Personalmanagement 21.02.2011
Monatstipp Januar 2010: Stellensuche mit einem Headhunter
Die Suche nach einem neuen Job ist meist ein sehr zeitintensiver, aufwändiger und langwieriger Prozess. In zunehmendem Maße nutzen Bewerber neben Internet-Jobportalen und Stellenanzeigen in Printmedien auch aktiv Personalberatungsunternehmen zur Jobsuche. Voraussetzung für die erfolgreiche Vermittlung ist eine vertrauensvolle und offene Beziehung zwischen Kandidat und Headhunter. Haben Sie das passende Bewerbungsunternehmen gefunden, sollten Sie jetzt einige Dinge beachten.
1. Die Vita
Der Lebenslauf, auch Curriculum Vitæ (CV) genannt, ist in der Regel das Erste, womit der potenzielle Bewerber beim Headhunter Interesse weckt, daher kommt es schon einmal vor, dass der Kandidat einige „Verbesserungen“ vornimmt. Seien Sie daher ehrlich und schummeln Sie nicht. Heben Sie sich besser mit einem professionellen Layout und einer aussagekräftigen Beschreibung Ihrer bisherigen Tätigkeiten von den CVs der anderen Bewerber ab.
Unser Tipp: Lebensläufe immer korrekt – auch mit Fehlzeiten – darstellen, da Personalvermittler evtl. auch selbst recherchieren bei vorherigen Firmen. Bei nicht korrekten Positionsangaben ist das Vertrauensverhältnis zum Headhunter schnell gestört. Achten Sie ebenso auf ein professionelles und aktuelles Foto
2. Vertuschen von Misserfolgen
Misserfolge im Job passieren jedem, aber sie zu vertuschen, bringt überhaupt nichts. Die Gefahr, dass ein verschwiegener Patzer beim Vorstellungsgespräch auffliegt, ist groß.
Unser Tipp: Reden Sie mit dem Headhunter darüber und machen Sie klar, dass und was Sie aus Ihrem Misserfolg gelernt haben. Im Übrigen wird der Arbeitserfolg an der Leistung und nicht an der Fehlerquote gemessen.
3. Die Gehaltsfrage
Auch hier wird Ehrlichkeit von Ihnen gefordert, vor allem aber Genauigkeit, wenn der Headhunter Sie nach Ihrem aktuellen Jahresgehalt fragt.
Unser Tipp: ermitteln Sie Ihr bisheriges Brutto-Jahreseinkommen inklusive variabler Prämienanteile, Weihnachts- und Urlaubsgeld und führen Sie weitere Leistungen des Arbeitgebers wie z.B. Dienstwagen, Versicherungen, Firmenrabatte, Aktienoptionen, Beteiligungen usw. extra auf.
4. Abrechnung von Reisekosten
Laut Gesetz müssen Unternehmen Ihre Fahrtkosten zum Vorstellungsgespräch erstatten.
In aller Regel werden Headhunter jedoch Ihre Fahrtkosten zum Gespräch mit ihm als Investition in Ihre Zukunft betrachten und daher diese Kosten nicht übernehmen.
Unser Tipp: Haben Sie wirklich Interesse an der neuen beruflichen Herausforderung, sollten Sie auf die Erstattung verzichten oder die Abrechnung erst dann schicken, wenn Sie eine Absage bekommen haben. Es sollte sich aber von selbst verstehen, dass der Kandidat keine Kosten anfordert, wenn er mit dem Dienstwagen unterwegs war.
5. Die private Situation
Headhunter möchten im Gespräch natürlich auch etwas über die Persönlichkeit des Kandidaten erfahren, wobei ernsthafte Eheprobleme nicht durchdiskutiert werden müssen. Es geht vielmehr darum zu erfragen, ob z.B. eine Ortswechsel oder andere Veränderungen anstehen.
Unser Tipp: Überlegen Sie, welche privaten Informationen für die neue Position von Bedeutung sind und reden Sie mit dem Headhunter darüber. Sollte die neue Position einen Ortswechsel voraussetzen, klären Sie dies mit Ihrem Partner rechtzeitig während des Bewerbungsprozesses und nicht erst, wenn der unterschriftsreife Vertrag vorliegt.
6. Die Vorbereitung auf das Gespräch
Beim ersten Gespräch mit dem Headhunter geht es um ein gegenseitiges Kennen lernen, auch hat der Kandidat die Möglichkeit, sich über das ausgeschriebene Unternehmen umfassend zu informieren.
Unser Tipp: Kleiden Sie sich der zukünftigen Position entsprechend, seien Sie authentisch, und überlegen Sie, wo sind ihre Stärken, was zeichnet Sie aus, und warum passen Sie auf die ausgeschriebene Position.
Erkundigen Sie sich bereits beim Headhunter ausgiebig über relevante Informationen und notieren Sie wichtige Eckdaten zum Unternehmen und gegebenenfalls weiterführende Fragen, um diese beim Bewerbungsgespräch parat zu haben.
7. Der eigene Markwert
Monatelang bemüht sich der Headhunter um einen Bewerber. Kurz vor endgültiger Vertragsunterzeichnung sagt der Bewerber mit fadenscheiniger Begründung ab. Anscheinend wollte er nur seinen Marktwert testen., oder mit einem neuen Vertrag in der Tasche bessere Konditionen beim bisherigen Arbeitgeber aushandeln
Unser Tipp: . Das Verhalten disqualifiziert den Kandidaten. Also, immer mit offenen Karten spielen und die Zeit des Headhunters nicht unnötig in Anspruch nehmen. Widerstehen Sie also dieser Versuchung, denn es wird mit Sicherheit nur zur Folge haben, dass der Headhunter sie für immer ad acta legt.
8. Kontaktpflege
Das Verhältnis Kandidat - Headhunter sollte offen, ehrlich und vertrauensvoll sein.
Das Funktionieren dieser Branche basiert auf absoluter Diskretion. Ein seriöser Headhunter wird Ihre Auskünfte vertraulich behandeln und Informationen nur auf Ihren ausdrücklichen Wunsch weitergeben.
Unser Tipp: Auch wenn Sie aktuell keine berufliche Veränderung anstreben, ist es ratsam, den Kontakt zu pflegen und sich hin und wieder in Erinnerung zu bringen.
Die Datenbanken der Headhunter sollten so aktuell als möglich sein.
Teilen Sie daher nicht nur persönliche Veränderungen wie Umzug oder Wechsel des Arbeitsplatzes mit, sondern auch die Änderung der Emailadresse oder der Mobilnummer, falls Sie am weiteren Kontakt zum Headhunter interessiert sind.
Autor: Jochen Transier, jbf-international, Januar 2010