Personalmanagement 21.02.2011
Monatstipp Dezember 2010: Jobwechsel: Chancen und Risiken genau abwägen
Wer unglücklich in seinem Job ist, länger schon auf der Stelle tritt und ein Weiterkommen nicht in Aussicht ist, sollte sich nicht vor einem Jobwechsel scheuen – auch nicht in Zeiten schwächelnder Wirtschaft. Allerdings sollte der Wechsel in ein anderes Unternehmen oder in eine andere Branche sorgfältig durchdacht und geplant sein.
Ein Jobwechsel in eine andere Abteilung, ein neues Unternehmen oder sogar in ein fremdes Berufsfeld, gehört zu einem normalen Lebenslauf dazu. Egal aus welchen Gründen der Wechsel vorgenommen wird. In einer Mobilitätsstudie gehen über 70 % der befragten Personaler davon aus, dass heutige Berufseinsteiger im Laufe ihrer Karriere fünf bis zehn Mal ihren Job wechseln. Grund genug, sich beruflichen Veränderungen nicht zu entziehen.
Zu häufige Arbeitsplatzwechsel, sogenannte Jobhopper, werden jedoch häufig als Zeichen für Unzuverlässigkeit und mangelndes Durchhaltevermögen gedeutet. Es gilt ein gesundes Mittelmaß für die eigene Karriere zu finden. Nachfolgend haben wir Ihnen Checklisten zusammengestellt, um Ihre persönlichen Chancen und Risiken für einen eventuell anstehenden Jobwechsel zu überprüfen.
1. Phase: Ihr Job im Fokus
Vor einem Jobwechsel sollten Sie präzise das Für und Wider abwägen. Nehmen Sie sich viel Zeit, um Ihre Ausgangssituation, Vor- und Nachteile der jetzigen Position und die Veränderungsmöglichkeiten zu analysieren und zu gewichten.
Checkliste „Ihr Job“:
Nach dieser Kurzanalyse lassen sich leicht ihre persönlichen Motive für einen eventuell anstehenden Jobwechsel ergründen. Auch wenn die meisten Kreuze in den beiden negativen Kategorien stehen, heißt es noch lange nicht, dass ein Jobwechsel zwingend notwendig ist. Hier gilt es genau zu analysieren, ob es sich um eine momentane Unzufriedenheit handelt, die sich durch Gespräche z.B. zum Gehalt, Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen verbessern lässt. Oder ob es sich um eine dauernde Unzufriedenheit handelt, dann ist schnelles Handeln unabdingbar.
2. Phase: Entwickeln Sie klare Zukunftsperspektiven
Sind Sie zum Schluss gekommen, dass interne Veränderungen bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber nicht möglich sind, Aufstiegschancen und Gehaltserhöhungen ebenfalls sehr minimiert sind, dann sollten Sie sich nicht vor einem Jobwechsel scheuen. Gehen Sie dabei strategisch vor. Beschreiben Sie möglichst ausführlich, was Sie von Ihrer neuen Tätigkeit erwarten.
Checkliste Zukunftsperspektiven:
3. Phase: Bereit für den Jobwechsel
Die Eckdaten für Ihren Wunschjob stehen nun fest, jetzt gilt es in der Fach- und Tagespresse bzw. in Online-Jobportalen nach dem richtigen Job zu suchen. Achten Sie auf interne Stellenausschreibungen, hören Sie sich in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis um und informieren Sie sich ausführlich über Print- und Onlinemedien über Jobangebote. Bereiten Sie sich auf die Bewerbungsphase intensiv vor. Dazu können Besuche von Kommunikationstrainings, Fortbildungsveranstaltungen zur Ergänzung Ihres persönlichen beruflichen Profils und auch interne Fortbildungen gehören. Engagieren Sie sich weiter in Ihrem „alten“ Aufgabengebiet, denn Ihr Engagement und Ihre Arbeitsergebnisse spiegeln sich später in Ihren Bewerbungsunterlagen wieder.
4. Phase: Ergründung Unternehmensprofil
Sie haben sich jetzt für einen neuen Job fit gemacht, nun gilt es Ihren neuen potenziellen Arbeitgeber genauestens zu prüfen.
Checkliste neues Unternehmen:
5. Phase: Jobwechsel
Jetzt sind Sie gut vorbereitet für die Bewerbungsphase bis zum Vorstellungsgespräch. Aus einer ungekündigten Stellung heraus sich zu bewerben ist ein wichtiges Plus bei den Gesprächen. Die Personaler können sich sicher sein, dass Sie es ernst meinen mit dem Wechsel und Ihr Interesse an der neuen Tätigkeit sehr hoch ist. Wenn Sie dann den neuen Arbeitsvertrag in der Tasche haben, haben Sie gewonnen!
Autor: Siegfried Faix, jbf-international, Dezember 2010