Branchenmeldungen 08.11.2021

Diabetiker benötigen eine optimale Mundhygiene

Diabetiker benötigen eine optimale Mundhygiene

Foto: stock.adobe.com – VedimGuzhva

Nach wie vor stellen Typ-2-Diabetes und Parodontitis Zahnmediziner*innen vor große Herausforderungen. Die beiden chronischen systemischen Entzündungserkrankungen sind eng miteinander verknüpft und können sich gegenseitig verstärken.1-3

Durch die Störungen im Blutzuckerstoffwechsel beim Diabetes mellitus steigt das Risiko für betroffene Patient*innen deutlich an, Zahnfleischerkrankungen wie eine Gingivitis und/oder Parodontitis zu entwickeln.4 Studien haben außerdem einen klaren Zusammenhang zwischen dem Grad der Hyperglykämie und der Schwere der Parodontalerkrankung festgestellt.4, 5 Im Gegenzug erhöht eine Parodontitis das Risiko, an Diabetes zu erkranken, und beeinflusst bei Personen mit bereits bestehender Diabeteserkrankung die Blutzuckereinstellung negativ und erhöht das Risiko für diabetische Folgeerkrankungen.4, 5 Die Wechselbeziehung zwischen Parodontitis und Diabetes entwickelt sich schnell zu einem Teufelskreis. Das erkrankte Zahnfleisch wird zugänglich für Bakterien, die sich über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilen. Der Körper reagiert darauf mit einer Immunreaktion, die die Insulinresistenz verstärkt, wodurch die Blutzuckerkontrolle erschwert wird und diabetische Komplikationen gefördert werden.6, 7 Die Auswirkungen einer nicht optimalen Mundhygiene sowohl auf die orale als auch auf die allgemeine Gesundheit sind bei Personen mit Diabetes daher erheblich.

Zahnärzt*innen spielen im Diabetesmanagement eine zentrale Rolle

Zahnmedizinische Maßnahmen wie eine Parodontaltherapie und das Etablieren einer guten oralen Hygiene können sich nachweislich günstig auf die Stoffwechseleinstellung auswirken und somit das Risiko diabetischer Folgeerkrankungen reduzieren.8, 9 Um in der zahnärztlichen Praxis Personen mit Diabetes bestmöglich zu versorgen, sind neben regelmäßigen Kontrolluntersuchungen intensive Beratungs- und Aufklärungsgespräche zur Optimierung der Mundpflege erforderlich. Bei jedem zahnärztlichen Kontrolltermin sollten die Patienten auch zu ihrem Diabetes-Status und zu Änderungen im Medikamentenregime befragt werden. Darüber hinaus sollten Zahnärzte und Hausärzte über dia betische Komplikationen ebenso wie über die Mundgesundheit und gegebenenfalls geplante chirurgische Zahnbehandlungen in engem Austausch stehen. Zentrale Aspekte in der zahnärztlichen Prävention bei Personen mit Diabetes sind neben einer umfassenden parodontalen Untersuchung und Behandlung sowie jährlichen Routineuntersuchungen die Motivation zu einer optimierten täglichen Mundpflege, inklusive der täglichen Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürste oder Zahnseide und die Anwendung einer geeigneten Mundspülung.

Professionelle Mundpflege bei Diabetes

Seit über 30 Jahren engagiert sich das Unternehmen Sunstar in der wissenschaftlichen Erforschung der wechselseitigen Beziehung zwischen Mundgesundheit und allgemeiner Gesundheit. Die Forschung am Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes ist ein besonderes Herzensanliegen der Firma. Der Grund dafür liegt in der persönlichen Geschichte der Familie Kaneda, die das Unternehmen Sunstar 1932 in Japan gründete. Firmengründer Kunio Kaneda litt selbst an Diabetes und starb in seinen Fünfzigern an einer Komplikation der Erkrankung. 1986 warf sein Sohn Hiro Kaneda, ebenfalls Diabetiker und von Parodontitis betroffen, im Rahmen einer wissenschaftlichen Veranstaltung des Unternehmens erstmals die Frage nach einer möglichen Verbindung zwischen Parodontitis und systemischen Krankheiten auf. Bis heute investiert Sunstar in die Entwicklung evidenzbasierter Lösungen, die zum Erhalt der Zahnfleischgesundheit beitragen.

Sunstar GUM® bietet zahlreiche Produkte, die auf die speziellen Bedürfnisse von Personen mit Diabetes zugeschnitten sind und den zahnärztlichen Behandler in der Therapie und Prävention bestmöglich unterstützen. Für die allgemeine tägliche Zahnpflege und Prophylaxe von Zahnfleischerkrankungen eignet sich die Produktlinie GUM® ActiVital®. Die enthaltenen Wirkstoffe, darunter Coenzym Q10 und Bisabolol, sorgen für einen lang anhaltenden Schutz vor Karies und Plaquebildung und einen langfristigen Schutz des oralen Weichgewebes. Speziell für die tägliche Mundpflege bei ersten Anzeichen von sensiblem Zahnfleisch und Gingivitis wurden die GUM® PAROEX® 0,06 % Zahnpasta und Mundspülung entwickelt.

