Branchenmeldungen 28.02.2011
Die Zahnbürste als Waffe
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Intensives Zähneputzen kann den Zähnen schaden. Annette Wiegand vom Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich erforscht die Folgen der so genannten Abrasion, des Zahnhartsubstanzverlusts infolge mechanischer Reibung, berichtet UZH News dieser Tage in seiner Onlineausgabe.
Schön strahlend und weiss soll ein Lächeln daherkommen. Damit das so bleibt, wird gründlich geputzt. Dass zu intensives Putzen den Zähnen jedoch auch schaden kann, ist vielen nicht bewusst.
Vor allem Patienten, die an Zahn-Erosionen leiden – einem Verlust der Zahnhartsubstanz durch direkte Säureeinwirkung – sollten besondere Regeln bei der Pflege beachten. Zu Erosionen kommt es zum Beispiel bei Patienten, deren Magensäure die Speiseröhre aufsteigt und schliesslich in die Mundhöhle gelangt. Das so genannte «saure Aufstossen» ist auch unter dem Namen GERD (Gastroesophageal reflux disease) bekannt und kommt häufig vor.
Gefährliche Säuren
Magensäure ist äussert aggressiv. Sie raut die Zahnoberflächen auf. In der Vergrösserung sieht man, dass die sonst harte Substanz eine raue Oberfläche bekommt. Putzt der Patient unmittelbar nach dem Säureangriff die Zähne, so reibt er die angeraute Fläche ab und trägt damit seine eigene Zahnhartsubstanz ab.
«Besser wäre es, die Zähne vor der Säurezufuhr zu putzen oder mit Wasser oder mit Milch zu spülen», rät Annette Wiegand, Privatdozentin am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich. Wiegands Forschungsgebiet sind nicht-kariöse Zahnhartsubstanzdefekte, die chemisch aufgrund von Säureeinwirkung oder infolge mechanischer Reibung auftreten.
Auch Bulimie-Patienten haben dasselbe Problem: Beim Erbrechen gelangt viel Magensäure in den Mund und ätzt die Zähne. Aber auch bestimmte Berufsgruppen sind gefährdet, so etwa Weintester, denn die Säure des Weines ist ebenfalls aggressiv. Oder Berufsschwimmer, wenn der pH-Wert des Wassers im Schwimmbad falsch eingestellt ist. Ein besonders krasser Fall: Bei einer Apfelessig-Diät habe eine Patientin im Teenageralter in einem Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren keinen gesunden Zahn mehr gehabt und die Mehrzahl der Zähne verloren. Solche Fälle sind jedoch eher die Ausnahmen...
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Quelle: Marita Fuchs/UZH News