Branchenmeldungen 21.02.2011

Der Zahn, der hören kann

Der Zahn, der hören kann

Foto: © Shutterstock.com

Wie "Welt online" berichtet, haben Akustiker und Mediziner in den USA ein Hörgerät für das Gebiss gebaut. Die nicht chirurgische und herausnehmbare Hörhilfe wurde entwickelt um Geräusche durch die Zähne zu übertragen. Das Soundbite-System der Firma Sonitus aus dem kalifornischen San Mateo ist so etwas wie ein künstliches Ohr, das räumliches und gezieltes (Weg-)Hören für halbseitig Taube wieder erlaubt.

Dennoch müssen Patienten auch weiterhin zwei Teilgeräte in Kauf nehmen: Ein kleines Mikrofon hinter dem kranken Ohr, das den Schall aufnimmt und in Funksignale verwandelt. Zweitens die Basis-Station im Mund, die stabil an den Backenzähnen befestigt ist. Sie empfängt das Gefunkte und setzt es in Schwingungen um. Diese reicht der Kieferknochen an die noch funktionierenden Hörzellen weiter. Erst dort kommt der Schall bewusst zu Gehör - als ein akustisches Raumbild, das dem eines hörgesunden Menschen weitgehend ähnlich ist. Das kann deshalb funktionieren, weil die Hörzellen zwei Schallquellen empfangen: die des gesunden Ohrs auf der einen und die des Mikrofons auf der anderen Seite. Sollte die Taubheit des erkrankten Ohrs mittelohrbedingt sein und die Schallwahrnehmung im Innenohr noch funktionieren, kann der Patient sogar wieder in Stereo hören, heißt es im Artikel.

Die Basis-Station ist ziemlich dicht mit Elektronik voll gepackt - neben dem Empfänger und dem Vibrator für die Schwingungen muss dort auch noch eine Batterie unterkommen. Doch die kalifonischen Techniker haben alles so weit verkleinert, dass es sich die gesamte Apparatur einfach an den Zahn klemmen lässt. "Einen künstlich geformten Ankerplatz am Halte-Zahn ist in der Regel nicht nötig", sagt Sonitus-Ingenieur Amir Abolfathi. Zum Essen oder zur Reinigung von Gerät und Gebiss könne man es einfach abnehmen. Das Anpassen der Apparatur müsse jedoch durch einen Zahnarzt erfolgen.

Zwar gibt es auch schon andere technische Hörhilfen, die sich der Zähne und Knochen bedienen. Doch bei ihnen muss sich der Patient entweder große Headsets aufsetzen oder aber einer Operation unterziehen, bei der ihm ein Stab aus Titan oder Platin in den Schädel eingesetzt wird. Das neue, kalifornische System kommt demgegenüber ohne Operation und ohne sperrige Apparaturen aus.

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Link: http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/article6476371/Der-Zahn-der-hoeren-kann.html

Quelle: Welt.de, www.sonitusmedical.com, 21.02.2010


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