Branchenmeldungen 25.09.2024
Das war mein Studium und was als nächstes kommt!
share
Um nicht dort zu studieren, wo sie aufgewachsen ist, entschied sich die Hamburgerin Aleksandra Kość für ein Studium an der Technischen Universität in Dresden. Im vergangenen Sommer absolvierte sie dort erfolgreich ihr Staatsexamen. Im df-Interview schaut sie zurück, bevor sie in den nächsten Abschnitt ihres Lebens geht.
Aleksandra, war das Studium so, wie du es dir erhofft hast?
Zu Beginn meines Studiums verstand ich natürlich noch nicht, was im Einzelnen auf mich zukommen würde. Alles war komplettes Neuland: die Stadt, das Bundesland, das Studieren und mein Fach – die Zahnmedizin. In meiner Familie gibt es keine Zahnärzte und ich kannte damals nur einige Humanmedizinstudenten. Mein Vorwissen glich also einer Null! Dennoch hatte ich den Mut und fand auch schnell unter meinen Kommilitonen Gleichgesinnte, mit denen ich die Zahnmedizin entdeckte und viele Hürden im Studium gemeinsam meistern konnte. Ich wollte ein spannendes Studium erleben und dabei einen interessanten Fachbereich kennenlernen, in dem ich später berufliche Erfüllung finde und mich weiterentwickeln kann. Ich hatte keinen Moment im Studium, in dem ich meine Wahl wirklich angezweifelt habe. Klar gab es Herausforderungen und schwerere Phasen, aber sobald man diese schafft, gehts weiter und man freut sich auf die nächste Etappe.
Was waren deine größten Lernkurven oder Herausforderungen im Studium?
Eine große Lernkurve war eindeutig das 7. Semester und der Zahnerhaltungskurs am Patienten. Das erste Mal einen Befund aufnehmen, die erste PZR und Füllung, zum Semesterende das Eingliedern einer Teilkrone. Die Abläufe, die Bewegungen, die korrekte (oder auch manchmal weniger korrekte) Position am Behandlungsstuhl – all das waren Aspekte, für die es eine große Lernkurve gebraucht hat und die man zum Semesterende auch gemacht hat. Eine andere Lernherausforderung war das anfängliche Präparieren von Kunststoffzähnen im Phantomkopf. Diese Auge-Hand-Koordination muss man sich geduldig aneignen; anfangs waren ich und andere Kommilitonen ganz schön frustriert davon. Aber wie so oft im Leben galt auch hier: Übung macht den Meister! Irgendwann hatten wir es drauf und waren stolz auf uns.
Wie war das Verhältnis von Theorie und Praxis bei den Studieninhalten?
Ähnlich wie bei der Humanmedizin lebt das Zahnmedizinstudium von der Praxis – die Praxis ist die Lern- und Prüfbank. Mir hat die Praxis immer großen Spaß bereitet, auch weil man die Hände voll zu tun hatte. Das hat sich besonders in den Corona-Semestern gezeigt, als ich weiterhin an die Uni ging, während meine Schwester in ihrem Ingenieurstudium ausschließlich auf Online-Lehre umstieg. Die Praxis am Patienten habe ich ab dem 7. Semester gelernt und die letzten zwei Jahre des Studiums waren dahingehend intensiv und lehrreich.
Was waren deine Highlights im Studium?
Da fallen mir viele schöne Momente ein: die große Erleichterung, nachdem ich das Physikum geschafft hatte, oder als ich den ersten Zahn ziehen durfte. Auch die Eingliederung der ersten Keramikkrone am Patienten im achten Semester oder als ich meine Schwester und Freunde als erste Patienten für mich gewinnen konnte – all das waren Highlights für mich. Außerdem gehören die Freundschaften, die ich mit Kommilitonen in Dresden geschlossen habe, und die Begegnungen mit tollen Menschen in meinem Erasmus-Semester in Breslau dazu. Das Erasmus-Semester war eine unglaublich bereichernde Zeit für mich und wird mir immer in besonderer Erinnerung bleiben. Deshalb kann ich nur allen empfehlen: Begebt euch ins Ausland und absolviert ein Erasmus-Semester während eurer Studienzeit – es wird euch garantiert weiterbringen und ist eine fantastische Erfahrung!
Wie ist deine Situation jetzt nach dem Staatsexamen?
Zurzeit halte ich Ausschau nach einer Doktorarbeit, möchte aber gleichzeitig direkt berufstätig werden. Mal schauen, wie sich beides verbinden und organisieren lässt. Ich würde gerne zurück in die Heimat, zu meiner Familie, und weil ich mich dort am wohlsten fühle. Mit Dresden werde ich immer meine schöne Studienzeit verbinden. Was meine spätere fachliche Richtung angeht, bin ich noch sehr unschlüssig und möchte abwarten, welche Bereiche und vielleicht auch Mentoren mir begegnen werden und was mich im Beruf am meisten ansprechen wird. Aktuell finde ich die Kieferorthopädie, Kinderzahnheilkunde und auch die Prothetik sehr spannend.
Dieser Artikel ist in der dentalfresh erschienen.