Zahntechnik 06.11.2013

Klein aber fein – Das Minilabor in der Zahnarztpraxis

Klein aber fein – Das Minilabor in der Zahnarztpraxis

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Es gibt verschiedene Gründe, weswegen sich Zahnärzte für ein Minilabor in der Praxis entscheiden. Zum einen ist es der Wunsch, wirtschaftlicher zu arbeiten, zum anderen das Bemühen, die Optimierungsziele der Wertschöpfungskette in höchstem Maße zu erfüllen. Auch individuelle Qualitätsansprüche an bestimmte Arbeiten der Labortätigkeit können die Minilabor-Entscheidung beeinflussen. Im Folgenden sollen die Beweggründe eines Behandlers – Dr. Georg Taffet – kurz vorgestellt werden.

Dr. Georg Taffet ist Master of Science Implantologie/Orale Chirurgie. In seiner zahnärztlichen Praxis arbeiten zwei Behandler und acht zahnmedizinische Assistentinnen. In seiner langjährigen Behandlertätigkeit machte Dr. Taffet die Erfahrung, dass vorbereitende Maßnahmen, wie komplette Modellherstellung, Einartikulieren, Darstellung von Präparationsgrenzen, Herstellung von individuellen Abformlöffeln, Bissschablonen und Bissführungsplatten im zahntechnischen Labor oftmals an Hilfskräfte und Auszubildende delegiert werden. Da, so Dr. Taffet, „die Präzision dieser vorbereitenden Maßnahmen in hohem Grade die Präzision der fertigen Versorgung beeinflusst“, entschied er sich bewusst für ein eigenes Minilabor.

Gewinnpunkte

Die erforderlichen zahntechnischen Arbeiten übernimmt der Zahnarzt entweder selber oder lässt diese, nach intensiver Schulung, von seinen Mitarbeiterinnen durchführen. Die direkte Möglichkeit der Einflussnahme auf die Anfertigung der zahntechnischen Modelle erlaubt dem Praxisinhaber „seinen individuellen Qualitätsstandard“ festzulegen und diesen sicher zu erfüllen. Neben dem Qualitätsstandard bietet das eigene Minilabor auch die Möglichkeit, Zeiten, in denen beispielsweise ein Patient kurzfristig abgesagt hat, sinnvoll, das heißt für die Labortätigkeit zu nutzen und somit Umsatzeinbußen zu vermeiden. Darüber hinaus ist die Arbeit im Minilabor auch eine gern genutzte Abwechslung im Praxisalltag. Der Gewinn ist somit „vielerorts“ zu verzeichnen, nicht zuletzt auch im erwirtschafteten Einnahmeplus der Praxis.

Gerätewahl

Auch in der Gerätewahl setzte Dr. Taffet seinen Anspruch nach Qualität durch. Seine Geräte bezieht er überwiegend vom Dentalunternehmen Renfert aus Hilzingen. Renfert ist unter anderem darauf spezialisiert, platzsparende und wartungsarme Geräte zu entwickeln, die zudem auch in ihrer Benutzerfreundlichkeit überzeugen. Das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis stellt einen zusätzlichen Vorteil dar. Die Entscheidung für ein eigenes Minilabor wurde jedoch mit Blick auf das kooperierende, zahntechnische Meisterlabor getroffen, denn ein Minilabor kann das zahntechnische Meisterlabor nicht komplett ersetzen. Vielmehr, so Dr. Taffet, entlasten „die von uns im Minilabor durchgeführten Arbeiten das Meisterlabor“. Somit entsteht eine aktive Kooperation beider Labore.

Fazit

Bei der Planung und Einrichtung eines Minilabors wird nur wenig Platz benötigt, die ausgewählten Geräte müssen jedoch platzsparend, leicht und intuitiv bedienbar sein. Ebenso sollte die Gerätewahl auf die tatsächlich verwendeten Materialien und Arbeitsweisen genau abgestimmt sein, um reproduzierbare und genaue Arbeitsergebnisse sicherstellen zu können. Werden diese Aspekte bedacht und erfüllt, dann erschließt sich der Zahnarzt mit einem Minilabor einen Zeitvorteil, individuelle Präzision und eine zusätzliche Einnahmequelle bei einem relativ kleinen Kosteneinsatz.

Autorin: Karin Pietzek

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