Cosmetic Dentistry 28.02.2011

2. Rhinoplastik – Die Luxationstechnik



2. Rhinoplastik – Die Luxationstechnik

Die Luxationstechnik stellt eine elegante endonasale Technik dar, die dem geübten Chirurgen eine Vielzahl von Korrekturmöglichkeiten der Spitze gestattet. Es wird praktisch ein chondrokutaner Lappen aus dem Flügelknorpel und der Haut des Nasenvorhofs gebildet.

Dazu sind zwei Schnitte erforderlich. Zunächst erfolgt die interkartilaginäre Inzision in der Falte zwischen Dreiecks- und Flügelknorpel. Danach wird die Haut entlang der kaudalen Flügelknorpelkante inzidiert. Von diesem Flügelknorpelabschnitt aus wird dann die Haut des Nasenflügels vorsichtig streng auf der Kontur des Knorpels präparierend bis zum interkartilaginären Schnitt untertunnelt.


Abb. 1a–c: Präoperativer Befund.

Nach der Luxation der Flügelknorpel können diese unter Sicht und im Seitenvergleich gut bearbeitet werden. Es können Knorpelresektionen zur kranialen Volumenreduktion, keil- oder streifenförmige Resektionen aus den lateralen Flügelknorpeln, Veränderungen der Knorpelspannungen durch Ritzen, Cross hatching, Augmentationen mit autologem Knorpel und intra- sowie interdomale Nahttechniken ausgeführt werden.


Abb. 2 (links): Das Prinzip und die Möglichkeiten der Luxationstechnik. Abb. 3 (rechts): Transdomale Nähte zur Verschmälerung breiter Dome bei großem interdomalen Abstand und großem domalen Winkel.

Die Technik ist bei Spitzenasymmetrie und Bifida tip geeignet. Die Projektion der Spitze kann kontrolliert und verändert werden. Eine Spitzenrotation nach kranial kann ausgelöst werden.

Für die Dome-suture-Technik besonders geeignet sind Patienten mit breiter Spitze, sogenannte boxy tip, dünner Haut und wenig subkutanem Fett- und Bindegewebe. Die Flügelknorpel selbst sollten stabil und elastisch sein. Interdomale Nähte werden zur Verschmälerung der Dome verwendet. Mit transdomalen Nähten können die Tip defining points meist nach Entfernung des interdomalen Fett- oder Bindegewebes wirksam genähert werden. Aus eigener Erfahrung kann sowohl PDS 5 x 0 als auch Prolene (ungefärbt) 5 x 0 für diese Nahttechniken der Spitze empfohlen werden.


Abb. 4a–c: Postoperativer Befund nach endonasaler Reduktion des Nasenrückens und Spitzenplastik in Luxationstechnik mit transdomaler Nahttechnik.

Nach der Resorption ist die Spitzenform durch Schrumpfung und submuköse Vernarbung dauerhaft stabil. Die Knoten sollten immer an den Innenseiten, nicht auf der Knorpeloberfläche unter der Haut liegen.

Eine besonders trickreiche und effektive Methode zur Verschälerung einer breiten Nasenspitze ist die Nahttechnik mit nur einem Faden, der transdomal eingestochen, interdomal zur Gegenseite geführt und dort wieder transdomal geführt wird.

Literatur:
Behrbohm H., Tardy M.E., Funktionell-ästhetische Chirurgie der Nase,Thieme 2004


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