Branchenmeldungen 24.05.2023

Nutzung und Akzeptanz digitaler Anwendungen nimmt weiter zu

Nutzung und Akzeptanz digitaler Anwendungen nimmt weiter zu

Foto: Doctolib

Das europäische eHealth-Unternehmen Doctolib veröffentlichte seinen diesjährigen Digital Health Report und zeigt damit den aktuellen Digitalisierungstrend des deutschen Gesundheitssystems aus der Sicht von Ärzt:innen und Patient:innen auf.  Dazu hat Doctolib gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GIM 350 Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen repräsentativ für Deutschland sowie 1.985 Patient:innen, die Doctolib nutzen, zu ihrem Nutzungsverhalten, ihren Bedürfnissen und Erfahrungen bezüglich digitaler Gesundheitsanwendungen befragt. Der Digitalisierungsbedarf im deutschen Gesundheitssystem ist enorm: Rund 80 % der Ärzt:innen sehen Nachholbedarf im Vergleich zu anderen Ländern. Auch 46 % der Patient:innen sehen das deutsche Gesundheitswesen im Rückstand. Gerade in Arztpraxen stehen bürokratische Prozesse und Strukturen häufig einer optimalen, effizienten Patientenversorgung entgegen. Doctolib setzt seine Technologie-Expertise zur Entwicklung digitaler Anwendungen ein, die Patient:innen das eigene Gesundheitsmanagement erleichtern und Ärzt:innen und ihre Praxisteams im Arbeitsalltag unterstützen. Ziel des Unternehmens ist es, eine schnellere und bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen.

„Patient:innen und Ärzt:innen wünschen sich mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Beide Seiten erkennen zunehmend, dass digitale Anwendungen echte Erleichterungen für die Organisation des Praxisalltags einerseits und die Gesundheit der Patient:innen andererseits bringen. Dieser Trend setzt sich, verstärkt durch die Corona-Pandemie, weiter fort », sagt Dr. med. Ilias Tsimpoulis, Chief Medical Officer von Doctolib. “Gleichzeitig haben wir bei der Umsetzung noch Nachholbedarf. Es bedarf vor allem einer stärkeren Unterstützung der Ärzt:innen bei der Implementierung und gegebenenfalls auch einer finanziellen Förderung von digitalen Anwendungen. Insgesamt muss besser aufgeklärt werden – Digitalisierung funktioniert und hilft!“, so Tsimpoulis weiter.

Immer mehr Ärzt:innen nutzen digitale Anwendungen und sehen die Vorteile für ihren Praxisalltag

Alle befragten Ärzt:innen gaben an, digitale Anwendungen in ihrer Praxis zu nutzen (+ 3 % im Vergleich zu 2022). Rund 65 % der Ärzt:innen sind der Meinung, dass sich durch digitale Anwendungen die Kommunikation mit anderen Praxen und Einrichtungen verbessert und auch der Austausch mit Patient:innen einfacher wird (50 %, +16 % im Vergleich zu 2022). Zusätzlich sehen 43 % der Befragten durch den Einsatz digitaler Lösungen eine Erleichterung in ihrer täglichen Arbeit (+7 % im Vergleich zu 2022). Auf diese Weise können zum Beispiel Telefonanrufe für 47 % der Befragten reduziert werden, auch der Verwaltungsaufwand verringert sich für 45 % der Ärzt:innen (+ 10 % im Vergleich zu 2022). Die eingesparte Zeit können rund 41 % der Ärzt:innen den Patient:innen widmen, wodurch sich für 41 % der Praxen die Patientenzufriedenheit erhöht.

Die Bereitschaft der Ärzt:innen sich (weiter) zu digitalisieren ist groß

65 % der Ärzt:innen finden es gut, dass das deutsche Gesundheitswesen digitaler wird (+ 10 % im Vergleich zu 2022). Rund 70 % der Ärzt:innen wollen die Nutzung digitaler Anwendungen in der eigenen Praxis in naher Zukunft weiter ausbauen. Um die Digitalisierung voranzutreiben, wünschen sich Ärzt:innen jedoch mehr Unterstützung. Neben der Stabilisierung der digitalen Infrastruktur (62 %) und der Unterstützung in der Auswahl der passenden digitalen Anwendungen (58 %) fordern sie vor allem mehr finanzielle Mittel durch die Regierung (65 %), bspw. in Form eines Praxiszukunftsgesetzes – analog zum Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG). Hier glaubt die Hälfte der Befragten, dass ein solches die Digitalisierung im niedergelassenen Sektor beschleunigen würde.

Patient:innen wünschen sich Zeitersparnis und Flexibilität

Patient:innen erhoffen sich von der Nutzung digitaler Anwendungen vor allem ihre Ärzt:innen schneller zu erreichen (65 %, + 50% im Vergleich zu 2022) und sich Zeit beim Organisieren der Arzttermine zu sparen (60 %). Auch der Wunsch nach mehr Flexibilität, zum Beispiel durch die Möglichkeit, Termine rund um die Uhr und unabhängig von den Praxissprechzeiten zu vereinbaren, ist für 40 % wichtig (+ 20 % im Vergleich zu 2022). Dieses Bedürfnis spiegelt sich auch in den Dienstleistungen wider, die Patient:innen gerne nutzen würden. Platz 1 der meist gewünschten Anwendungen ist wie im Vorjahr die Online-Terminbuchung mit 78 %, gefolgt von der digitalen Rezeptbestellung mit 69 %. Auf Platz drei landet mit 61 % die Online-Terminerinnerung.

Patient:innen sehen Nachholbedarf bei (digitaler) Kompetenz und Aufklärung

Für 72 % der befragten Patient:innen ist digitale Kompetenz eine wichtige Qualifikation für Ärzt:innen. Aktuell werden jedoch nur 2 % der Patient:innen proaktiv über Neuerungen wie die ePA informiert. Dabei wünschen sich 61 % mehr Informationen zu digitalen Entwicklungen im Gesundheitswesen. Auch würden es rund 60 % der Patient:innen begrüßen, wenn sie mehr Informationen über Präventivmaßnahmen erhielten, z. B. Leistungen der Krankenversicherung oder Vorsorgeintervalle.

Hier können Sie den Doctolib Digital Health Report 2023 herunterladen.

Informationen zur Studie

In Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut „Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH” (GIM) wurden repräsentativ für Deutschland mehr als 350 Ärzt:innen der Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, praktischen Medizin, Zahnmedizin, Gynäkologie und Orthopädie im Zeitraum Januar bis Februar 2023 online befragt. Im Rahmen einer zweiten Umfrage im Januar wurden zusätzlich 1.985 Doctolib-Nutzer:innen auf Patient:innen-Seite befragt.

Quelle: Doctolib

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