Branchenmeldungen 07.09.2017

Billiger Zahnersatz zu hohen Preisen

Billiger Zahnersatz zu hohen Preisen

Foto: FS Stock - shutterstock.com

Die NBZI beklagt mangelnde Kontrollen für die Abrechnung asiatischer Exportware. Die Importeure bringen nach gutachterlich untermauerten Erkenntnissen der Innung ihre aus asiatischen Billiglohnländern stammenden Produkte unter Aufschlag gewaltiger Handelsspannen auf den Markt.

Für das heimische Zahntechniker-Handwerk gelten dagegen vertragliche Preisvereinbarungen, die neben Preisdeckelungen auch Vorschriften zur Kappung der Handelsaufschläge der Importeure enthalten. Diese finden aber bei der Abrechnung von Importware offenbar keine Anwendung oder werden unterlaufen. Die Zahntechniker-Innung für Nordbayern (NBZI) fordert, dass die Rechnungen der Importeure von den Krankenkassen kontrolliert und gegebenenfalls zurückgewiesen werden.

Laut eines der NBZI vorliegenden Gutachtens sind bei den Importeuren Handelsaufschläge von 200 Prozent üblich. Die asiatische Importware wird also laut Innung zum dreifachen Importpreis verkauft. Die Krankenkassenversicherten, die für ihren Zahnersatz nur einen Festzuschuss von der Krankenkasse bekommen, werden finanziell geschädigt und überfordert, denn sie bezahlen zu viel für die Importware. Diese finanzielle Überforderung geht laut dem Obermeister der Innung des Zahntechniker-Handwerks Nordbayern, Helmut Knittel, einher mit der Täuschung über den Wert des zahntechnischen Medizinprodukts: „Wird dem Patienten angeboten, dass sein Zahnersatz aus einem deutschen Meisterlabor 2.900 Euro, von einem Importeur aber nur 2.000 Euro kostet, er mithin fast tausend Euro sparen würde, so ist das beachtlich. Er weiß ja nicht, dass dieser Zahnersatz tatsächlich nur 650 Euro wert ist, dann würde er viel umsichtiger seine Entscheidung treffen.“

Quelle: Innung des Zahntechniker-Handwerks Nordbayern

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