Branchenmeldungen 10.06.2015

Der Remineralisierungseffekt von Carbonat-Hydroxylapatit-Kristallen

Der Remineralisierungseffekt von Carbonat-Hydroxylapatit-Kristallen

Foto: © Kompendium der Biorepair-Forschung

Der Remineralisierungseffekt von Carbonat-Hydroxylapatit-Kristallen auf Dentin

 

Einleitung

Im Zahnschmelz wie auch im Dentin wird die organische Phase durch eine anorganische Phase umschlossen, die überwiegend aus Carbonat-Hydroxylapatit besteht. Zahnschmelz und Dentin können sich jedoch nicht selbstständig regenerieren, wenn sie infolge von Zahnerkrankungen angegriffen sind. Die vorliegende Studie zielt darauf ab, eine Zahncreme zu entwickeln, die niedrigkristalline Hydroxylapatit-Partikel enthält, welche die angegriffene Oberfläche des Zahngewebes reparieren und zur Behandlung der Zahnüberempfindlichkeit dienen soll.

Material und Methoden

Zunächst wurde Carbonat-Hydroxylapatit (HA) [Ca10(PO4)6-x(CO3)x (OH)2] unter gemäßigten Bedingungen synthetisiert und die Struktur der enthaltenen Mikrokristalle mittels physikalisch-chemischer Methoden charakterisiert. Aus frischen Rinderzähnen wurden Wurzeldentin-Plättchen geschnitten und diese mit Orthophosphorsäure angeätzt, um die Dentinkanälchen freizulegen. Danach wurde eine wässrige Hydroxylapatit-Suspension mit einer Bürste aufgetragen, die Dentinplättchen für 10 min, 1 h und 6 h bei 37 °C im Brutschrank inkubiert, gespült und zur Raster-Elektronenmikroskopie (REM) vorbereitet.

Ergebnisse

Die Diffraktionsmuster synthetischer Carbonat-Hydroxylapatit-Mikrokristalle wurden mit denen von Dentin verglichen. Dabei wiesen die Mikrokristalle eine geringe Kristallinität und eine hohe Ähnlichkeit mit der anorganischen Phase des Dentins auf, worauf ihre Reaktivität zurückgeführt werden kann. Die REM-Aufnahmen zeigten ein progressives Wachstum der Mineralschicht sowie eine konsequente Okklusion offener Dentinkanälchen in Abhängigkeit von der Applikationsdauer.

Schlussfolgerung

Es konnte nachgewiesen werden, dass Carbonat-Hydroxylapatit-Mikrokristalle in der Lage sind, sich an Dentinoberflächen anzulagern, die zuvor mit Orthophosphorsäure angeätzt worden waren. In nur wenigen Minuten wurden offene Dentinkanälchen geschlossen, die Schicht mineralisierten Gewebes regenerierte sich innerhalb weniger Stunden, was für die Entwicklung von Zahncremes mit Neo-Mineralisationseffekt zu sprechen scheint.

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Quelle: The Remineralizing Effect of Carbonate-Hydroxyapatite Nanocrystals on Dentine
L. Rimondi, B. Palazzo, M. Lafisco, L. Canegallo, F. Demarosi, M. Merlo, N. Roveri | Materials Science Forum, 2007, Vols. 539–543:602–605

Ein ausführliches Literaturverzeichnis finden Sie hier.

Zahnschmelz-Protein regt Knochenwachstum an
Amelotin entscheidend für Zahnschmelzgenese
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