Prophylaxe 07.07.2011
Spieglein, Spieglein an der Wand ...
share
Das äußere Erscheinungsbild des Praxisteams im Hygienekreislauf
Nach umfassenden Berichten über die Hygiene in der Praxis sowie Maßgaben für die Aufbereitung von Medizinprodukten wollen wir uns heute der Bedeutung des professionellen und korrekten Erscheinungsbilds des Praxisteams im Alltag widmen. Warum? Weil nicht vergessen werden darf, dass Infektionen nicht nur von Patienten, sondern auch vom Behandlungsteam selbst ausgehen können! Dabei sollte von Beginn an natürlich sichergestellt sein, dass alle Teammitglieder frei von Infektionen sind.
Beginnen wir mit den Händen: Aus hygienischen Gründen eignen sich Ringe, Uhren sowie anderer Schmuck an Händen oder Armen nicht zur Arbeit in der Praxis, da sich darunter gefährliche Bakterien sammeln können. Weiterhin wird die Reinigung und Desinfektion der Hände durch Schmuckstücke behindert. Zu lange oder gar künstliche Fingernägel stellen ein Risiko dar, da sie nicht ordnungsgemäß zu reinigen sind oder sogar Einweghandschuhe zerstören können. Außerdem: Welcher Patient spürt schon gerne lange Krallen in seinem Mund oder einen großen Klunker? Auch Nagellack wirkt wenig professionell und eher unappetitlich in der Zahnarztpraxis. Es ist ratsam, Fingernägel kurz, gut gepflegt und unlackiert zu halten, um einen professionellen Eindruck zu erwecken. Zum Schutz von Praxisteam und Patienten ist immer auf eine umfangreiche und korrekte Desinfektion der Hände zu achten.
Vor und nach der Arbeit bzw. nach Pausen oder Unterbrechungen, bei sichtbaren Verschmutzungen, vor Mahlzeiten, nach Toilettengängen, Husten, Niesen, Naseputzen etc. ist eine Säuberung der Hände angesagt. Das Tragen von Schutzhandschuhen ermöglicht eine weitere Reduktion der Infektionsgefahr. Schutzhandschuhe gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen: mit oder ohne Latex, gepudert oder ungepudert. In erster Linie aber sollten sie dem Träger gut passen und zwischen den Behandlungen in jedem Fall gewechselt werden. Bei chirurgischen Eingriffen ist die Auswahl steriler Schutzhandschuhe erforderlich.
Weiter geht es mit den Haaren: Liebe Damen, eine lange und ungebändigte Haarpracht mag in der Freizeit den Betrachter in Verzücken versetzen. In der Arbeit ist aber bitte stets darauf zu achten, dass längere Haare zu einem Pferdeschwanz oder Zopf zusammengebunden sind. Es vermittelt keinen hygienischen Eindruck, wenn Sie am Stuhl Ihr Haar ausschütteln, wie Frau Holle die Betten. Ganz davon zu schweigen, dass offene Haare sich gerne vom Kopf ablösen und dann unkontrolliert in der Praxis verteilt werden.
Ähnlich verhält es sich mit Tattoos, Piercings oder anderen
Schmuckstücken: Nicht jeder teilt die Vorliebe für derlei Verzierungen
des Körpers. V. A. älteren Patienten könnten diese Accessoires als
schmuddelig oder gar anrüchig aufstoßen. Deshalb verinnerlichen Sie sich
bitte, dass persönliche Vorlieben dieser Art ausschließlich ins
Privatleben gehören. Sind Sie tätowiert, so passen Sie bitte Ihre
Kleidung dementsprechend an. D. h., wählen Sie entsprechend der
Tattoo-Position Praxiskleidung, welche das Tattoo verdeckt. Piercings
sind, ähnlich wie Schmuck, Sammelstellen für Bakterien und sollen vor
dem Dienst entfernt werden. Wenn Sie nicht ganz auf Schmuck verzichten
möchten, entscheiden Sie sich für kleine Ohrstecker – keinesfalls große
Creolen oder Hänger, diese können hinderlich sein. Auch gegen eine
filigrane Halskette, die nah am Hals anliegt ist nichts einzuwenden.
Ihre Kleidung sollte immer adrett und blütenrein sein – schließlich
arbeiten Sie in einem Bereich, in dem Hygiene groß geschrieben wird.
Auch auf das Bügeln der Robe sollte nicht verzichtet werden. Achten Sie
ebenso darauf, dass die Praxiskleidung den vorherrschenden Richtlinien
genügt; tragen Sie beispielsweise keine offenen Schuhe oder Schuhe mit
Absatz.
Zum Abschluss ein Wort zur Sicherheit des Praxisteams: Aerosole sowie Tröpfcheninfektionen durch Blut- und Speichelspritzer werden wirksam durch gut anliegenden Mund- und Nasenschutz abgehalten. Eine Schutzbrille für die Augen wird ebenfalls empfohlen. Weiterführende Elemente, welche die Schutzkleidung für das Praxisteam abrunden, sind beispielsweise Kittel, Schürzen oder Haarschutz.
Resumée: Das äußere Erscheinungsbild des Praxisteams verkörpert dient
nicht nur dazu, Infektionsrisiken vorzubeugen. Vielmehr verkörpert es
auch das Image und den daraus resultierenden Ruf der Praxis. Und je
besser die Reputation ist, desto sicherer ist Ihr persönlicher
Arbeitsplatz!