Branchenmeldungen 21.02.2011
„Das macht deutschen Zahnersatz sicher“
Pressekonferenz des Kuratoriums perfekter Zahnersatz befasst sich mit Patientenbedürfnissen, Wertewandel und Kooperationsmöglichkeiten
Printmedien, Rundfunk, Fernsehen: Die Pressekonferenz des Kuratoriums perfekter Zahnersatz (KpZ) am 30. September war wieder einmal Treffpunkt für Journalisten von Fach- und Laienmedien. Passend zum Thema „Was macht deutschen Zahnersatz so sicher?“ wurde als Veranstaltungsort eines der ältesten Dentallabore Deutschlands gewählt. So konnten die Journalisten im Anschluss an die Pressekonferenz bei einer Führung durch ein Meisterlabor der Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig-Holstein einen direkten Einblick in die meisterliche Handwerkskunst des Zahntechnikerberufes gewinnen.
Wer mit seinen dritten Zähnen schon einmal unangenehme Erfahrungen gemacht hat, etwa aufgrund von minderwertigen Materialien oder einer schlechten Verarbeitung, weiß: Sicherheit ist wertvoll. Doch was gibt Patienten Vertrauen in die Sicherheit ihres Zahnersatzes? Mit diesem Thema beschäftigten sich die Referenten der Pressekonferenz des Kuratoriums perfekter Zahnersatz. Drei Faktoren spielen bei der Frage nach der Sicherheit von Zahnersatz eine Rolle: Das Material, die Verarbeitung und die Pflege. Entsprechend wichtig sei die Zusammenarbeit zwischen Zahnarztpraxis, Dentallabor und Patienten, wie der Vorsitzende des Kuratoriums perfekter Zahnersatz, Thomas Lüttke, in seiner Eröffnungsrede „Zahn für Zahn mehr Sicherheit und Qualität“ betonte. Die fundierte Ausbildung verbunden mit den hohen Anforderungen an das deutsche Zahntechnikerhandwerk seien Grund für die weltweite Anerkennung deutscher Zahntechnikerarbeit, so der Zahntechnikermeister.
Vertrauen durch geprüfte Materialien und professionelle Verarbeitung
KpZ-Vorsitzender Thomas Lüttke zählte auf, was deutschen Zahnersatz so sicher macht: Für die Arbeit, die aus einem deutschen Dentallabor kommt, muss der Zahntechniker zum Beispiel eine Konformitätserklärung für den Patienten ausfüllen. Diese garantiert dem Patienten, dass das Labor nur zugelassene und zertifizierte Dentalstoffe verwendet und diese ordnungsgemäß verarbeitet hat. Eine Dokumentation über sämtliche Materialien sowie Garantien stärken zusätzlich das Vertrauen. Neben allgemeinen Verordnungen wie dem Medizinproduktegesetz, das die Gesundheit von Patienten schützen soll und für Zahnersatz gilt, tragen laut Lüttke auch Qualitätsoffensiven wie die Allianz für Meisterliche Zahntechnik und QS-Dental dazu bei, dass sich Patienten mit ihrem Zahnersatz aus Deutschland sicher fühlen können. So entsteht Zahnersatz nach Qualitätskriterien auf höchstem Niveau.
Wissen steigert Akzeptanz
Und auch der Patient selbst hat Einfluss auf die Qualität und auf den Erhalt seines Zahnersatzes. Zu diesem Ergebnis kamen Professor Hans-Christoph Lauer, wissenschaftlicher Leiter des Kuratoriums und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Wolfgang Kohlbach, Zahntechnikermeister und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats. Anhand von Fallbeispielen und Bildmaterial verdeutlichten sie, wie wichtig die Kooperation von Zahnarzt, Zahntechniker und Patient ist. Durch die Präsentation der unterschiedlichen Versorgungsarten wurde zudem deutlich, dass eine intensive und individuelle Beratung des Patienten ein entscheidender Zufriedenheits- und auch Erfolgsfaktor darstellt. Dabei unterstützen neue multimediale Planungs- und Beratungsprogramme Zahnarzt und Zahntechniker dabei, ihren Patienten unterschiedliche Therapien zu veranschaulichen. „Je stärker Patienten einbezogen werden, umso höher ist die Akzeptanz, Zahnersatz als Teil des eigenen Körpers zu sehen. Damit steigt auch die Bereitschaft, Zahngesundheit etwa durch Pflege und regelmäßige Kontrollen zu erhalten“, so Professor Lauer.
