Kieferorthopädie 04.03.2013
Neues und Bewährtes in der Kieferorthopädie
Am 12. Januar fand der 6. Homburger KFO-Tag statt. Ein Bericht von Franziska Thieme.
Nach einem interdisziplinären Erfahrungsaustausch im letzten Jahr hielt der diesjährige Homburger KFO-Tag, unter der Leitung von Univ.-Professor Dr. Jörg Lisson, Neues und Bewährtes aus der Kieferorthopädie für uns bereit. Trotz eines erhöhten Schneeaufkommens konnten wieder namhafte Referenten und eine Vielzahl von Teilnehmern begrüßt werden. Nach der Eröffnung des KFO-Tages durch Professor Lisson begann die Vortragsreihe mit „Neuem und Bewährtem zur Behandlung der skelettalen Klasse III“. Univ.-Prof. Dr. Dieter Drescher aus Düsseldorf gab mit seinem Vortrag einen Überblick über die verschiedenen diagnostischen Möglichkeiten und Behandlungskonzepte.
Univ.-Prof. Dr. Christopher Lux aus Heidelberg referierte anschließend über das „Kieferorthopädisch-interdisziplinäre Management in der dentalen Traumatologie“. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die forcierte Extrusion von Zähnen mit Unterstützung durch Fibrotomie gelegt. Die Behandlung mit Segmentbögen stellt einen Teilbereich der klassischen Multibracketbehandlung in der Kieferorthopädie dar. In einem Rundgang durch die verschiedenen Mechaniken der Segmentbogentechnik stellte Dr. Franz-Peter Schwindling aus Merzig Anwendungsmöglichkeiten von „Segmentbögen im NiTi-straight-wire-Zeitalter“ vor.
Einen Bogen zur computergestützten Kieferorthopädie schlug Dr. Silvia Silli aus Wien/Österreich. In ihrem Vortrag „Gut geplant ist halb gewonnen – das diagnostische Set-up am Computer“ stellte sie die Entwicklung des virtuellen Set-ups vor. Neben der Vorstellung computersimulierter Behandlungsplanung ging sie auf deren Anwendung in der Praxis ein.
Nach einer letzten Pause, welche erneut zum kollegialen Austausch oder zum Besuch der
Industrieausstellung diente, referierte Univ.-Prof. Dr. Helge Fischer-Brandis von der Klinik für Kieferorthopädie in Kiel über „Diagnostik und Therapie craniomandibulärer Funktionsstörungen“. Craniomandibuläre Funktionsstörung werden immer häufiger diagnostiziert, seiner Ansicht nach aber noch häufiger übersehen. Er gab hierbei einen Überblick über die verschiedenen Symptome und deren Veränderung sowie Anhaltspunkte zur Diagnostik und Behandlung des Krankheitsbildes. Knapp 100 Teilnehmer verfolgten die fünf Vorträge mit großer Aufmerksamkeit und nutzten die familiäre Atmosphäre auch zum unmittelbaren Dialog mit den Referenten.
Einen weiteren Veranstaltungshöhepunkt in diesem Jahr stellt die 86. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGKFO dar, die vom 18. bis 22.9.2013 in Saarbrücken stattfinden wird. Tagungspräsident diesmal wird Univ.-Professor Dr. Jörg Lisson sein. Nichtsdestotrotz sind die Vorbereitungen für den 7. Homburger KFO-Tag bereits in vollem Gange.