Branchenmeldungen 10.04.2013
Auf zur WID
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Die IDS – Internationale Dental-Schau in Köln Anfang März hat Zahnärzten und Zahntechnikern einen phantastischen Blick in die Welt der Zahnmedizin und Zahntechnik, hinein in die Zwanzigerjahre unseres noch jungen Jahrtausends, geöffnet. Ist die IDS in jeder Beziehung das internationale Spitzenereignis der dentalen Welt, wird nun in Kürze die WID, Wiener Internationale Dentalausstellung, all jenen Zahnärzten und Zahntechnikern aus Österreich, die es nicht zur IDS nach Köln geschafft hatten, die Chance eröffnen, wenigstens einige Einblicke in viele für Praxis und Labor hilfreiche Neuentwicklungen gewinnen zu können.
Die ganz großen Sprünge der Entwicklungen in der Zahnmedizin hat es in Köln nicht gegeben. Dafür wächst der Standard der Anwendungen hin zum Vorteil von Zahnarzt und seinen Patienten von Jahr zu Jahr. Dies gilt besonders für Materialien, von Füllungen über rekonstruktive Keramiken bis hin zu Implantatsystemen, wo der Preis eine immer größere Rolle spielt, aber auch in der klassischen Prothetik, die sozusagen gerade eine Wiederbelebung erfährt.
Ein wirklicher Trend, an dem kein Zahnarzt und kein Laborinhaber mehr vorbeikommt, ist der Weg hin zur „digitalen Praxis“. Ohne elektronische, digitale per Minicomputer gesteuerte Systeme geht gar nichts mehr. Alle dabei gewonnenen Daten lassen sich mit der klassischen Praxissoftware von der Patientenführung bis hin zur Abrechnung verknüpfen, alle Systeme, Einheiten und Geräte sind miteinander verbunden. Dies gilt für Diagnostik und Therapie in allen Bereichen, vom digitalen Röntgen über DVT, Gesichtsscan, digital erfassbarem Gesichtsbogen, virtuelle Artikulation, der intraoralen Abformung mit praxistauglichen Scannern und der notwendigen CAD-Software für die Versorgung mit Zahnersatz. Es gilt aber auch für die Implantat-Planungssoftware für CAM-Systeme zur Fertigung rekonstruktiver und restaurativer Arbeiten. Dies geht hin bis zur digitalen Karies- und PAR-Diagnostik, ganz zu schweigen vom Einsatz digitaler Systeme in der Kieferorthopädie.
Besonders spannend ist aber ein ganz anderer Trend. Immer mehr stellt sich die Entwicklung in der dentalen Welt den demografischen Herausforderungen in der Zahnmedizin mit innovativen Versorgungskonzepten auf eine für breite Kreise vom Patienten leistbare Grundlage. Die Zuwachsraten der Implantologie schrumpfen auf Normalmaß, die Preise für Implantate sind rückläufig, erst recht die Leistungshonorare in der Praxis im Rahmen der Versorgung, die wirklichen Indikationen werden immer kritischer beurteilt. Dafür ist der klassische Zahnersatz mit der Prothetik wieder zunehmend ein Thema, nicht immer muss es Vollkeramik sein, hier bahnen sich völlig neue Lösungen an. Lösungen, die aufzeigen, dass Zahnärzte und Zahntechniker künftig mit ihrem jeweiligen Fachwissen als Experten im Team noch enger zusammenarbeiten müssen. So lohnt es für beide Professionen im Dentalgeschehen, sich aufzumachen zur WID, bis dann
toi, toi, toi, Ihr J. Pischel