Branchenmeldungen 16.08.2016
EOS gut besucht
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Mit rund 2.000 Kieferorthopäden waren die Teilnehmerzahlen des diesjährigen Events in Stockholm auf dem gleichen Niveau der Vorjahresveranstaltung. Im Rahmen der Industriemesse zeigten 66 Aussteller (gegenüber 70 Firmen in 2015) ihre Neuheiten.
Bei herrlichstem Postkartenwetter empfing Schwedens Hauptstadt rund 2.000 Kieferorthopäden zum diesjährigen EOS-Jahreskongress. Aus insgesamt 66 Nationen der Welt – darunter sogar Australien, Neuseeland oder Brasilien – waren diese angereist, um sich sechs Tage lang zu Themen wie „Behandlungseffizienz“, „Chirurgie oder Kieferorthopädie – wo liegen die Grenzen?“, „KFO bei Patienten mit komplexen medizinischen Problemen“ oder „Kieferorthopädie aus Sicht des Patienten“ zu informieren.
Wissenschaftliches Programm
Eröffnet wurde das Vortragsprogramm durch die Sheldon Friel Memorial Lecture, welche in diesem Jahr von Prof. Dr. Sheldon Peck zum Thema „Extraktionen, Retention und Stabilität: die Suche nach der kieferorthopädischen Wahrheit“ gehalten wurde. Der Gast aus den USA stellte dabei vier zentrale Fragen in den Mittelpunkt: „Ist eine KFO-Behandlung notwendig?“, „Ist Kieferchirurgie notwendig?“, „Sind Zahnextraktionen notwendig?“ und „Ist eine feste Retention notwendig?“ und nahm seine Zuhörer für deren Beantwortung mit auf eine Zeitreise. Dabei zeigte er u. a. auf, wie sich das klinische Verhältnis zur Extraktion in den vergangenen 110 Jahren innerhalb der Kieferorthopädie entwickelt hat. Lag der Anteil an Extraktionen laut Literaturrecherchen z. B. bei Edward Angle H. Angle im Jahre 1902 noch bei 0,2 % der Fälle, nahm die Zahl bis in die 1960er-Jahre stetig zu und erreichte ihren Höhepunkt mit rund 80 % (Tweed) im Jahre 1966. Zudem ging Peck auf Studien wie z. B. von Brace, Rosenberg und Hung (1987) ein, die aufzeigten, wie sich die menschliche Zahn- und Kiefergröße in den letzten gut 100.000 Jahren verändert habe. So haben das Schrumpfen von Gesicht und Kiefergröße über die Jahre einen Platzverlust von 25 % im Zahnbogen verursacht. Eine geringere Abnutzung der Zähne führte zudem zu 30 % mehr Zahnmasse, wobei das Schrumpfen der Zahngröße wiederum zu einer 15%igen Reduzierung der mesial-distalen Zahnsubstanz pro Zahnbogen führte. Das bedeutet, dass der im menschlichen Kiefer vorhandene Platz biologisch viel schneller schrumpft als die Zahngröße, wodurch die Häufigkeit und Schwere von Engständen zunimmt. Insofern sei es laut Peck absolut begründet, Zähne im Rahmen kieferorthopädischer Behandlungen zu extrahieren, um die Zahnsubstanz der „neuen“ kleineren Kiefergröße anzupassen und um letztlich die beste natürliche Stabilität nach erfolgter Therapie zu erzielen. Schaut man sich aktuelle Extraktionszahlen an, müssten laut Peck demnach mindestens 15 bis 25 % der Patienten (full treatment) in Europa und den USA aus biologischer Sicht Zahnextraktionen erfordern. Bezüglich des Einsatzes von Retainern riet er den Anwesenden, weniger feste, mitunter parodontale Probleme verursachende Retainer zu verwenden. Stattdessen sollten bei Bedarf die unteren Schneidezähne zur Stabilisierung des Ergebnisses ggfs. eine Schmelzreduktion erfahren. Als weiteren Hinweis gab Peck mit auf den Weg, sich nicht in irgendwelche „Religionen“ kieferorthopädischer Behandlung reinziehen zu lassen. Vielmehr sei für jeden Patienten eine individuelle Diagnose zu erstellen bzw. eine der jeweils vorliegenden klinischen Situation entsprechende Behandlung durchzuführen. Für eine gute Kieferorthopädie gäbe es keine wundersamen Abkürzungen! Und zum Schluss: Wer stabile Ergebnisse bei der Behandlung von Malokklusionen mit starkem Engstand und Platzmangel haben will, muss bleibende Zähne extrahieren. Dies sei eine essenzielle kompensierende Methode.
