Branchenmeldungen 12.04.2022

Digitales Praxiskonzept: Die modellfreie Schiene



Digitales Praxiskonzept: Die modellfreie Schiene

Foto: Dr. Nadine Buchholz

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Digital ist meine Leidenschaft!“ Dr. Nadine Buchholz ist in der Praxis für Zahnheilkunde in Oldenburg tätig und hat dort die Praxisabläufe weitestgehend digitalisiert. Integriert hat sie ein digitales Schienenkonzept mit dem Intraoralscannen sowie der digitalen Kiefergelenksvermessung, das nachfolgend vorgestellt wird.

Wichtigstes Kriterium bei jeder Abformung, egal ob sie analog oder digital durchgeführt wird, ist die Genauigkeit. Und diese wird mit den sich heute am Markt befindenden Intraoralscansystemen sehr hoch eingestuft. Die zumeist offenen Systeme lassen eine deutlich schnellere Datenerfassung und Weiter verarbeitung zu und sind im täglichen Umgang durch die handliche Größe sehr angenehm. Das Weichgewebe lässt sich sehr gut darstellen, ebenso ist die Farbdarstellung der Datensätze gut gegeben. Und das gilt nicht nur für den Scan des Einzelzahns, sondern auch für die digitalen Abformungen der Gesamtkiefer. Der größte Vorteil der digitalen Abformung liegt jedoch bei der Umsetzung am Patienten. Die sofortige Übertragung auf den Praxis-PC begünstigt die Darstel lung für den Patienten im LiveModus, sodass dieser direkt nachvollziehen kann, welche Situation bei ihm vorliegt.

Intraoralscanner – die Qual der Wahl

Für die Auswahl des geeigneten Intra oralscansystems sind folgende Kriterien entscheidend: Genauigkeit, Handling, Scanstrategie, Geschwindigkeit, Farbmodus, Datentransfer zum Labor, Softwaretools und letztlich die Investitions und Folgekosten. Mit dem Medit i500 Scanner ist ein puderfreies Scannen möglich. Durch das kleine handliche Format ist ein komfortables Arbeiten am Behandlungsstuhl gegeben. Die Verwendung der 3DInMotion Videotech nologie mit einer HDKamera für Einzel bilder lässt ein stufenweises Aufbauen des farblichen Scans zu. Dieser Farbmo dus bietet vor allem bei der Festlegung der Präparationsgrenze große Vorteile. Ein absolutes Muss ist die Erzeugung offener STLDaten, sodass der Versand individuell gesteuert werden kann. Auch die Anschaffungskosten sind ein entscheiden des Kriterium. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Medit i500 Intraoralscanners ist bei Schütz Dental sehr gut, zumal keine weiteren Kosten wie jährliche ScanFees und Update-Kosten in den Folgejahren entstehen

Auf die Vorbereitung kommt es an

Das komplette digitale Schienenkonzept, das wir in unserer Zahnarztpraxis umsetzen, eignet sich für Patienten, die Ein schränkungen beim Kauen bzw. ihrem Biss haben und daraus teilweise resultierend Beschwerden im Kiefergelenk. Das kann sich äußern in Kieferknacken, Anspannung der Kiefermuskulatur sowie Kopf und Nackenschmerzen. Bereits vor der eigentlichen Anamnese scannen unsere geschulten Praxismitarbeiterinnen bei den Patienten sowohl den kompletten Ober- als auch den Unterkiefer (Abb. 2 und 3). Schon beim Scannen erkennen unsere sehr gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen oral vorliegende Probleme und liefern uns Zahnmedizinern noch vor der eigentlichen Anamnese Ansatzpunkte für die Patientenkommunikation.

