt, dass ein Fortschritt immer erkennbar sein sollte. Um im eigenen Unternehmen voranzukommen, bedarf es einer Führungskraft, die Ihre Eigenschaften und Fähigkeiten sehr gut einsetzen kann und Ihrer eigenen Motivation und Agilität. Äußere Einflüsse wie z.B. die Abwerbung von Konkurrenzunternehmen sind häufig Katalysator für das Vorankommen im eigenen Unternehmen. Wenn die Thematik beim Vorgesetzten angesprochen wird und dieser Sie auf eine ersehnte Stelle im Unternehmen einsetzt. Denn nur wer mehr Verantwortung, einen Aufstieg in der Hierarchie und angereichertes Wissen nachweisen kann, ist auch noch nach zehn Jahren in einer Firma interessant.

Unser Tipp:

-        Übernehmen Sie Verantwortung für sich selbst und Ihren Aufgabenbereich. Stellen Sie regelmäßig Ihrem Vorgesetzten Ihre Arbeitsergebnisse vor, damit Sie bei der nächsten Jobbesetzung präsent sind. Definieren Sie klar Ihre Job- und Karrierewünsche und zeigen Sie Ihre Betriebstreue, so stellen Sie sicher, dass Sie bei geeigneten Neubesetzungen nicht außer Acht gelassen werden.

 2.     Job-Hopping

Häufige Jobwechsel im 2 – Jahresrhythmus sind in Deutschland nicht gefragt. Ausgenommen davon sind die Medien-, PR- und Werbebranche hier sind Wechsel alle zwei Jahre Standard. Üblicherweise gilt, wer erfolgreich sein will, muss Beständigkeit zeigen und Verantwortung übernehmen. Denn nur dann können sichtbare und messbare Ergebnisse für das Unternehmen erzielt werden. Job-Hopper sind Personen, die Positionen statt Ergebnisse sammeln. Ihre Lebensläufe sind auf den ersten Blick sehr beeindruckend. Die aufgeführten Stellen scheinen einen interessanten Werdegang darzustellen. Doch Vorsicht, bei genauem Hinschauen fehlen Angaben zu tatsächlich erzielten Ergebnissen. In der Regel sind Job-Hopper keine Manager und nicht geeignet für Führungspositionen. Von Job-Hoppern spricht man nicht, wenn äußere Einflüsse wie Verkauf oder Insolvenz von Unternehmen oder auch Outsourcing von bestimmten Fachbereichen zu häufigen Jobwechseln führen.

Unser Tipp:

-        Bei vorhandenen häufigen Jobwechseln stellen Sie in Ihren Unterlagen ganz klar die Gründe für diese Wechsel dar. Gerade Umstrukturierungen und Unternehmensänderungen lassen sich gut begründen. Wichtig ist die Darlegung von bisher erzielten Ergebnissen wie Projektabschlüsse, Umsatzsteigerungen, Prozessoptimierungen.

Wenn insgesamt eine Weiterentwicklung in einem Unternehmen mit nachweisbaren Ergebnissen erkennbar ist, kann ein Karriereschritt auch lange in einem Unternehmen verlaufen. Ausgenommen von der Medien- und Werbebranche ist ein Wechsel alle 5 – 8 Jahre in Ordnung, damit wird ein Job-Hopping ausgeschlossen. Schwer ist es, den Zeitpunkt eines anstehenden Wechsels zu erkennen. Er ist auch nicht notwendig, solange Anerkennung, Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten sowie ein angenehmes Betriebsklima in Ordnung sind. Wenn jedoch Ihr Vorgesetzter die Möglichkeiten eines Vorankommens nicht erkennt oder verhindert, sollte über einen Jobwechsel nachgedacht werden. Frappierend ist, dass sich häufig durch einen anstehenden Arbeitsvertrag in einem neuen Unternehmen und einem entsprechend selbstbewussten Auftreten im „alten“ Unternehmen doch noch neue Perspektiven eröffnen und sich zu einer Gesprächsbereitschaft von Ihrem Vorgesetzten entwickelt.

Autor: Siegfried Faix, Bestminds, April 2011

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