Dem Thema „Chirurgie oder Kieferorthopädie – wo liegen die Grenzen?“ widmete sich der Vortrag von Prof. Dr. Goe Bee Tin aus Singapur. Wer bei dieser Frage letztlich am besten die Entscheidung trifft, sei der Patient, so die Referentin. Wir als an der Planung beteiligter Behandlerkreis können letztlich nur informieren und über die Risiken und Vorteile aufklären. Liegt eine leichte bis mäßig ausgeprägte skelettale Klasse III-Malokklusion bei Jugendlichen bzw. erwachsenen Patienten vor, muss zunächst die Evaluierung prognostischer Faktoren für eine mögliche kieferorthopädische Camouflage-Behandlung erfolgen. Hierzu zähle die Patientenwahrnehmung (eher dentale Belange als Gesichtsprofil, keine großen ästhetischen Erwartungen), skelettale Aspekte (nach Höhepunkt skelettalen Wachstums, leichte oder ausgeprägtere skelettale Klasse III, keine/leichte transversale oder vertikale skelettale Abweichungen, keine/leichte Asymmetrie, normale bis leicht reduzierte LAFH), dentale Faktoren (Pseudo-Klasse III-Schneidezahn-Verhältnis, keine/leichte bereits bestehende dentoalveoläre Kompensation, nicht vorhandener bzw. leichter bukkaler Kreuzbiss, normaler bis starker Überbiss, kein bzw. leichter mandibulärer Engstand) sowie parodontale Aspekte (kein Vorhandensein parodontaler Erkrankungen, dicker gingivaler Biotyp, dicker Dentoalveolus). Erbringt deren Auswertung gute Ergebnisse, können mit dem Patienten bzw. dessen Eltern die Pros und Contras einer Camouflage-Behandlung (Pros: nichtinvasiv, keine großen Risiken und Komplikationen, keine Ausfallzeit; Cons: keine große Verbesserung des Gesichtsprofils, iatrogene dentale Kompensation, mitunter kein Erreichen normaler inzisaler/okklusaler Verhältnisse) gegenüber einer orthognathen Chirurgie (Pros: Verbesserung Gesichtsprofil, Möglichkeit der Korrektur transversaler/vertikaler Abweichungen und Asymmetrien, dentale Dekompensation; Cons: Risiken und Komplikationen eines chirurgischen Eingriffs, Klinikaufenthalt und Genesungszeit, Kosten) diskutiert werden. Sind die Ergebnisse hingegen weniger gut, bleibt nur die Wahl zwischen orthognather Chirurgie oder gar keiner Behandlung.
Einen sehr interessanten Vortrag zeigte auch Prof. Dr. Nejat Erverdi (Türkei). Er stellte die Distraktionsosteogenese als neue Methode zur Rekonstruktion bei Spaltpatienten dar und erläuterte diese anhand des Einsatzes der von ihm entwickelten AWDA-Appartaur (Arch Wise Distraction Appliance). Diese schließe durch eine Art bogengeführte Verschiebung von Segmenten des Oberkiefers mithilfe von eingebrachten Distanzringen vorhandene Spaltlücken, was er eindrucksvoll anhand von Videos und klinischen Fallbeispielen erläuterte.