Erstgespräch

Im ersten Gespräch führen wir mit der Patientin eine CMD Anamnese mit einem speziell darauf ausgerichteten Fragebogen durch. Dieser enthält Fragen zum Allgemeinbefinden genauso wie zur aktuellen Mund-Kiefer-Situation. Das folgende manuelle Screening gibt Aufschluss über die Kiefergelenkbewegungen (Abb. 4). Dieses Screening ist extrem wichtig, um Schmerzen oder eventuell notwendige Vorbehandlungen zu diagnostizieren. Als Vorbereitung auf den Folgetermin für die Kiefergelenkvermessung werden der Patientin die Kieferbewegungen, die in der Vermessung vorgenommen werden, gezeigt. Für eine reibungslose Durchführung der digital basierten Vermessung mit dem zebrisSystem beim Folgetermin kann sie diese Bewegungen zu Hause üben.

Funktion darf nicht auf der Strecke bleiben

In das Qualitätsmanagementsystem unserer Praxis gehört das Kiefervermessungssystem Tizian JMA Optic by zebris (Schütz Dental). Damit gewährleisten wir unseren Patienten eine sichere Prothetik und reduzieren unsere Einschleifzeiten. Durch die Dokumentation bin ich forensisch abgesichert. Beim zweiten Termin mit der Patientin folgt die digital basierte Funktionsanalyse. Benötigt werden dafür ein paraokklusaler Löffel, ein Kopplungslöffel sowie ein individuell hergestelltes Plateau (Messbesteck). Der bereits erstellte intraorale Scandatensatz wird in die Tizian Creativ RT Software geladen, um das Messbesteck zu designen und im 3DDruckverfahren zu drucken.

Jetzt wird vermessen

Das digital erstellte Messbesteck liegt vor – die Vermessung kann nun erfolgen. Die Patientin nimmt die zu Hause geübten Kieferbewegungen vor. Zur Unterstützung wird sie von uns visuell und verbal angeleitet. Dabei werden die realen Unterkieferbewegungsbahnen der Patientin aufge zeichnet, die Position des Oberkiefers (durch den Kopplungslöffel) digital erfasst sowie über das Kieferrelationsbestimmungsmodul ein Bissregistrat festgelegt. Dieses wird mit Futar D (Kettenbach Den tal) im Mund erstellt. Die Vermessungs daten in Form einer XMLDatei und der Intraoralscan in patientenindividueller zentrischer Relation (PLYDateien) werden anschließend in die Software Tizian Creativ RT geladen.

Vorteile des Tizian JMA Optic System by zebris
Für den Patienten Für den Zahnmediziner
  • Der Oberkieferbogen erlaubt dem Patienten eine gute Sicht
  • Der Unterkiefer-Sensor ist mit 15 g leicht und grazil
  • Sichere Prothetik – individueller Zahnersatz der passt
  • Gute Zugänglichkeit intraoral
  • Schnelles Einmessen der Ebene möglich
  • Schnelles Anpassen des OberkieferBogens
  • Übertragung individueller Patienteninformationen für ArtikulatorenDokumentation für Planungen und
  • Krankenkassen
  • Sichere Prothetik – weniger Einschleifen
Für die Praxisintegration Für die Software
  • Mit der vorhandenen VDDS-Schnittstelle wird das Gerät in die digitale Praxiswelt angebunden
  • Einfache Aufbewahrung/Aufbau des Gerätes
  • Verbindung mit dem Laptop über WLAN
  • Automatische Software-Updates
  • Einfache Handhabung und anschaulich für Patienten
Vorteile für die digitale Zahnarztpraxis
  • Hoher wirtschaftlicher Nutzen durch Kosten - und Zeiteinsparung
  • Neues Aufgabenfeld für ZFA
  • Modellfreies Scannen
  • Mehr Behandlungsqualität
  • Begeisterte Patienten durch komfortables Scanverfahren
  • Hohe Genauigkeit bei Schienen und Zahnersatz

 

Fazit

Mit Schütz Dental als Industriepartner sind wir mit unserem digitalen Praxiskonzept sehr gut aufgestellt, vor allem wegen des Supports und Service für den Intraoralscanner Medit i500 sowie für Tizian JMA Optic by zebris. Gleichzeitig bedanke ich mich an dieser Stelle auch bei unse rem Laborpartner ZTM Stephan Neuhaus (Zahntechnische Werkstätte Oldenburg), mit dem wir unser digitales Schienenkonzept erfolgreich durchführen.

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