Endodontologie 31.10.2016

Klinischer Bericht zur Behandlung einer Perforation



Klinischer Bericht zur Behandlung einer Perforation

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Prof. Dr. Fábio Duarte da Costa Aznar aus Bauru – São Paulo berichtet über die Anwendung des neuen MTA Repair HP von Angelus bei der Therapie einer iatrogenen Perforation.

Eine Patientin, 47 Jahre alt, meldete sich mit einem klinischen Bild einer umfangreichen iatrogenen Perforation im Bereich der Furkation des Zahnes 36 (Abb. 1 und 2), verbunden mit röntgensichtbarem Knochenverlust, einer fazialen Fistel und Abtastschmerz. Die Patientin berichtete von einem vorherigen Not­eingriff an diesem Zahn durch einen anderen Zahnarzt, da sie einen akuten, für Pulpitis typischen Schmerz aufwies.

Der Zahn wurde einem endodontischen Eingriff unterzogen. Nach der Betäubung der Patientin erfolgte zunächst die absolute Trockenlegung. Über einen späteren koronaren Zugang wurden die Pulpanekrose und die Perforation klinisch festgestellt. Die Behandlung erforderte vorab einen Desinfektionseingriff in die Wurzelkanäle (crown-down) unter Anwendung von NaOCl mit fünfprozentiger Konzentration als Spülungsmittel, wobei die Odontometrie mithilfe eines foraminalen Lokalisierers bestimmt wurde. Die Vorbereitung erfolgte mit dem Reciproc-System (VDW/Deutschland) und als Spülungsmittel wurde NaOCl (2,5 %) in Verbindung mit Ultraschallaktivierung mit glatten Einsätzen (Irrisonic/Helse/Brasilien) angewandt.

Perforationsbehandlung

Nun erfolgte die Behandlung der Perforation mittels Reinigung und Regularisierung unter Anwendung eines diamantierten Ultraschalleinsatzes (E7D/Helse/Brasilien). Als Ergänzung zur Dekontamination des Kanals und des Furkationsbereiches wurde das Kal­zium­hydroxid (UltraCal/Ultradent/USA) alle zwei Wochen ausgetauscht. Dabei kam es zu einer kompletten Remission der Symptome.

Für die Füllung fand die hybride thermomechanische Tagger-Technik (Abb. 3) mithilfe von GutaCondensor (Maillefer/Schweiz), Guttapercha-Konussen TP (Dentsply/Brasilien) und MTA Zement Fillapex (Angelus/Brasilien) Anwendung Nach der Thermokompaktierung schlossen sich das Schneiden der Füllung und die vertikale Konden­sation mit Kaltkompaktierern an. Der Perforationsbereich wurde erneut gereinigt und mit Kalzium­hydroxid gefüllt.

Nach weiteren 15 Tagen konnte der Perforationsbereich abgedichtet werden, wobei anfänglich die Möglichkeit eines geeigneten Trocknens des Bereiches festgestellt wurde. Für die Füllung der Perforation wurde MTA Repair HP (Angelus/Brasilien) genutzt, vorherig vorbereitet nach den Angaben des Herstellers und mit dem MTA-Applikator (Angelus/Brasilien) eingefügt. Es wurden klinische und radiografische Kriterien zur Bestimmung des korrekten Füllens angewandt (Abb. 4 und 5) und der abgedichtete Bereich mit Glas­ionomerzement (Vitremer/3M/EUA) geschützt (Abb. 6). Nach der provisorischen Restauration konnte die vollständige Abdichtung des Furkationsbereichs mit MTA Repair HP sowie ein Zustand stiller postoperativer Phase radiografisch festgestellt werden.

Die Proservation erfolgte nach zwei Monaten, wobei eine Neubildung des Knochens im Bereich der Furkation und das Fehlen jeg­licher Symptome beobachtet wurden (Abb. 7).

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