Was bei kieferorthopädischen Behandlungen von Kindern mit erfolgter Krebstherapie beachtet werden sollte, erläuterte Prof. Dr. Göran Dahllöf (Schweden). Mehr als 80 % der an Leukämie, Tumoren des zentralen Nervensystems, Lymphdrüsen- oder Nierenkrebs erkrankten Kinder werden zu Langzeitüberlebenden der Krankheit. Aufgrund der aggressiven Krebsbehandlungsprotokolle zeigen diese Kinder jedoch ein Potenzial für Späteffekte (meist viele Jahre nach der Krebstherapie), welche sich auch auf Wachstum und Entwicklung des kraniofazialen Systems auswirken. Zu diesen oralen und kraniofazialen Späteffekten zählen z. B. die Bildung dentaler Karies (meist in Zwischenräumen oder auf glatter Zahnoberfläche), Schleimhautläsionen, Beeinträchtigung der Speicheldrüse, etc. Würden im Rahmen der Krebstherapie hingegen die 2006 von Dahllöf und Barr-Agholme publizierten Richtlinien für Mundgesundheit berücksichtigt, könnten laut Dahllöf orale Komplikationen deutlich minimiert werden. So sind z. B. lockere Milchzähne zehn Tage vor Beginn der Krebstherapie zu extrahieren. Zudem sollten – sofern sich das Kind in einer KFO-Therapie befindet – feste Apparaturen entfernt sowie die Eltern gut informiert und aufgeklärt werden. Denn fest steht, es gibt einen Zusammenhang zwischen einer Krebstherapie und Abweichungen in der dentalen Entwicklung. So zeigen 72 % der Langzeit-Überlebenden dentale Komplikationen wie Mikrodontie (11 % ), Karies an mehr als vier Zähnen, Nichtanlagen (13 %), dentale Hypoplasie, verkümmerte Zahnwurzeln (17 %), Zahnschmelzhypoplasie (9 %), Zahnfehlstellungen (22 %) etc. Werden die Kinder nach der Krebstherapie kieferorthopädisch behandelt, ist bei vier von zehn KFO-Patienten damit zu rechnen, dass das ideale Behandlungsergebnis nicht erreicht wird, auch zeige ein Zehntel der Patienten Wurzelresorptionen. Dementsprechend sollte die Behandlung individuell angepasst werden (z. B. Einsatz leichterer Kräfte als bei einem Durchschnittspatienten gleichen Alters). Generell sollte ein bis zwei Jahre nach der Krebstherapie gewartet werden, ehe man mit einer KFO-Behandlung beginnt. Um optimale Ergebnisse zu erreichen, sollte ggf. interdisziplinär herangegangen werden (MKG-Chirurgie, Implantate, prothetische Versorgung).
Abschließend sei noch auf den Vortrag von Dr. Lorenz Moser (Italien) verwiesen. Dieser beleuchtete mehrere Methoden zur Beschleunigung kieferorthopädischer Therapien und ging dabei auf chirurgische Methoden (z. B. Kortikotomie, Piezozision, Perforation), biologische Techniken (z. B. Zitokine, Relaxin, Vi-tamin D3), den Einsatz von den Knochenumbau stimulierenden Geräten (z. B. Stimulation mittels Vibration, Photobiomodulation LLL etc.) oder die Verwendung selbstligierender Brackets, „intelligenter“ Bögen oder Minischrauben ein und erläuterte deren klinische Effekte entsprechend der derzeitigen Forschungslage. So könnten chirurgische Techniken die Zahnbewegung scheinbar für ein zeitlich begrenztes Fenster (drei bis vier Monate) beschleunigen (Kortikotomie effektiver als Piezozision). Es bestehe jedoch das Risiko von Wurzelschädigungen. Zudem sei zu beachten, dass bis heute keine prospektive Studie die Gesamtbehandlungszeit und das erzielte Behandlungsergebnis mit denen einer Kontrollgruppe verglichen habe. Was biologische Methoden angeht, belege bislang keine einzige Studie, dass irgendein Medikament eine kieferorthopädische Zahnbewegung sicher beschleunigen kann. Bei den stimulierenden Geräten könne die Vibration bzw. Photobiomodulation einen beschleunigenden Effekt haben, jedoch sei die Qualität der gegenwärtig verfügbaren Nachweise dafür sehr gering. Und last but not least: Weder Brackets noch Bögen sind aus heutiger Sicht der Schlüssel für eine schnellere Behandlung.
Industriemesse
Mit dem Hinweis, dass die meisten Firmen ihre Neuheiten bereits beim AAO-Kongress in Orlando vorgestellt hatten, erfolgt an dieser Stelle nur ein kleiner redaktioneller Gang über die Industrieausstellung des Stockholmer Events.
Beschleunigung von
Zahnbewegungen
Am Stand von Promedia konnten die Besucher das Smart-MOP System kennenlernen, mit dessen Hilfe eine Mikroosteoperforation zur Beschleunigung von Zahnbewegungen erfolgen kann. Die preisgünstige Alternative zu am Markt befindlichen Systemen wie PROPEL ist einfach und schonend (ohne Inzission) mit dem Dual-Top®-Schraubendrehergriff anwendbar. Die Bohrspitze mit einer Länge von 4 mm und 1,2 mm Kerndurchmesser ist dabei so dimensioniert, dass die gewünschte knöcherne Perforation transgingival immer erzielt werden kann (laut Hersteller-angaben). Smart-MOP ist sterilisierbar und kann somit mehrfach verwendet werden.