Innovative Technik für reproduzierbare Qualität
Auch bei der Herstellung von Zahnersatz helfen innovative Techniken, Abläufe zu optimieren und gelungene Ergebnisse reproduzierbar zu machen. Das gelte etwa in der Planungs- und Umsetzungsphase mit CAD/CAM-Technik. Gemäß dem Vortrags-Titel: „Kunst + Können + Kooperation = Qualität“ haben laut Lauer und Kohlbach Zahnarzt und Zahntechniker die Aufgabe, ihr Können und ihre Kunstfertigkeit einzubringen, um für eine maximale Ästhetik und Funktion des Zahnersatzes zu sorgen. Patienten wiederum können durch Pflege und regelmäßige Kontrollbesuche den langfristigen Behandlungserfolg sichern und damit ein Stück Lebensqualität gewinnen.
Wohlbefinden bis ins hohe Alter
Mit dem Thema Lebensqualität befasste sich auch der Beitrag der Zahnmedizinerin und Zahntechnikerin Ina Nitschke. In ihrem Vortrag skizzierte die Professorin für Seniorenzahnmedizin zunächst den demographischen Wandel der deutschen Gesellschaft, nach dem immer mehr Menschen immer älter werden. „Weil Mund- und Allgemeingesundheit in einem direkten Zusammenhang stehen, ist es wichtig, dass sich gerade auch die Zahnmedizin auf die besonderen Bedürfnisse von Senioren einstellt“, so die Expertin. So müsse bei der Behandlung zum Beispiel berücksichtig werden, dass ältere Patienten nur noch eingeschränkt sehen, hören und tasten könnten und oftmals auch kritisch gegenüber Unbekanntem seien. Das müsse der Zahnarzt bei der Wahl des richtigen Zahnersatzes sowohl in Hinblick auf das Material als auch auf die Pflege berücksichtigen. „Auch eine individuelle Beratung, bei der der Zahnarzt zum Beispiel mit Hilfe von Anschauungsmaterialien den Verlauf der Behandlung erklärt, kann dazu beitragen, dass sich ältere Patienten gut aufgehoben und versorgt fühlen“, erläuterte Nitschke, die im Rahmen der Pressekonferenz viele Fragen der Journalisten beantwortete.
„Frau Professor Nitschke hat mit ihrem Vortrag einen Nerv getroffen“, fasste Professor Lauer das große Interesse der Medien zusammen. „Es freut mich daher ganz besonders, dass wir diese ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Seniorenzahngesundheit für das Kuratorium perfekter Zahnersatz gewinnen konnten“, so Lauer. Während der Pressekonferenz wurde Professorin Nitschke noch einmal offiziell in den wissenschaftlichen Beirat des Kuratoriums aufgenommen.
EU-Unternehmensbotschafterin: Gesundheit ist Trendthema!
„Die Gesellschaft wird älter und die Deutschen fühlen sich inzwischen selbst verantwortlich für ihr eigenes Wohlbefinden. Auch Arbeitgeber haben in Zeiten von Fachkräftemangel ein immer stärkeres Interesse daran, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erhalten“, eröffnete die EU-Unternehmensbotschafterin Dr. Karin Uphoff ihren Vortrag. Gesundheit sieht die Geschäftsführerin der uphoff pr & marketing GmbH, die bereits seit vielen Jahren die Marburger Pressestelle des Kuratoriums perfekter Zahnersatz leitet, deshalb als wichtigsten Markt der Zukunft. Mit dem gewachsenen Gesundheitsbewusstsein steigen laut Uphoff auch die Ansprüche der Patienten, als mündige Therapiepartner wahrgenommen zu werden. Ärzten, Zahnärzten und Gesundheitshandwerkern rät die Kommunikationsexpertin daher, die Wünsche und Bedürfnisse ihrer „Patientenkunden“ stärker zu berücksichtigen und sich selbst als Dienstleister wahrzunehmen. Beim Wandel vom Patienten zum Kunden können Serviceleistungen wie verlängerte und flexible Öffnungszeiten, kürzeren Wartezeiten, Fahrdienste und eine Wohlfühlatmosphäre in Praxis und Dentallabor helfen, den Kunden langfristig zu binden und gegenüber der Konkurrenz den entscheidenden Vorteil zu erlangen.
