Branchenmeldungen 07.08.2012

Der Nutzen von Mini-Implantaten für unterschiedliche Patientengruppen

Der Nutzen von Mini-Implantaten für unterschiedliche Patientengruppen

Foto: m&k

Der Nutzen von Mini-Implantaten für unterschiedliche Patientengruppen
Für Personen, für die aus medizinischen (Kieferatrophie, schmale Kieferkämme, enge Interdentalräume, etc.) oder persönlichen (geringes Budget, Ängste, etc.) Gründen eine Insertion von konventionellen Implantaten nicht in Frage kommt, können Mini-Implantate eine realisierbare Alternative mit hoher Erfolgsquote sein.
 
Anamnestische Vorbelastung
Eine konventionelle Implantation kann aufgrund der Anamnese mit einem erhöhten klinischen Risiko für den Patienten behaftet oder sogar kontraindiziert sein. Ein unzureichend eingestellter Diabetes mellitus und hämorrhagische Diathese beispielsweise lassen einen verzögerten Heilungsprozess erwarten. Sowohl die Insertion, als auch die Einheilphase und die Freilegung würden in solchen Fällen wiederholte Belastungen darstellen. Mini-Implantate dagegen werden minimalinvasiv mit einem wesentlich geringeren Trauma inseriert.[1] Die einteiligen Implantate werden transgingival gesetzt und benötigen aufgrund ihres schmalen Durchmessers und selbstschneidenden Gewindes keine oder nur geringfügige Pilotbohrungen. Ein vorübergehendes Verschließen der Gingiva, eine langwierige Einheilphase und anschließende Freilegung entfallen. Die chirurgischen Maßnahmen bei der Insertion von Mini-Implantaten sind weniger belastend im Vergleich zur konventionellen Insertion, sie führen zu einer nur minimalen Schädigung des Periostes1. Zudem treten die Wiederherstellung der Gefäßfunktion und die Osseointegration meist schneller ein als bei konventionellen Implantationen.2
 
Ängstliche Patienten
Chirurgische Eingriffe wecken bei vielen Patienten die Angst vor möglichen Schmerzen und Komplikationen, die während und nach der Operation auftreten könnten. Die Insertion durchmesserreduzierter Implantate stellt eine geringfügigere Belastung dar, da beispielsweise das Risiko für Infektionen und Beschwerden sowie die postoperative Schmerzentwicklung geringer sind als bei konventionellen Implantaten[2],[3]. Diese Vorteile gemeinsam mit der kürzeren Behandlungszeit erleichtern ängstlichen Patienten, eine Implantation als Behandlungsmöglichkeit in Erwägung zu ziehen und letztendlich einer implantatgetragenen Versorgung zuzustimmen.
 
Finanzielle Einschränkungen
Die Kosten einer Behandlung sind von Faktoren wie dem Materialeinsatz sowie dem zeitlichen und personellen Aufwand einzelner Maßnahmen abhängig. Zusätzlich wird berücksichtigt, inwiefern eine Investition in spezielle Instrumente nötig ist. Wirtschaftlich betrachtet punkten Mini-Implantate nicht nur durch die im Vergleich mit konventionellen Implantaten geringeren reinen Materialkosten, sondern auch durch niedrige Investitionskosten, indem Spiralbohrer verwendet werden können und es keiner zusätzlichen Instrumente bedarf.
Ein beträchtlicher Zeitvorteil entsteht durch die Versorgung in nur einem Behandlungstermin. Da Mini-Implantate in der Regel kurz nach der Insertion belastet werden können, werden beispielsweise im Falle der Prothesenfixierung keine Zusatzkosten durch ein notwendiges Provisorium verursacht. Auch auf die Neuanfertigung des Zahnersatzes kann in den meisten Fällen verzichtet werden, indem eine vorhandene Prothese umgearbeitet wird. Mini-Implantate können Patienten mit finanziellen Einschränkungen zu einer zufriedenstellenden Behandlung verhelfen, die sonst nicht möglich wäre.
 