Ein neues Ultraschall-System (Aevo SystemTM) zeigte die Kanadische Firma SmileSonica Inc. Bei dessen Anwendung wird die Aktivität von Osteoblasten und Osteoklasten mittels niedrigintensiv gepulsten Ultraschalls angeregt, wodurch Knochenumbauprozesse schneller erfolgen und kieferorthopädische Behandlungen laut Herstellerangaben verkürzt werden können. Der Patient muss hierfür die beiden Mundstücke im Ober- sowie Unterkiefer einsetzen (über die KFO-Apparatur) und den Ultraschall für 20 Minuten am Tag anwenden. Das Aevo SystemTM basiert auf einer Software, die es ermöglicht, aktive Zonen in jedem Mundstück individuell zu definieren und die Mitarbeit des Patienten entsprechend zu kontrollieren. Es wird momentan im Direktvertrieb angeboten.
Kortikale Verankerung
Eine Neuheit der Firma Promedia stellt eine Ratsche mit Dentalkonnektor (ohne Drehmomentbegrenzung) zur Insertion palatinaler Schrauben dar. Insbesondere, wenn eine vertikale Stufe zwischen zwei Schrauben korrigiert werden soll, sei das Instrument ideal geeignet. Der Adapter nimmt dabei alle Instrumente mit Dentalkonnektor auf. Beim bekannten SmartJet wurde die Stoppschraube verstärkt, sodass hierfür nun auch ein größerer Schraubendreher (goldfarben) verfügbar ist. Zudem präsentierte die Firma den SmartJet-Tube, bei dem der Z-Haken angelasert ist und somit ein einfacheres Einbringen des Doppeldrahtes in das Molarenband ermöglicht.
Instrumente
Hu-Friedy zeigte drei neue Stufenzangen, die automatisch eine Bajonett-Stufe von 0,5 mm, 0,75 mm oder 1 mm biegen. Dies geschieht durch zwei ineinandergreifende Zangenmäuler. Die Stufenzangen sind für runde, quadratische oder rechteckige Bogendrähte mit einem Durchmesser bis .022" x .025" geeignet. Je nach Anwendung kann eine Biegung nach rechts bzw. links erzeugt werden. Gleiches gilt für eine Stufe nach oben bzw. unten. Die Zangen sind aus hochwertigem chirurgischen Stahl gefertigt und können somit den kompletten Hygienekreislauf, inklusive Sterilisation, durchlaufen.
Brackets / Bögen / Aligner
Seit Ende März sind die nu-edge® Brackets der Firma TP Orthodontics als selbstligierende Variante auf dem deutschen Markt beziehbar. Ebenfalls aus einer Kobald-Chromium-Legierung gefertigt, sind die Brackets bioverträglich und auch für Patienten mit einer Nickelallergie geeignet. Aufgrund der Härte des Materials können Slotbrüche durch wirkende Okklusionskräfte von vornherein vermieden werden. Das Bracket verfügt über einen robusten Verschlussmechanismus, der beim Schließen das Einrasten des patentierten „Dumbel“-Mechanismus hörbar vernehmen lässt. Geöffnet werden kann der Schieber einfach mithilfe eines Scalers, geschlossen wird er mittels Fingerdruck. Eine spezielle Oberflächenbehandlung (Nano-Polier-Technologie) beugt laut Herstellerangaben der Ansiedelung von Bakterien vor, reduziert die Friktion und sorgt zudem für eine glatte Oberfläche und höchsten Tragekomfort. Das nu-edge® SL verfügt über das patentierte „Maze-Base“-Design, welches eine optimale mechanische Haftung sowie eine laut Herstellerangaben unübertroffene Adhäsivretention beim Debonding gewährleisten soll. Sofern erforderlich, ermöglichen unauffällig gestaltete Tie-Wings das Einligieren von Ligaturen bzw. Hilfsdrähten.
