Branchenmeldungen 19.02.2018

Bohren, Füllen & Co.: Bald Aufgabe der ZFA?



Bohren, Füllen & Co.: Bald Aufgabe der ZFA?

Foto: mintybear – stock.adobe.com

Die Aufgabenbereiche des Dentalhygienikers (DH) sind in jedem Land strengstens geregelt. Der niederländische Gesundheitsminister plant jedoch eine Ausweitung des Tätigkeitsfeldes – und stößt auf Protest.

Im Vergleich zu den USA oder der Schweiz, wo Dentalhygieniker beispielsweise Diagnosen oder Sedierungen durchführen dürfen, wird der Kompetenzbereich des zahnmedizinischen Fachpersonals in Deutschland klar von dem eines Mediziners getrennt. Festgesetzt sind die Kompetenzen des DH hierzulande durch die Bundeszahnärztekammer.

In den Niederlanden hingegen haben Dentalhygieniker bereits vor Jahren Aufgaben, wie die Anästhesie oder Behandlung kleinerer Löcher, übernommen. Allerdings bisher immer in Abstimmung mit dem Zahnarzt.

Diesen Umstand will der derzeitige niederländische Gesundheitsminister Bruno Bruins nun ändern, wie DutchNews.nl berichtet. Er fordert für Dentalhygieniker mehr Souveränität. So möchte er ihnen zukünftig erlauben, eigenverantwortlich „einfache“ Aufgaben von Zahnärzten zu übernehmen. Das heißt, der Auftrag des Zahnarztes würde wegfallen – bürokratischer Aufwand ebenfalls. Hierfür plant er eine zunächst fünfjährige Testphase, die 2020 starten soll.

Kritik für dieses Vorhaben erntet Bruins jedoch aus den Reihen der Zahnärzte und Versicherungen, die höhere Kosten befürchten. Eine vom Patientenverband durchgeführte Umfrage zeigte zudem, dass sich auch Patienten derzeit lieber von einem Zahnarzt behandeln lassen möchten.

Der Minister verfolgt mit dem Experiment das Ziel, Zahnärzte in ihrem komplexen Verantwortungsbereich zu entlasten. Das ohnehin in der Praxis beschäftigte zahnmedizinische Fachpersonal könne bei drohendem Zahnärztemangel so die zahnärztliche Versorgung sicherstellen.

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