Zahntechnik 21.02.2011
Dentale Digitale Technologien (DDT) in Berlin
Herr Sieger, Sie sind der fachliche Leiter der DDT, was wird das Besondere des Berliner Symposiums Anfang Oktober dieses Jahres sein?
Das Besondere ist, dass sich Zahnärzte und Zahntechniker gemeinsam an einem Ort über dentale digitale Technologien in der Implantatprothetik informieren können. Da ist doch der 40. Internationale Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI) ein schöner Anlass, um Zahntechnik und Zahnmedizin auch technologisch noch stärker zu verbinden. Die Technologien sollen für beide Seiten noch transparenter gemacht, deren Vorteile und Chancen vorgestellt werden. In den Workshops und der gemeinsamen Dentalausstellung der Industrie kann man die Hightech-Verfahren kennenlernen und ausprobieren. So bekommt man einen guten Einblick in den gesamten CAD/CAM-Bereich.
Was ist das Anliegen hinter dieser gemeinsamen Veranstaltung für Zahnmediziner/-innen und Zahntechniker/-innen?
Die Vorteile der digitalen Technologien liegen vor allem in der Digitalisierung der gesamten Prozesskette – vom Abdruck bis zum fertigen Zahnersatz – CAD/CAM. So kann noch ein großes zusätzliches Maß an Quali-tät und Wertschöpfung erreicht werden. Wichtig dabei ist, dass beide Seiten, Zahnarzt und Zahntechniker, sich technologisch optimal aufeinander abstimmen. Und wir hoffen, dass wir mit un-serer Veranstaltung diesen Abstimmungsprozess vorantreiben können. Da gibt es noch viel Spielraum für beide Seiten.
Was können die teilnehmenden Zahntechniker/-innen von diesem Symposium erwarten? Worin liegt der Schwerpunkt?
Es soll die gesamte Breite von Theorie und Praxis abdeckt werden. Die Workshops der Industriepartner am Freitag bieten eine einzigartige Gelegenheit, die unterschiedlichen Systeme und Möglich-keiten keiten der Technologien vorab kennenzulernen. Am Samstag werden dann renommierte Spezialisten aus Forschung und Praxis die vielseitigen Vorteile von CAD/CAM aus der wirtschaftlichen, zahntechnischen und zahnmedizinischen Sicht beleuchten. Die Implantatprothetik stellt dabei ein Schwerpunktgebiet dar, weil das auch dem Trend in der Zahnmedizin entspricht. Die ästhetischen und funktionalen Anforderungen der Patienten und die zahnmedizinischen Notwendigkeiten können hier auf allerhöchstem Niveau vereint werden – das natürlich nur mit einer vernünftig strukturierten digitalen Prozesskette bei der Planung und Ausführung.
Welchen Nutzen bieten die Verfahren den Patienten und den Anwendern in Labor und Praxis?
Ganz klar erreichen wir mit gut aufeinander abgestimmten digitalen Prozessen ein hohes Maß an Präzision. Und das bedeutet in unserem Fall vor allem Zeitersparnis, Sicherheit und Langlebigkeit des Zahnersatzes. Natürlich ist der wirtschaftliche Nutzen abhängig vom Investitionsvorhaben. Aber hier gilt ganz klar: Nicht alles, was technologisch möglich ist, muss ich mir ins Labor stellen. Da gilt es abzuwägen, welchen Teil der Prozesse ich einem Spezialisten gebe – zum Beispiel einem Fräszentrum für besonders aufwendige Konstruktionen. Mit jeder neuen Maschine steigen auch der Wartungsaufwand und das dazugehörige Ingenieurswissen. Der Kostenfaktor muss unbedingt sorgfältig kalkuliert sein. Als Zahntechniker kann ich vielmehr dafür sorgen, dass die richtigen Partner zusammenarbeiten und am Ende Top-Qualität liefern. Der Zahntechniker ist immer noch der/die Fachmann/-frau für den gesamten Prozess und weiß am besten, welche Partner ins Boot zu holen sind. Das Ergebnis muss stimmen: ein zufriedener Patient mit einer gesunden, ästhetischen und langlebigen Zahnersatzlösung.
Was erhoffen Sie sich von diesem Symposium?
Ich erhoffe mir einen regen Erfahrungsaustausch zwischen Zahntechnikern und Zahnärzten. Ich hoffe, dass der Mut auf beiden Seiten wächst, noch stärker auf dentale digitale Technologien zu setzen.
Sind für die Zukunft ähnliche Veranstaltungen geplant?
Sicher. Es wird vom 21.–22. Januar 2011 im Dentalen Fortbildungszentrums Hagen erneut eine DDT-Tagung geben. Zusammen mit unserem Veranstaltungspartner, der Oemus Media AG, setzen wir somit eine erfolgreiche Ver-anstaltungsserie fort. In welchem Rahmen wir mit der DGZI in Zukunft zusammenarbeiten, wird abzuwarten sein – der Wille ist auf jeden Fall da.
Herr Sieger, wir danken Ihnen für das Gespräch.