Am Stand von FORESTADENT konnte das erstmals zum AAO gezeigte Sprint® II kennengelernt werden. Die überarbeitete Version des seit vielen Jahren erhältlichen Standardbrackets bietet im Vergleich zum Vorgänger ein deutlich verrundetes Design mit extrem glatten Oberflächen. Zu-dem weist die zweite Generation FORESTADENTs patentierte, anatomisch gewölbte Hakenbasis mit umlaufenden Padrand auf. Dank spezieller Schrägen an der mesialen sowie distalen Seite der Basis kann mittels Zange einfach debondet werden. Sprint II® Brackets werden von 5-5 OK/UK (3-5 optional mit Haken) in den Systemen Roth und McLaughlin/Bennett/Trevisi angeboten. Zwei weitere Neuheiten derselben Firma stellten zum einen das aus Edelstahl gefertigte Bukkalröhrchen Tulip mit extragroßem Einsuchtrichter sowie ein aus einer Kupfer-NiTi-Legierung gefertigter Behandlungsbogen mit zwei unterschiedlichen Kraftzonen dar. DuoForce® bietet in der Front ein äußerst niedriges Kraftniveau, während im Seitenzahn- bzw. Molarenbereich stärkere Kräfte agieren. Dies hat den Vorteil, dass bereits zu Behandlungsbeginn eine Frontzahnausrichtung bei gleichzeitiger Torquekontrolle erfolgen kann.
Die neue, erstmals zum AAO-Kongress vorgestellte ästhetische Bogenserie BEAUTYDENTTM (Fa. Adenta) ist jetzt lieferbar. Die superelastischen NiTi- bzw. Stahlbögen sind mit einer verfärbungsresistenten, nicht toxischen Silber-Biopolymer-Beschichtung versehen, die nicht abgezogen werden kann. Denn aufgrund eines speziellen Fertigungsverfahrens wird diese nahtlos in die Oberfläche der darunter liegenden Bögen eingearbeitet. Diese weisen dadurch exzellente Gleiteigenschaften auf. BEAUTYDENTTM Bögen können als Rund- oder Vierkantvariante bezogen werden.
Beim bekannten orthocaps® Alignersystem können Attachments ab sofort durch den Behandler in der jeweiligen Zahnfarbe des Patienten beim Hersteller Orthocaps in Hamm angefordert werden, wodurch eine noch höhere Ästhetik erreicht werden kann.
Hilfsmittel
Adenta präsentierte eine neue NiTi-Feder namens CONSTANT-FORCE, welche beispielsweise beim kieferorthopädischen Lückenschluss eingesetzt werden kann. Das Besondere der Feder ist, dass diese selbst bei starker Dehnung eine klar definierte, zuverlässige Zugkraft bei komplettem Kraftplateau bietet. Die Zugkraft bleibt somit über die Längenausdehnung nahezu gleich und ermöglicht durch ihre klare Definierung, über verschiedene Zuglängen zu arbeiten. Die Dynaflex Feder CS 2000® für die Klasse II- und III-Behandlung hat eine Modifizierung erfahren und wird jetzt neu als CS3® Apparatur angeboten (Exklusivvertrieb für DE/AT über Greiner Orthodontics). Die aus einer speziellen Legierung gefertigte NiTi-Feder ist thermoelastisch, wodurch ein kontinuierliches Rückstellvermögen bei konstanter Zugkraft (350 Gramm) gewährleistet werden kann. Zudem ist die Feder weniger anfällig für Deformationen oder Brüche. Intraoral aktiviert wird die Feder wie gehabt durch Umsetzen der Bogenverbinder (Pivots).
Weitere Neuheiten
Unter der neuen Marke GLOH (Global Leaders in Oral Healthcare) stellte der Schwedische Spezialist Orthodonti Akademin ein neues Konzept für die digitale Kieferorthopädie vor. Die neue Behandlungsmethode integriert neueste digitale Technologien (u. a. Scannen, 3D-Bildgebung) in einen entsprechenden Workflow zur Erstellung des Istzustandes von Gesicht, Zähnen und Kiefern bzw. zur Planung und Visualisierung eines möglichen Behandlungsergebnisses sowie Auswahl des Therapiegerätes in Abstimmung mit dem Patienten. Anschließend wird die Behandlungsapparatur mittels Robotertechnologie gefertigt. GLOH richtet sich an KFO-Praxen in aller Welt und unterstützt diese bei der Integration des digitalen Workflows in die eigene Praxis. Einen wichtigen Baustein – insbesondere für Praxen, welche Schritt für Schritt in die digitale Welt einsteigen möchten – ist der GLOH e-service. Dieser stellt den Praxen via Cloud den Zugang zu neuesten Technologien und einen digitalen Behandlungsplan zur Verfügung. Spezialisierte Praxen können zudem einen vollumfassenden Zugang zum GLOH Konzept erhalten, indem sie ein Korrespondenztraining sowie eine Zertifizierung erlangen (GLOH zertifiziert).
Ausblick
Der 93. EOS-Kongress findet vom 5. bis 10. Juni 2017 im Schweizer Montreux statt. Tagungspräsident ist Prof. Dr. Christos Katsaros.