Die Produkte haben plaquehemmende Eigenschaften und enthalten Aloe vera sowie Vitamin E und Pro-Vitamin B5 zur Beruhigung und Revitalisierung des Zahnfleisches. Die Kombination aus dem bewährten Chlorhexidin (CHX) und 0,06 % Cetylpyridiniumchlorid (CPC) wirkt antibakteriell und entzündungsneutralisierend. Zu einer umfassenden Plaqueentfernung, auch und im Besonderen bei Patient*innen mit Diabetes, gehört neben dem Zähneputzen auch die gezielte Reinigung der Interdentalräume. 10, 11 Zu diesem Zweck bietet Sunstar GUM® eine Reihe an Lösungen in Form von GUM® Zahnseiden und Interdentalbürsten (z. B. GUM® TRAV-LER® oder GUM® SOFT-PICKS®) in verschiedenen Stärken und für verschiedene Bedürfnisse. So können alle Patient*innen ein Produkt finden, mit dem es ihnen leichter fällt, die häufig vernachlässigte Interdentalreinigung langfristig in das tägliche Zahnpflegeritual zu integrieren.

Häufig vernachlässigt: Viele Diabetiker*innen leiden an Xerostomie

Oft geht ein Diabetes mit zusätzlichen oralen Beschwerden einher, die häufig nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Dazu gehören Probleme wie Halitosis, Xerostomie, Geschmacksstörungen, eine erhöhte Infektionsanfälligkeit oder verzögerte Wundheilung und Zahnfleischbluten. Alle diese Symptome können frühe Anzeichen einer Parodontalerkrankung sein und sollten daher rechtzeitig behandelt werden. Mit speziell angepassten Produkten lassen sich viele der Beschwerden lindern und so die Lebensqualität der Patienten verbessern. Mundtrockenheit ist ein Problem, das bei Personen mit Diabetes sehr häufig vorkommt. Ein verminderter Speichelfluss kann zu einem gestörten bakteriellen Gleichgewicht im Mund beitragen, Entzündungen fördern und Schwierigkeiten beim Essen sowie Schmerzen verursachen. Mit der Produktreihe GUM® HYDRAL® lässt sich Mundtrockenheit schnell und effizient lindern. Die einzelnen Produkte, darunter GUM® HYDRAL® Zahnpasta und Mundspüllösung sowie GUM® HYDRAL® Feuchtigkeitsgel und -spray, enthalten Betain, Taurin, Hyaluronsäure und Natriumcitrat und bilden einen Schutzfilm, der die Mundschleimhaut befeuchtet, sie vor Irritationen schützt und ihre Regeneration fördert. Gegen Mundgeruch bietet die Produktlinie GUM® HaliControl® effektive Lösungen.

Eine gesunde Mundflora unterstützt die orale Abwehr

Geeignete Probiotika können eine wertvolle Unterstützung bei der Behandlung von Personen mit chronischer Parodontitis oder Personen mit erhöhtem Risiko für Zahnfleischerkrankungen darstellen.12 Das einzigartige Nahrungsergänzungsmittel GUM® Periobalance® enthält den probiotisch wirksamen Keim Limosilactobacillus* reuteri Prodentis®, eine nachweislich wirksame Ergänzungstherapie zur professionellen Zahnreinigung. 13–20 Die Bakterien haften an Speichel und Mundschleimhaut an, verzögern die Neubesiedlung durch pathogene Bakterien und stärken die natürlichen Abwehrmechanismen im Mund.21 Zudem wirkt der Keim entzündungshemmend und antimikrobiell.22 Klinische Untersuchungen haben gezeigt, dass im Vergleich zur alleinigen geschlossenen Parodontalbehandlung Limosilactobacillus* reuteri Prodentis® als Begleittherapie zu einer dauerhaften klinischen Verbesserung bei chronischer Parodontitis führt.17, 18

Quellen:
[1] Zheng J et al. A taxonomic note on the genus Lactobacillus: Description of 23 novel genera, emended description of the genus Lactobacillus Beijerinck 1901, and union of Lactobacillaceae and Leuconostocaceae. Int. J. Syst. Evol. Microbiol. 2020; 70:2782–2858.
[2] Krasse P. et al. (2006) Decreased gum bleeding and reduced gingivitis by the probiotic Lactobacillus reuteri, Swedish Dental Journal 30:55-60
[3] Teughels W et al. (2013) Clinical and microbiological effects of Lactobacillus reuteri probiotics in the treatment of chronic periodontitis: a randomized placebocontrolled study. J Clin Periodontol 40:1025-35
[4] Vicario M et al. (2013) Clinical changes in periodontal subjects with the probiotic Lactobacillus reuteri Prodentis: A preliminary randomized clinical trial. Acta Odont Scand 71: 813-819
[5] Vivikananda MR et al. (2010) Effect of the probiotic Lactobacilli reuteri (Prodentis) in the management of periodontal disease: a preliminary randomized clinical trial. J Oral Microbiol 2:10.3402/jom.v2io.5344
[6] Martin-Cabezas R et al. (2016) Clinical efficacy of probiotic as an adjunctive therapy to non-surgical periodontal treatment of chronic periodontitis: A systematic review and metaanalysis. J of Clinical Periodontology; 520-530
[7] Flichy-Fernandez A et al. (2015) The effect of orally administered probiotic Lactobacillus reuteri containing tablets in peri-implant mucositis: a double-blind randomized controlled trial. J Periodont Res 50:775-785
[8] Schlagenhauf U et al. (2016) Regular consumption of Lactobacillus reuteri containing lozenges reduces pregnancy gingivitis: an RCT. J Clin Periodontol 43:948-954

Dieser Artikel ist auch in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

Autorin: Benedikta Springer

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