Zunächst mag es den Anschein haben, dass qualitativ hochwertige Provisorien die Behandlungskosten in die Höhe treiben, tatsächlich aber ist der Wert einer adäquaten provisorischen Versorgung nicht hoch genug einzuschätzen. Insbesondere in komplexen Behandlungsfällen mit umfangreichen Veränderungen, wie z.B. der Neubestimmung der vertikalen und horizontalen Kieferrelation oder bei größeren Form- oder Stellungskorrekturen der Zähne, trägt die provisorische Zwischenversorgung einen erheblichen Teil dazu bei, effizient das gewünschte Behandlungsergebnis zu erlangen. Bei entsprechender Vorplanung und Sorgfalt kann in vielen Fällen somit auf ein laborgefertigtes Langzeitprovisorium verzichtet werden. Dies führt zu einer deutlichen Reduktion der Behandlungskosten als auch der Behandlungszeit.
Fallbericht
Durch die neuesten technologischen Fortschritte ist es nunmehr möglich, schöne und – selbst bei verlängerter Tragezeit – verlässlich stabile Provisorien zu schaffen, die in nur wenigen einfachen Schritten ausgearbeitet und poliert werden können, wie der aufgeführte Fall zeigt.
Abb. 1: Patient mit stark abradierten
Oberkieferzähnen, die prothetisch restauriert
werden müssen. © Dr. Christian Lampson
Abb. 2: Die Vertikaldimension muss aufgrund der umfangreichen Substanzverluste angehoben werden, das Diastema soll geschlossen werden. Im Vorfeld wurden im Labor ein vollanatomisches Wax-up und ein Silikonvorwall erstellt. © Dr. Christian Lampson
Abb. 3: Situation nach Pfeilerpräparation. © Dr. Christian Lampson
Abb. 4: Die verblockten Einzelkronen- und Brücken-Provisorien wurden schrittweise
mit TEMPSMART DC – einem dualhärtenden
Composite für temporäre Restaurationen
– hergestellt. © Dr. Christian Lampson
Abb. 5: Nach der Anfangs-Autopolymerisation wurde der Vorwall mit dem Provisorium aus dem Mund entnommen und die Restauration zum schnellen Abbinden und für höhere Festigkeit lichtgehärtet. © Dr. Christian Lampson
Abb. 6 und 7: Überschüssiges Material konnte leicht mit einem Bohrer entfernt werden. Durch das Lichthärten wird der Werkstoff sehr schnell hart, sodass Ausarbeitung und Politur in wenigen Minuten
erfolgen kann. © Dr. Christian Lampson
Abb. 6 und 7: Überschüssiges Material konnte leicht mit einem Bohrer entfernt werden. Durch das Lichthärten wird der Werkstoff sehr schnell hart, sodass Ausarbeitung und Politur in wenigen Minuten
erfolgen kann. © Dr. Christian Lampson
Abb. 8 und 9: Dieser Vorgang wurde für die anderen Segmente wiederholt. © Dr. Christian Lampson
Abb. 8 und 9: Dieser Vorgang wurde für die anderen Segmente wiederholt. © Dr. Christian Lampson
Abb. 10 und 11: Für den gesamten
Oberkiefer wurden alle Provisorien in nur 20 Minuten fertiggestellt und poliert. © Dr. Christian Lampson
Abb. 10 und 11: Für den gesamten
Oberkiefer wurden alle Provisorien in nur 20 Minuten fertiggestellt und poliert. © Dr. Christian Lampson
Abb. 12: Die Provisorien wurden mit einem temporären, eugenolfreien Zement (FREEGENOL, GC) befestigt. © Dr. Christian Lampson
Abb. 13: Sofort nach dem Einsetzen aller
provisorischen Restaurationen erhalten
Patient und Zahnarzt einen ersten Eindruck vom angestrebten Behandlungsergebnis. Dies erbringt einen enormen Benefit in der Kommunikation zwischen Patient, Behandler und Zahntechniker und führt so zu einem schnelleren und zielgerichteterem Endergebnis, ohne dass es eines laborgefertigten Langzeitprovisoriums
bedarf. Die Materialeigenschaften,
insbesondere die Stabilität, von TEMPSMART DC ermöglichen dies – selbst in komplexen Behandlungsfällen. © Dr. Christian Lampson
Abb. 14: Endergebnis der Behandlung nach Eingliedern der definitiven Restaurationen. © Dr. Christian Lampson
Dem Patienten kann genug Zeit eingeräumt werden, um sich an eine neue Bisslage zu gewöhnen und sich einen Vorabeindruck der endgültigen Restauration zu verschaffen. Veränderungen funktioneller oder ästhetischer Art können bei Bedarf unkompliziert durchgeführt werden. TEMPSMART DC kann leicht angepasst oder mit einem Composite (z. B. G-ænial Universal Injectable), BIS-Acryl-Kunststoff (z. B. Unifast TRAD) oder TEMPSMART DC ergänzt oder repariert werden.
Da die Werkstoffe sehr fest und tragebeständig sind, kann die Tragezeit über das übliche Maß hinaus verlängert werden. Das ist sowohl für den Patienten als auch den Zahnarzt beruhigend und sollte deshalb als wichtiger und integrativer Teil eines Restaurationsprozesses berücksichtigt werden.
Dieser Beitrag ist in ZT Zahntechnik Zeitung erschienen.
Foto Teaserbild: Dr. Christian Lampson