Personalmanagement 21.02.2011
Monatstipp Juli 2010: Bewerbung per E-Mail – Nicht an Formfehlern scheitern
Online-Bewerbungen liegen im Trend und ihre Bedeutung wird in den kommenden Jahren noch deutlich zunehmen. Mittlerweile sind die meisten Unternehmen Online-Bewerbungen gegenüber äußerst aufgeschlossen, viele erwarten sogar schon reine E-Mail-Bewerbungen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Die Bewerbung per E-Mail ist schnell, komfortabel und kostengünstig. Allerdings wird von den Firmen häufig die geringe Sorgfalt bemängelt, mit der Online-Bewerbungen erstellt werden. Dabei sind es immer die gleichen Punkte, die Personaler beklagen. Zu viel Datenvolumen, schlechte Formatierungen und nachlässig erstellte Informationen. Wir geben Ihnen wichtige Tipps und zu beachtende Regeln, die dabei helfen, dass Ihre Bewerbung Ihnen den wichtigen ersten Schritt zum Vorstellungsgespräch ebnet.
Formen der Online-Bewerbung:
- Kurzbewerbung: Für die E-Mail-Bewerbung hat sich in einigen Unternehmen die Form der Kurzbewerbung durchgesetzt. Wenn nicht ausdrücklich nach Zeugnissen und Arbeitsproben verlangt wird, verschickt der Bewerber lediglich das Anschreiben und ein Lebenslauf mit Foto. In der Regel wird dann bei Interesse eine klassische Bewerbungsmappe angefordert.
- Bewerbungsformular: Firmen stellen auf Ihrer Homepage ein spezielles Bewerbungsformular zur Verfügung und bieten dem Bewerber die Möglichkeit an, eine Online-Bewerberakte zu erstellen. Das Formular wird mit Texten ausgefüllt und auf dem Unternehmensserver gespeichert.
- Voll-Bewerbung: Sie ersetzt die klassische Bewerbungsmappe und besteht aus einer E-Mail mit Anhängen und Scans.
Aufbau und Bestandteile Ihrer Online-Bewerbung (Voll-Bewerbung):
Betreff und Absender
Das Wort „Bewerbung“ in der Betreffzeile einer Mail ist veraltet und nicht besonders kreativ. Schreiben Sie im Betreff eindeutig, auf welche Position Sie sich bewerben bzw. für welchen Unternehmensbereich Sie sich interessieren.
Nutzen Sie für Ihre Online-Bewerbung einen privaten oder anonymen Account. Die Adresse sollte neutral und seriös gehalten sein, also z.B.: Vorname.Nachname@provider.de. Richten Sie für die Bewerbung eine Signatur an. Im Normalfall wird diese der Mail automatisch unten angefügt und enthält persönliche Angaben wie Name, Adresse und Telefonnummer. Selbstverständlich sollte die Bewerbung nicht von dem Firmenserver Ihres gegenwärtigen Arbeitgebers verschickt werden.
Unser Tipp: Während einer Bewerbungsphase rufen Sie Ihr Mail-Postfach täglich auf, damit Sie zeitnah auf eMails des Unternehmens reagieren können.
Adressat
Stellen Sie sicher, dass Ihre Online-Bewerbung die richtige Person im Unternehmen erreicht. Verwenden Sie ausschließlich die im Stellenangebot angegebene E-Mail-Adresse. Senden Sie Ihre Bewerbung nicht an eine anonyme Firmenadresse wie info@musterfirma.de. Sie laufen hier Gefahr, dass Ihre Mail gar nicht oder erst verspätet bei dem gewünschten Adressaten landet. Bei Initiativbewerbungen erkundigen Sie sich vorab telefonisch oder auf der Firmen-Homepage nach der richtigen E-Mail-Adresse.
Unser Tipp: Viele Personalverantwortliche mögen keine Lesebestätigung, also fordern Sie diese auch nicht an. Wenn Sie Informationen zum Status Ihrer Bewerbung möchten, dann rufen Sie in der Personalabteilung an.
Anschreiben
Ihre Online-Bewerbung ersetzt die klassische Bewerbungsmappe. Erstellen Sie diese genauso sorgfältig, überprüfen Sie Ihr Anschreiben und die Anhänge auf Tippfehler, beachten Sie Groß- und Kleinschreibung und vermeiden Sie die Umgangssprache. Für den Inhalt des Anschreibens gelten die üblichen Bewerbungstipps. Genau wie das klassische Anschreiben müssen eine Anrede und eine abschließende Grußformel enthalten sein. Schreiben Sie sachlich, prägnant und höflich.
Unser Tipp: Versenden Sie Ihr Anschreiben nicht im Anhang, sondern fügen Sie es direkt in das E-Mail-Textfeld ein, denn es ist Ihre persönliche Visitenkarte und sollte als erstes – ohne viele Umstände – vom Personaler gelesen werden.
Anlagen und Dateiformate
Anlagen machen Ihre Online-Bewerbung individuell und werthaltig, allerdings verursachen sie oft die größten Probleme. Gerade die Dateigröße ist hier für den Aufruf entscheidend, sie sollte 1 – 2 MB nicht überschreiten. Denn Sie sind bestimmt nicht der einzige Bewerber und kein Personaler freut sich über einen blockierten Posteingang und lange Ladezeiten. Empfehlenswert sind Dateien im pdf-Format, da sie die geringsten Datenvolumina aufweisen, nicht virenanfällig und nicht veränderbar sind.
Benennen Sie Ihre Anhänge sorgfältig und aussagekräftig.
Lebenslauf: Ihren Lebenslauf - mit Foto - sollten Sie immer anfügen
Zeugnisse: Beim Einscannen von Zeugnissen und Abschlüssen achten Sie immer auf eine gute Qualität. Schief eingescannte Bilder, fehlende Seiten oder Dokumente, die kaum lesbar sind, werden negativ von Personalern beurteilt.
Unser Tipp: Fügen Sie maximal 3 Anlagen an und beschriften Sie diese eindeutig (z.B. Lebenslauf_Max_Müller.pdf). Besser noch ist die Erstellung der kompletten Bewerbung als eine pdf-Datei. So präsentieren Sie sich optimal, da der Personaler wenig Arbeit beim Dateiöffnen hat. Verpacken Sie die Anlagen bitte nicht als .zip-Dateien. Das Entzippen verursacht beim Personalverantwortlichen viel Arbeit.
Fazit
Im Schnitt dauert die Sichtung einer Bewerbung vier Minuten. Bei einer großen Zahl von Bewerbungen sinkt die Zeit, die der Personalverantwortliche aufwendet schnell auf knapp zwei Minuten. Bedenken Sie daher bei der Erstellung der Bewerbung, diese dem Adressaten so komfortabel wie möglich zu gestalten und vermeiden Sie unsachgemäße Formatierungen und unnötig große Datenvolumina, denn damit hierlassen Sie einen negativen Eindruck.
Unser Tipp: Schicken Sie die Bewerbung zunächst an sich selbst oder an einen Bekannten und prüfen Sie diese nochmals, bevor Sie Ihre Online-Bewerbung endgültig an das Unternehmen senden.
Autor: Jochen Transier, jbf-international, Juli 2010