„Besonders die Dentalbranche kann von dem starken Interesse der Menschen am Thema Gesundheit und Gesunderhaltung profitieren“, betonte Uphoff. Denn seit der Wirtschaftskrise seien viele Verbraucher kritischer gegenüber den Produkten der globalisierten Welt und würden sich oftmals lieber auf regionale und bereits bekannte Anbieter verlassen. „Für die Menschen zählt Qualität, Vertrauen und Sicherheit – insbesondere beim sensiblen Thema Gesundheit“, fasste die PR- und Marketingfachfrau das aktuelle Konsumverhalten der Deutschen zusammen.
Implantat-Abutment-Verbindungen unter die Lupe genommen
Wie in jedem Jahr war auch 2010 die Verleihung des Dissertationspreises einer der Höhepunkte der Presskonferenz. Mit dem mit 2.000 Euro dotieren Preis zeichnet das Kuratorium alljährlich die beste zahnmedizinische Dissertation aus, die einen Bezug zur zahnärztlichen Prothetik und Werkstoffkunde und insbesondere zur Zahntechnik hat. Professor Lauer und Thomas Lüttke überreichten die Urkunde in diesem Jahr an Dr. Jan Ralph Brandt aus der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dr. Brandt präsentierte die Ergebnisse seiner Untersuchungen vor den anwesenden Journalisten. In seiner Arbeit hatte Dr. Brandt 17 handelsübliche zweiteilige Implantatsysteme unterschiedlicher Formen und Designs unter die Lupe genommen. Mit speziellen Testverfahren untersuchte er, wie stabil die so genannten Implantat-Abutment-Verbindungen unter Belastung sind. Denn hier gilt: Je weniger Bewegung, also Rotation, umso stabiler sitzt die Verbindung im Mund des Patienten. Eine völlig rotationsfreie Verbindung zweiteiliger Implantatsysteme scheint nach den Ergebnissen seiner Untersuchung jedoch bis heute nicht erreicht. „Dennoch lässt sich sagen: Die giebelförmige und konische Verbindung als Grundgeometrie wirken einem Verdrehen des Abutments effizienter entgegen als horizontal gefügte Flächen“, so Dr. Brandt während seiner Präsentation. Sie seien daher bei der Behandlung vorzuziehen. Patienten riet der Preisträger: „Informieren Sie sich im Vorfeld bei Ihrem Zahnarzt, welche Implantate er für Ihre Behandlung vorschlägt. Er weiß, welche Implantate am besten für Ihre individuelle Mundsituation geeignet sind.“
Theorie trifft Praxis
Im Anschluss an die Pressekonferenz konnten Journalisten die Theorie durch Einblicke in die Praxis bereichern. Bei der Führung im zahntechnischen Meisterbetrieb der Innung Hamburg und Schleswig-Holstein, Böger Zahntechnik, verfolgten die Pressevertreter gemeinsam mit dem Laborleiter, welchen Weg eine Krone vom Abdruck bis zur fertigen Versorgung nimmt. „Mir war nicht bewusst, wie viele einzelne Arbeitsschritte für individuellen Zahnersatz notwendig sind – und dass der Beruf des Zahntechnikers so viel Handarbeit beinhaltet“, staunte ein Pressevertreter. Und auch die technische Ausstattung eines Dentallabors beeindruckte die Besucher. „Das große Interesse der Medien bestätigt die Wahl des Veranstaltungsortes für die diesjährige Pressekonferenz. Anschaulicher lässt sich das Thema Qualität und Sicherheit kaum demonstrieren“, resümierte Professor Dr. Hans-Christoph Lauer zum Schluss der Veranstaltung.