Implantologie 01.06.2012

Minimalinvasive Implantation bei multiplen Exostosen

Minimalinvasive Implantation bei multiplen Exostosen

Foto: Minimalinvasive Implantation bei multiplen Exostosen

In bestimmten Fällen, z.B. bei multiplen Exostosen, kommt eine konventionelle Versorgung auf Basis eines Lingualbügels grundsätzlich nicht infrage. Wie diese Falldarstellung im unteren Molarenbereich dokumentiert, stellt die minimalinvasive Implantationstechnik, z.B. mit dem K.S.I. Bauer-Implantatsystem, eine sinnvolle und patientenfreundliche Lösung dar.

Im Februar dieses Jahres stellte sich eine 58-jährige Patientin in unserer Bad Nauheimer Praxis vor. Über viele Jahre hatte, bei ansonsten voll intaktem Gebiss, eine Brückenversorgung von 47 auf 45 die Kaufunktion erhalten. Da inzwischen die Zähne 47 und 44 wegen Lockerung III extrahiert werden mussten, stellte sich nun die Frage nach einer idealen prothetischen Versorgung. Die Besonderheit bei dieser Patientin: Wegen multipler Exostosen im lingualen Bereich bestand keine Möglichkeit für eine Versorgung mit einem Lingualbügel.

Therapie

Da die Patientin bereits im letzten Jahr erfolgreich in Regio 25 mit einem minimalinvasiv implantierten K.S.I. Bauer-Implantat versorgt wurde, entschieden wir uns für eine weitere Implantationsversorgung. Das reduzierte Knochenangebot, bedingt durch eine extreme bukkale Atrophie in Regio 47–45, wurde durch die Exostosen ausgeglichen. Die Kieferkammbreite von 7,5mm ermöglichte eine trans-gingivale Implantation. Mit einer Stanze von 4mm Durchmesser wurden drei Gingivastanzungen vorgenommen. Die erste Pilotbohrung mit dem grazilen K.S.I. Pilotbohrer „gelb“ wurde 10mm tief durchgeführt. Ein OPG gab Aufschluss über Tiefe und Lage des Bohrloches. Entsprechend der Bohrsequenz wurden zwei weitere Bohrungen durchgeführt und drei einteilige A-Implantate aus dem K.S.I. Bauer-System mit 4,1mm Durchmesser und 8, 10 und 12mm Länge inseriert. Aufgrund starker lingualer Knocheneinziehungen waren längere Implantate nicht einsetzbar. Unmittelbar nach der Implantation konnte ein Doppelabdruck mit Übertragungskappen für die definitive Kronenversorgung genommen werden. Als provisorische Versorgung wurde eine Kunststoffschiene über die drei Implantatköpfe gesetzt. Durch diese Verblockung wurde die Ruhigstellung erreicht. Da weder Knochenresorptionen noch Gingivarezessionen zu erwarten waren, konnte die Gerüstanprobe sowie Fertigstellung innerhalb von nur zehn Tagen nach Implantation erfolgen.

Fazit

Trotz komplizierter Ausgangslage konnte durch die minimalinvasiv durchgeführte Implantation in einer kurzen und patientenfreundlichen Behandlungsphase ein optimales Ergebnis erreicht werden. Die Patientin hatte keinerlei postoperative Nachwirkungen und konnte unsere Praxis beschwerdefrei und zufrieden verlassen.

 

Kontakt:
ZÄ Renate Bauer-Küchle
K.S.I. Bauer-Schraube GmbH
Eleonorenring 14, 61231 Bad Nauheim
Tel.: 06032 31912
E-Mail: info@ksi-bauer-schraube.de
www.ksi-bauer-schraube.de

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