Branchenmeldungen 17.06.2013

Ärztepfusch: 12.000 Beschwerden wegen Behandlungsfehlern

Ärztepfusch: 12.000 Beschwerden wegen Behandlungsfehlern

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Mehr als 12.200 Patienten haben sich im vergangenen Jahr an die Gutachterstellen der Ärzteschaft wegen eines Verdachts auf Behandlungsfehler gewandt. Das waren gut 1.100 mehr als im Vorjahr, wie die Bundesärztekammer am Montag, 17. Juni 2013, in Berlin mitteilte.

Die Gutachter entschieden in 7.578 Fällen. Bei fast jeder dritten dieser Behandlungen in Kliniken und Praxen kam es demnach tatsächlich zu einem Ärzte- oder anderen Behandlungsfehler. Insgesamt liegen die Zahlen weit höher. Patienten wenden sich unter anderem auch an Krankenkassen oder direkt an Gerichte. Es gebe schätzungsweise 40.000 Verdachtsfälle im Jahr, sagte Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärzte. Schätzungsweise 8.000 Mal werde nachgewiesen, dass ein Fehler Ursache eines Schadens ist.

2012 wiesen die Gutachter der Ärzteschaft 82 Todesfälle als Folge eines Behandlungsfehlers nach. Meistens hätten Fehler vorübergehende Auswirkungen gehabt, betonte Johann Neu, Geschäftsführer der norddeutschen Schlichtungsstelle. Gemessen an 18 Millionen Klinikbehandlungen und rund 540 Millionen Praxis-Fällen pro Jahr gebe es wenig Fehler, sagte Crusius. Vor Kurzem hatte es in Ärztekreisen noch geheißen, 2012 seien erneut rund 11.000 Patienten wegen Fehlerverdachts bei den Gutachterstellen vorstellig geworden.

Quelle: dpa

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