Branchenmeldungen 09.09.2014
DGI Nexte Generation plant kommunikative Foren
Zu einem zukunftsorientierten Meeting hatte das DGI-Komitee Nexte Generation vom 15. bis 17. August 2014 die Kolleginnen und Kollegen aus den vergleichbaren Gruppen Österreichs (ÖGI) und der Schweiz (SGI) nach Düsseldorf eingeladen, Standort des diesjährigen DGI Kongresses und der Geburtstagsfeier der wissenschaftlichen Fachgesellschaft.
Dabei standen nicht
nur Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit auf der Agenda, für
die naturgemäß die digitale Welt verschieden sinnvolle Möglichkeiten
bietet, sondern auch ein Erfahrungsaustausch im Themenbereich „next
working“ über die verschiedenen Methoden und Kompetenzen der
Mitglieder der drei Komitees: Diese werden demnächst zu einem gemeinsamen
Netzwerk-Projekt zusammengeführt.
Ein spannendes Thema diskutierte der Kreis auf der Grundlage einer
Präsentation von Dr. Kathrin Becker/Düsseldorf, Mitglied
des DGI-Komitees unter Leitung des DGI-Vizepräsidenten Prof. Dr.
Frank Schwarz/Düsseldorf: Wo geht der Weg hin im Bereich Online-Learning?
Gerade für die jungen an Implantologie interessierten Kolleginnen und
Kollegen seien zeitliche und finanzielle Ressourcen für Fortbildung
aufgrund der eigenen Existenzgründung oder Vorbereitung der
wissenschaftlichen Laufbahn extrem begrenzt, berichtet Dr. Becker.
Hinzu
kommt: „Die Lebensdauer wissenschaftlicher Erkenntnisse nimmt rapide ab,
die Behandlungskonzepte werden komplexer, das hat Einfluss auf die Lehre
ebenso wie auf die Praxis. Es ist immer ein Spagat zwischen ‚gerade
erst gelernt’ und ‚hat sich schon etabliert’ und den Anforderungen an eine
verantwortungsvolle Patientenversorgung.“ Die kurzen Intervalle neuer
Erkenntnisse seien nicht zuletzt für viele junge Kolleginnen und Kollegen auch
deshalb irritierend, weil sich Wissenschaftler in der Bewertung der
Entwicklungen keineswegs immer einig seien. Die Komitees von DGI, ÖGI und
SGI haben daher darüber nachgedacht, sich in den
Bereich CME-relevanter Fortbildung selbst stärker mit einzubringen und
über spezielle Angebote für junge Zahnärzte nachzudenken: „Das, was
wir für die Patientenversorgung brauchen, lernen wir nur zu 50 % an den
Hochschulen in der Ausbildung. Für die anderen 50 % brauchen wir
ständig aktualisierte postgraduelle Fortbildung.“ Dabei sei dem Kreis in
Düsseldorf durchaus bewusst gewesen, dass bei Online Lectures der
„Return on Investment“ für Referenten eine Hürde sein könne. „Mit einem
solchen Online-Angebot kann man zwar viele Zahnärzte gleichzeitig
erreichen“, berichtet Dr. Becker, „aber derzeit ist die Vergütung von
Online-Vorlesungen eher noch uninteressant im Vergleich zu
den Bedingungen bei konventionellen Kongressen – hier müssen in
Zukunft auch die Interessen der Dozenten stärker respektiert werden.“
Schon immer habe sich die Lehre mit den kommunikativen Möglichkeiten
verändert: In der Antike hätten Steintafeln das Wissen verbreitet, später
sei der Buchdruck dazu gekommen, heute sei High-Level-Education für
eine große Masse an Ärzten und Zahnärzten notwendig. Für die junge
Generation sei daher E-Learning ganz klar die Zukunft. Nicht zuletzt
hätten Lernstudien unterstrichen, dass bei interaktiver Lehre
mit Angeboten zur vertiefenden Kommunikation der wissenschaftliche
Stoff intensiver und nachhaltiger aufgenommen wird als bei traditionellen Frontalveranstaltungen. „Aber natürlich wollen wir nicht alle nur
noch am Rechner sitzen und Wissen vertiefen: Der persönliche Austausch
miteinander macht großen Spaß und ist auch sehr wichtig, das haben
wir gerade bei diesem Meeting in Düsseldorf wieder erlebt“, sagt Dr.
Becker und macht auch deutlich, dass Wissen nicht nur aus Theorie
besteht: „Hands-on spielt eine große Rolle bei der eigenen Qualifizierung!
Deshalb haben wir diesem Bereich beim DGI-Kongress mit dem Angebot
‚my first implant’ auch einen dezidierten Platz eingeräumt!“
Der Kongress ist auch Treffpunkt für das Folge-Meeting der drei Nachwuchs-Organisationen der wissenschaftlichen implantologisch ausgerichteten Fachgesellschaften: „Wir haben spannende erste Gedanken für ein eigenes Projekt in 2015 und bereits Arbeitsgruppen hierfür eingerichtet! Zuerst aber werden wir Ende Februar zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen der DGParo eine gemeinsame Veranstaltung durchführen, hier sind wir gerade in den letzten Vorbereitungen. Das ist eine interessante Konstellation und wir freuen uns über den spannenden Austausch!“
Infos & Kontakt: http://www.dginet.de/web/dgi/nextegeneration
Quelle: DGI