Branchenmeldungen 21.03.2011
Erfolgreich gestartet: Studiengang „Ästhetische Gesichtschirurgie“
Das Gesamtmarktvolumen im Bereich der Schönheitschirurgie umfasste Schätzungen zufolge im letzten Jahr rund 700 Mio Euro. Hiervon möchten immer mehr Anbieter größtmöglich profitieren, die Zahl ideenreicher Beauty-Docs und dubioser, undurchsichtiger Offerten von mitunter nicht adäquat ausgebildeten oder unerfahrenen Ärzten steigt weiter.
Die Folgen sind für den oftmals ahnungslosen Patienten mitunter verheerend. Deshalb bleibt Qualitätssicherung und -kontrolle in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie und speziell auch in der ästhetischen Gesichtschirurgie nach wie vor eine wichtige Forderung, die bisher stark nachbesserungswürdig erschien. Doch diese klaffende Lücke des transparenten Qualitätsnachweises hat die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) jetzt bahnbrechend geschlossen und nach langer Vorarbeit im Oktober 2010 den neuen Studiengang „Ästhetische Gesichtschirurgie“ in Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke eingerichtet.
„Damit haben wir einen Meilenstein gesetzt und für das Fach Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und die DGMKG – und natürlich zum absolut direkten Patientennutzen - Voraussetzungen geschaffen, die keine andere Berufsgruppe innerhalb der deutschen Fachärzteschaft aufweisen kann“, sagt Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld, Wissenschaftlicher Leiter der EFMZ, nicht ganz ohne Stolz.
Für die Zahnimplantologie wird er von einigen wenigen deutschen Universitäten bereits angeboten, der Studiengang Implantologie. So auch an der Universität Witten/Herdecke, die bereits seit dem letzten Wintersemester 2009/2010 – auch auf Bestrebung der DGMKG - mit 66 Studenten diesen Studiengang mit Master of Science (M.SC.) Abschluss gestartet hat. Völlig neu und erstmalig in Deutschland ist zum Wintersemester 2010/2011 der Masterstudiengang „Ästhetische Gesichtschirurgie“ an der Universität Witten/Herdecke eingerichtet worden, die damit eine wichtige Vorreiterrolle einnimmt. Initiator und Wegbereiter des neuen Studiengangs war dabei die DGMKG, die speziell hierfür die Europäische Fortbildungsakademie für Medizin und Zahnmedizin Fachbereich Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (EFMZ) an der Universität Witten/Herdecke gegründet hat.
Auf neuen Wegen zum Meister
Der neue Masterstudiengang „Ästhetische Gesichtschirurgie “ hat zum Wintersemester 2010/11 mit 78 Teilnehmern begonnen und umfasst 4 Semester mit einem geschätzten Zeitbedarf von 1.500 Stunden, davon mindestens 350 Pflicht-Stunden an der Universität selbst. Inhaltlich werden von fachübergreifenden Dozenten alle wesentlichen Aspekte der Ästhetischen Gesichtschirurgie wissenschaftlich präsentiert, erarbeitet und im praktischen Teil in Form von Klinik- und Praxishospitationen und selbst durchgeführten OPs unter Supervision umgesetzt: Grundlagen der ästhetischen Gesichtschirurgie, Face-Halslift, Behandlung von Gesichtsfalten und Narben, Rhinoplastik und Gesichtsfehlbildungen, profilverbessernde Chirurgie und ästhetische Chirurgie der Kinn-Halsregion, Ohrmuschelkorrekturen, Blepharoplastik in Wissenschaft und Praxis verbunden mit Komplikationsmanagement ergänzt durch Seminare in Ökonomie, Recht und Qualitätsmanagement, alles wird in Vorlesungen, Seminaren und praktischen Übungen ausführlich behandelt und vertieft. Erst wer in jedem einzelnen Teil die Prüfung bestanden hat, wird zur Masterthesis zugelassen. Und wer diese besteht, kann sich zukünftig des neuen, aussagekräftigen Qualitätssiegels „Ästhetische Gesichtschirurgie, Master of Science (M.SC)“ rühmen. Somit haben Patienten demnächst ein klares Qualitätszeichen im mitunter undurchsichtigen Dschungel der Angebote.
Die DGMKG: reine Kopfsache
Die MKG-Chirurgie ist das einzige Fachgebiet, das ausschließlich auf das gesamte Spektrum der Gesichtschirurgie einschließlich des Schädels und Kiefers spezialisiert ist. Der MKG-Chirurg ist aufgrund seiner langjährigen Aus- und Weiterbildung mit einer zusätzlichen fakultativen dreijährigen Weiterbildung „Plastische Operationen“ bzw. „Plastisch-Ästhetische Operationen“ geradezu prädestiniert, auch ästhetisch-chirurgische Eingriffe im Gesicht durchzuführen. Er hat eine hohe fachliche Qualifikation mit einer differenzierten Kenntnis von Anatomie und Funktion des gesamten Gesichtsbereichs und ist mit dem Umgang der verschiedenen Strukturen des Gesichts, Weichteile und tragende Gesichtsschädelknochen, bestens vertraut.
Die DGMKG bietet Mitgliedern bisher schon die Möglichkeit einer zweijährigen Fortbildung speziell für die Ästhetische Gesichtschirurgie mit abschließender Zertifizierung (AMKG). Facelift, Lidkorrekturen, Faltenunterspritzung oder sonstige ästhetische Gesichtskorrekturen: Wer das Zertifikat nachweisen kann, ist theoretisch und praktisch auf dem aktuellen Stand.
Neu und Wissenschaft und Praxis noch vertiefender ist der ab Herbst 2010 beginnende Masterstudiengang „Ästhetische Gesichtschirurgie M.SC.“
Weitere Informationen und eine Ärzteliste mit Zertifizierungsangaben „Ästhetische Gesichtschirurgie: www.patienteninfo-mkg.de.