Branchenmeldungen 01.12.2015

Arbeitgeberverband Zahntechnik – Ein neuer Verband stellt sich vor

Arbeitgeberverband Zahntechnik – Ein neuer Verband stellt sich vor

Foto: © Arbeitgeberverband Zahntechnik e.V.

Anfang Oktober fand die Gründung des auf Bundesebene agierenden Arbeitgeberverbandes Zahntechnik e.V. in Erfurt statt. Im Rahmen einer für alle Unternehmer der Zahntechnikbranche offenen Informationsveranstaltung der Zahntechniker-Innung Rheinland-Pfalz präsentierte sich der Arbeitgeberverband Zahntechnik erstmalig vor mehr als 80 anwesenden Dentallaboren.

Der Präsident des Verbandes, ZTM Manfred Heckens, stellte die klare Positionierung des Arbeitgeberverbandes mit den drei Kernzielen vor: „politische Vertretung auf Bundes- und EU-Ebene, berufliche Fortentwicklung sowie die Gestaltung von klaren Rahmenbedingungen, in denen sich der Unternehmer Zahntechnik zukünftig bewegen kann.“ Diese primären Ziele seien es laut Heckens, die der Verband als vordringlich ansieht und deren Bearbeitung höchste Priorität verliehen wird.

In einer spannenden und offenen Podiumsdiskussion stellten sich die Gäste, Rechtsanwalt Marcus Menster (Fachanwalt für Arbeitsrecht), Dr. Rolf Koschorrek (stellv. Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung CDU/CSU), Zahnarzt Dr. Diether Reusch (Westerburger Kontakte, Ehrenpräsident der DGÄZ) und ZTM Manfred Heckens (Landesinnungsmeister der Zahntechniker-Innung Rheinland-Pfalz und Präsident des Arbeitgeberverbandes Zahntechnik), den Fragen des Publikums. Ihre eigenen Positionen zur Betrachtung des neuen Verbandes präsentierten die Podiumsteilnehmer vorher in kurzen Impulsreferaten.

„Voraussetzung für eine qualitätsgesicherte Patientenversorgung in der Zukunft ist unabdingbar eine bessere Entlohnung für Zahntechniker sowie Aufstiegsmöglichkeiten“, betonte Rechtsanwalt Menster. Als dramatisch bezeichnete Menster den Zustand, dass zurzeit nur noch knapp 2.000 Auszubildende jährlich den Weg in den Beruf des Zahntechnikers finden. Die Entlohnung spielt auch in dieser Frage eine zentrale Rolle, es dürften keine Zukunftsängste geschürt werden. Gerade hier sieht Menster den neuen Arbeitgeberverband in der Pflicht, sich politisch so zu positionieren, dass die Branche Zahntechnik ein anderes Wahrnehmungsbild auch in der allgemeinen Öffentlichkeit findet.

Dass der Zeitpunkt für strukturelle Veränderungen gekommen sei, davon ist auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Dr. Rolf Koschorrek überzeugt. Um den Themen Fachkräftemangel sowie Preisverfall zu begegnen, bedarf es einer Konzentration auf wenige Kernpunkte und einer starken Vertretung mit starken Kooperationen. „Organisieren Sie sich schlagkräftig, nur so kann die deutsche Zahntechnik als Qualitätsgarant Bestand haben und Einfluss auf die Politik nehmen.“ Neue Berufs- und Ausbildungsprofile müssten geschaffen werden. Dr. Rolf Koschorrek stellte zusammenfassend fest: „Doch eins dürfe nicht in Vergessenheit geraten: Zahnersatz muss Therapiemittel bleiben und darf nicht nur zum Datensatz minimiert werden; so wie es in anderen Berufszweigen bereits passiert ist.“

Auf eine signifikante Verbesserung der Kommunikation zwischen Zahntechniker und Zahnärzten ging Zahnarzt Dr. Dieter Reusch ein. Der Präsident des Verbandes ZTM Manfred Heckens zitierte eine Weisheit seines politischen Wegbegleiters Klaus Kanter. „Die Verantwortung anderen zu überlassen, ist der erste Schritt in die Unfreiheit! Wir freuen uns, dass uns seit unserem Start im Oktober eine überwältigende Re&sonanz und Zustimmung aus der ganzen Bundesrepublik erreichen und wir zwischenzeitig Anmeldungen in dreistelliger Höhe verzeichnen können. Unser Ziel ist es, die Zahntechnik gemeinsam mit Ihnen als Unternehmer zukünftig offen und transparent zu vertreten“, plädierte Heckens am Ende einer lebhaften Podiumsdiskussion mit den Referenten und dem Publikum. Weitere Infos sind zu finden unter www.avz-berlin.eu.

Quelle: Arbeitgeberverband Zahntechnik e.V.

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