Instabile Prothetik
Bei Patienten mit Zahnverlusten und zahnlosen Kiefern sind Teil- und Vollprothesen häufig angewandte Versorgungen, die jedoch durch unzureichenden Halt Probleme verursachen können. Schlecht sitzende Prothesen führen zu Einschränkungen bei der Artikulation und können aufgrund der beeinträchtigten Kaufunktion außerdem die Ursache für Mangelernährung im Alter sein.[4] Die Prothesenfixierung mit Hilfe von Mini-Implantaten ist eine schnelle, schonende und effektive Therapie, die Lebensqualität und den Ernährungszustand zahnloser Patienten beträchtlich steigern kann.[5],[6]
 
Fazit
Aufgrund medizinischer und persönlicher Beeinträchtigungen könnten viele Patienten ursprünglich nicht mit implantatgetragener Prothetik versorgt werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um anamnestisch vorbelastete oder ängstliche Patienten. Auch für jene, die über ein unzureichendes Knochenangebot verfügen oder bei denen eine Augmentation mit einem höheren Risiko verbunden wäre, eröffnet sich mit Mini-Implantaten dennoch die Option auf eine implantatgetragene Prothetik. Die Gründe liegen im geringeren chirurgischen Trauma bei der Insertion, in der kürzeren Einheildauer und den niedrigeren Kosten. Experimentelle Anwendungen versprechen zukünftig weitere Bereiche für den Einsatz von Mini-Implantaten, beispielsweise zur Befestigung von Bohrschablonen oder zur strategischen Pfeilervermehrung, darüber hinaus wird vom erfolgreichen Einsatz bei Jugendlichen in der Wachstumsphase berichtet.[7] Aufgrund dieser Aussichten und der demografischen Entwicklung sind häufigere Indikationen für durchmesserreduzierte Implantate zu erwarten, so dass ein erweitertes Therapieangebot für den Implantologen zugleich Erfolgspotenzial für die Praxis bedeutet.
 
Mini-Implantate praxisnah
Am 10. November 2012 lädt die m&k gmbh, Anbieter der Mini-Implantate Trias® Mini-post und Trias® Mini-ball, in der Zeche Zollverein in Essen zur 6. Implantologie-Tagung ein. Das Unternehmen bietet zwei verschiedene einteilige Implantate an: Trias® Mini-post mit Konuskopf und Trias® Mini-ball mit Kugelkopf. Beide sind jeweils mit einem Durchmesser von 2,0 mm und 2,5 mm sowie in den Längen 10 mm, 12 mm und 14 mm erhältlich. Mit dem Motto „Von Anwendern für Anwender“ hat Geschäftsführer Bodo Müller für die Implantologie-Tagung einen praxisnahen Schwerpunkt gelegt. Einsteiger und Anwender profitieren so von den Erfahrungen ihrer niedergelassenen Kollegen über die Bedeutung von Mini-Implantaten als Ergänzung zum konventionellen Implantatangebot.
 
Das Programm und das Anmeldeformular der 6. Implantologie-Tagung ist beim Veranstalter m&k auf der Homepage unter www.mk-webseite.de erhältlich. Für die Tagung werden acht Fortbildungspunkte gemäß BZÄK/DGZMK vergeben.
 

 
[1] Bulard, R. A.; Vance, J. B.: Multi-clinic evaluation using mini-dental implants for long-term denture stabilization: a preliminary biometric evaluation. In: Compendium of Continuing Education in Dentistry 26 [12] (2005), S. 892-7.
[2] Mini-Implantate (Review). In: pip – Praktische Implantologie und Implantatprothetik 1/2011, S. 14-24.
[3] Comfort, M. B.; Chu, F. C.; Chai, J.; Wat, P.Y.; Chow, T. W.: A 5-year prospective study on small diameter screw-shaped oral implants. In: Journal of Oral Implantology 32 [5] (2005), S. 342-345.
[4] Kutzman, G. M.; Dompkowski, D. F.: Improving mandibular denture retention with mini-implants. In: Inside dentistry 6 [9] (2010), S.
[5] Siddiqui, A. A.; Sosovicka, M.; Goetz, M.: Use of mini implants for replacement and immediate loading of 2 single tooth restaurations: a clinical case report. In: Journal of Oral Implantology 32 [2] (2006), S. 82-6.
[6] Morais, J. A.; Heydecke, G.; Pawliuk, J.; Lund, J. P.; Feine, J. S.: The effects of mandibular two-implant overdentures on nutrition in elderly edentulous individuals. In: Journal Journal of Dental Research 82 [1] (2003), S. 53-8.
[7] Giannetti, L.; Murri Dello Diago, A.; Vecci, F.; Consolo, U.: Mini-implants in growing patients: a case report. In: Pediatric Dentistry 32 [4 ](2010), S. 239-244.
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